Fregattenkapitän ist ein militärischer Dienstgrad der Marine.
Bundeswehr
Fregattenkapitän | |
---|---|
Dienstgradabzeichen[1][A 1] | |
Dienstgradgruppe | Stabsoffiziere[2] |
NATO-Rangcode | OF-4[3] |
Dienstgrad Heer/Luftwaffe | Oberstleutnant |
Dienstgrad Marine | Fregattenkapitän[4] |
Abkürzung (in Listen) | FKpt (FK)[5] |
Besoldungsgruppe | A 14–15 nach BBesO[6] |
Fregattenkapitän ist ein Dienstgrad der Bundeswehr für Marineuniformträger. Gesetzliche Grundlage ist die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten[4] und das Soldatengesetz.[7]
Anrede
In der Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3 „Formen und Feiern der Bundeswehr“ (ehemals ZDv 10/8) wird die Anrede aller Stabsoffiziere in Marineuniform mit „Herr[A 2] Kapitän“ festgesetzt.[A 3] In der Marine ist es in der mündlich-informellen Anrede traditionell außerdem üblich, „Kapitän“ wie „Kap’tän“ auszusprechen.[A 4][8][9][10]
Dienstgradabzeichen
Die Dienstgradabzeichen des Fregattenkapitäns zeigen vier Ärmelstreifen auf beiden Unterärmeln; drei Streifen sind mittelbreit, der zweitoberste schmal.[A 5][4][1]
Sonstiges
Die Dienstgradbezeichnung ranggleicher Luftwaffen- und Heeresuniformträger lautet Oberstleutnant.[4] Hinsichtlich Befehlsbefugnis, Ernennung, Sold, den nach- und übergeordneten Dienstgraden, ähnlich auch hinsichtlich der Dienststellungen sind Fregattenkapitäne und Oberstleutnante gleichgestellt. Im NATO-Rangcode entspricht der Fregattenkapitän dem Rangcode OF-4 und daher beispielsweise dem Commander der britischen und US-amerikanischen Marine.[3]
Offizierdienstgrad | ||
Niedrigerer Dienstgrad[11] | Höherer Dienstgrad[11] | |
Major Korvettenkapitän Oberstabsarzt Oberstabsapotheker Oberstabsveterinär |
Oberstleutnant Fregattenkapitän Oberfeldarzt Oberfeldapotheker Oberfeldveterinär Flottillenarzt Flottillenapotheker |
Oberst Kapitän zur See Oberstarzt Oberstapotheker Oberstveterinär Flottenarzt Flottenapotheker |
Dienstgradgruppe: Mannschaften – Unteroffiziere o.P. – Unteroffiziere m.P. – Leutnante – Hauptleute – Stabsoffiziere – Generale |
Volksmarine
- FKpt, Volksmarine
- FKpt, Verwaltungslaufbahn
Der Fregattenkapitän war in der Volksmarine der DDR der mittlere Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere und vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-4. Er entsprach dem Oberstleutnant der NVA.
Das Dienstgradabzeichen bestand aus Schulterstücken mit marineblauem Untergrund und einer darauf geflochtenen silbernen Schnur, auf der zwei viereckige goldfarbene Schultersterne angebracht waren. Schulterstücke wurden zu allen Uniformteilen getragen.
Das Ärmelabzeichen bestand aus vier gelbfarbigen einfachen Streifen und ist nicht zu verwechseln mit dem des Kapitäns zur See der Kriegsmarine und der Deutschen Marine. Darüber war das Laufbahnabzeichen angebracht. Im Unterschied zu allen übrigen deutschen Marinestreitkräften bedeckten die Ärmelabzeichen nur zu ca. 40 % den Ärmelumfang.
Dienstgrad | ||
niedriger: Korvettenkapitän |
Fregattenkapitän |
höher: Kapitän zur See |
Kaiserliche Marine, Reichsmarine und Kriegsmarine
Der Rang des Fregattenkapitäns wurde von Kaiser Wilhelm II. mit AKO vom 23. November 1898 in der Kaiserlichen Marine geschaffen. Er trat an die Stelle des erst kurz zuvor, mit AKO vom 9. Februar 1897, eingeführten Korvettenkapitän mit Oberstlieutenantsrang. Von diesem übernahm der Fregattenkapitän seine Rangabzeichen: auf dem Unterärmel vier goldfarbenen Ärmelstreifen mit einer gestickten Kaiserkrone darüber (analog dem Kapitän zur See), dazu geflochtene Schulterstücke aus Silberplattschnur mit einem vierspitzigen goldfarbenen Rangstern.[12]
In der Reichsmarine der Weimarer Republik ersetzte ein fünfspitziger goldfarbener Stern die vorher über den Ärmelstreifen getragenen Krone. Das Abzeichen wurde erst in der Kriegsmarine, und dies relativ spät, geändert: Für alle ab dem 1. August 1940 beförderten Fregattenkapitäne waren nur noch drei mittelbreite Ärmelstreifen vorgesehen; die vorher ernannten Ranginhaber behielten vier Ärmelstreifen. Mit Verfügung vom 25. Februar 1944 (vermutlich mit Wirkung zum 1. April 1944) erhielten Fregattenkapitäne dann drei mittelbreite und einen schmalen Ärmelstreifen, der schmale Streifen zwischen den beiden oberen mittelbreiten Streifen.[13]
Ingenieuroffiziere trugen an Stelle des Seesterns am Ärmel und auf den Schulterstücken ein Zahnrad, Sanitätsoffiziere den Äskulapstab, Marinewaffendienst 2 gekreuzte Rohre, Sperrwaffendienst eine Raise (symbolisierte Mine), Nachrichtendienst einen Blitz, Verwaltungsoffiziere den Merkurstab.
Dienstgrad | ||
niedriger: Korvettenkapitän |
Fregattenkapitän |
höher: Kapitän zur See |
Weitere Streitkräfte
Den Rang Fregattenkapitän gab es auch in der österreichischen Marine.
In einigen Marinen, zum Beispiel der russischen Marine, wird dieser Dienstgrad als „Kapitän Zweiten Ranges“ bezeichnet.
Der dieser Dienstgradstufe entsprechende Dienstgrad in anglophonen Marinen wird meist als Commander bezeichnet.
Anmerkungen
- Links: Dienstgradabzeichen auf einer Schulterklappe für Marineuniformträger des Truppendienstes. Rechts: Ärmelabzeichen der Jacke des Dienstanzugs eines Marineuniformträgers im Truppendienst. Der Stern ist bei beiden Ausführungen das Laufbahnabzeichen für Offiziere des Truppendienstes. Andere Laufbahnen weisen andere Laufbahnabzeichen auf.
- In der Praxis werden marineuniformtragende Sanitätsoffiziere der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere weiter mit ihrem eigentlichen Dienstgrad statt mit „Herr/Frau Kapitän“ angeredet, vgl. bspw. Matthias Frank: Sucht – Was dahinter steckt und wie man helfen kann. In: Website des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes; Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes, Sachgebiet Medien, 3. Dezember 2013, abgerufen am 12. Januar 2015.
- Informell. Formell vorschriftswidrig da entgegen der ZDv 10/8.
- In der ZDv 37/10 sind neben der in der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten beschriebenen Form als Ärmelabzeichen auch entsprechende (d. h. gleichgestaltete) Schulterabzeichen für Marineuniformträger beschrieben.
Einzelnachweise
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