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deutscher Mittelschullehrer, Heimatforscher und Chronist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Clemens Cassel (* 12. März 1850 in Salzgitter; † 23. Juni 1925 in Celle[1]) war ein deutscher Lehrer, Heimatforscher und Chronist in Celle.
Clemens Cassel wurde in Salzgitter geboren. Sein Vater war Töpfermeister und seine Mutter stammte aus einer Hofbesitzerfamilie aus Schladen. Seine Eltern verstarben früh und Cassel wuchs bei einer kinderlosen Tante auf.[2] Cassel besuchte das Lehrerseminar in Alfeld (Leine) und kam als Hauslehrer nach Eckernförde an der Ostsee. 1878 legte er sein Mittelschullehrerexamen an seiner Schulstelle in Kronenberg bei Elberfeld ab. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er gemeinsam mit zwei Kollegen die Chronik der Bürgermeisterei Kronenberg verfasst.[2]
1880 übernahm Cassel eine Lehrerstelle an der Mittelschule in Celle, wo er Geschichte, Geographie und Zeichnen lehrte.[2] Diese Stelle – zeitweise in Verbindung mit dem Amt des Waisenhausvaters – hatte Cassel inne, bis er 1910 aufgrund seiner fortschreitenden Schwerhörigkeit vorzeitig pensioniert wurde. Im Ruhestand widmete sich Cassel fortan der Heimatgeschichte und Chronik der Stadt Celle. Seit 1894 besaß er ein Haus in der Braunhirschstraße 1.[2] Aus zwei Ehen hatte er insgesamt vier Kinder.[2]
Auf dem Dachboden des Celler Alten Rathauses widmete sich Cassel den angesammelten, noch unsortierten Archivalien der Stadt Celle und verfasste, nach der ausdrücklichen Erlaubnis von Oberbürgermeister Wilhelm Denicke, seine Chronik, die als sein über 1000 Seiten umfassendes Hauotwerk bis heute als „einzige umfassende Stadtgeschichte Celles“[1] gilt. Bei seiner Arbeit verband Cassel wissenschaftliche Methodik mit seiner Gabe anschaulich zu erzählen. Viele wissenschaftliche Kollegen zollten seinen Werken Respekt, da es Cassel verstand, seine akademischen Defizite durch sein natürliches Talent und Verständnis für vergangene Epochen auszugleichen. Seiner Motivation und Hingabe ist es zu verdanken, dass die Celler Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg um eine umfangreiche Chronik bereichert wurde. Kritiker waren Cassel eine „Tendenz zur Harmonisierung“ vor, die einer realistischen Abbildung der häufig konflicktreichen historischen Prozesse zuwider laufe.[2]
Als er seine Stadtchronik im Jahr 1924 in der Entwurfsfassung vorlegte, wollte die Stadtverwaltung sie zunächst in mehreren Einzelabschnitten veröffentlichen. Dem widersprach Cassel, der stets für ein zusammenhängendes Geschichtsbild plädiert hatte. Im Alter von 75 Jahren, nur ein Vierteljahr nach seinem Geburtstag verstarb Cassel nach kurzer Krankheit. Seine Stadtchronik erschien posthum in zwei Bänden 1930 und 1934, mit einem erläuternden Vorwort versehen von Albert Neukirch.
Im Celler Stadtteil Hehlentor ist die Clemens-Cassel-Straße nach ihm benannt.
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