Cool (von englisch cool kühl, kalt; Substantiv: Coolness) ist ein im Deutschen ursprünglich jugendsprachlicher Anglizismus, der in die Umgangssprache eingegangen ist.

Entwicklung

Englischsprachiger Raum

Im Englischen hat das Wort cool spätestens seit Beginn des 18. Jahrhunderts eine metaphorische Übertragung von der Beschreibung eines Temperaturzustandes zu einer charakterlichen Eigenschaft erfahren.[1][2]

Gegenwärtig wird der Begriff Coolness im Englischen für eine allgemein bewundernswerte Ästhetik der Einstellung, des Verhaltens, des Auftretens, des Aussehens oder Stils verwendet. Es gibt kein einheitliches Konzept von Coolness, ein beständiger Aspekt ist jedoch, dass Coolness weithin als wünschenswert angesehen wird.[3][4][5]

Übernahme ins Deutsche

Abgesehen vom Cool Jazz, wird das Wort cool vor den 1980er Jahren in deutschen Wörterbüchern kaum aufgeführt.[2] Ausführlich wird es erstmals 1983 im Illustrierten Lexikon der Deutschen Umgangssprache gelistet.[2][6] Hier wird es sowohl als Synonym zu „schwungvoll“ als auch zu „gelassen“ und „energielos“ beschrieben.[6]

Ab Beginn der 1990er steigt das Wort cool immens in seiner Popularität, so ist es immer stärker in deutschsprachigen Wörterbüchern vertreten,[2] wurde laut Trendforscher Matthias Horx zum meistbenutzten Adjektiv des Jahrzehnts[7] und wurde zu einem der beliebtesten Komplimente.[8]

Durch die steigende Popularität erfuhr der Begriff eine Bedeutungserweiterung, die sich von der psychologischen Haltung zunehmend weg entwickelte.[2]

Wortbedeutung

Der Begriff wird einerseits zur saloppen Bezeichnung einer besonders gelassenen oder lässigen, nonchalanten, kühlen, souveränen, kontrollierten und nicht nervösen Geisteshaltung oder Stimmung genutzt (vergleiche: Kühl bleiben, kühler Kopf im Sinne von „ruhig bleiben“).[9] Andererseits ist cool als jugendsprachliches Wort zur Kennzeichnung von als besonders positiv empfundenen, den Idealvorstellungen entsprechenden Sachverhalten (ähnlich wie „geil“) gebräuchlich im Sinne von „schön“, „gut“, „angenehm“ oder „erfreulich“.[10] Je nach Milieu und Altersstufe ist der Begriff extrem vielseitig einsetzbar.[11]

Für Coolness gibt es im Deutschen eine Anzahl von Synonyma und ähnlichen Begriffen: Abgeklärtheit, Beherrschung, Besonnenheit (Sophrosyne), Contenance, Dickfelligkeit, Entspanntheit, Fassung, Gelassenheit, Gemessenheit, Geduld, Gefasstheit, Gemütsruhe, Gleichgewicht, Gleichmut, Kaltblütigkeit, Kühle, Langmut, Lässigkeit, Muße, Natürlichkeit, Nüchternheit, Ruhe, Seelenruhe, Selbstbeherrschung, Sprezzatura, Stoizismus, Überlegenheit, Unbekümmertheit, Ungeniertheit, Ungezwungenheit, Umsicht, Zurückhaltung, Zwanglosigkeit.[12]

Literatur

Englisch

  • Thomas Frank: The Conquest of Cool. Business Culture, Counterculture, and the Rise of Hip Consumerism. University of Chicago Press, Chicago 1998, ISBN 978-0-226-26012-9.
  • Alan Liu: The laws of cool: knowledge work and the culture of information. University of Chicago Press, Chicago 2004, ISBN 0-226-48700-8.

Deutsch

Wikiquote: Cool – Zitate
Wiktionary: cool – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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