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italienischer Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Cinzio Violante (* 16. Mai 1921 in Andria; † 27. März 2001 in Pisa) war ein italienischer Mittelalterhistoriker.
Cinzio Violante interessierte sich bereits in der Schule ausgeprägt für die mittelalterliche Geschichte. 1941 wurde er als Soldat eingezogen und verbrachte die Jahre 1943 bis 1945 als Kriegsgefangener in deutschen Lagern. Zunächst wurde er nach seiner Gefangennahme am 8. September 1943 in ein Lager in Polen deportiert, dann nach Köln verbracht. Schließlich wurde er von sowjetischen Einheiten befreit und in ein Krankenhaus in Leipzig gebracht. Eine ukrainische Ärztin rettete ihm das Leben, als er wochenlang mit dem Tod rang.[1] Danach musste er einige Zeit im Militärkrankenhaus von Catania verbringen, wohin auch seine Familie umzog.
Er schloss sein Studium an der Universität Catania bei Matteo Gaudioso ab, einem Spezialisten für mittelalterliche Rechtsgeschichte. 1947–1948 erhielt er ein Stipendium am Istituto Croce in Neapel. Neben den Schriften Benedetto Croces wurde er dort von den Arbeiten der französischen Zeitschrift Annales stark beeinflusst. 1949 ging er an die Universität Pisa, wo er vor allem bei Giovanni Pugliese Carratelli und Ettore Passerin d’Entrèves studierte.
1952 promoviert ging er 1956 an das Istituto Storico Italiano per il Medio Evo in Rom. Nach Untersuchungen zur Religionsgeschichte wurde er an die katholische Universität Mailand berufen. 1956 wechselte er an die Universität Pisa und befasste sich stärker mit Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, betonte aber zugleich die Integration der Religionsgeschichte in diese Fächer, um ein adäquates Verständnis der mittelalterlichen Gesellschaft zu finden.
Violante war Präsident der Società storica pisana, der historischen Gesellschaft von Pisa, Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei, korrespondierendes Mitglied (Corresponding Fellow) der British Academy seit 1977 und seit 1992 Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres.
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