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deutsche Textilkünstlerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christl Prange (* 27. Mai 1937 als Christl Lucas in Erfurt; † 13. August 2024 in Halle (Saale)) war eine deutsche Künstlerin und Gobelinweberin.[1]
Christl Prange wuchs in Erfurt auf und absolvierte nach dem Abitur von 1955 bis 1958 ein Lehre zur Handweberin bei der Bauhausschülerin Margaretha Reichardt in Erfurt-Bischleben. Danach studierte sie von 1958 bis 1964 an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale). 1962 unterbrach sie freiwillig das Studium für ein Jahr, um ihre Kenntnisse in der Textilindustrie zu erweitern. Nach dem Diplom arbeitete Christl Prange von 1964 bis 1966 als Vorsitzende einer Handwebergenossenschaft in Rostock. Sie heiratete den Tierarzt und späteren Professor Hartwig Prange und hatte mit ihm zwei Töchter. Mit der Arbeit ihres Mannes waren mehrere Umzüge verbunden. Die Familie lebte von 1966 bis 1967 in Groß Mohrdorf bei Stralsund, von 1967 bis 1979 in Eberswalde, von 1979 bis 1996 in Jena und seit 1996 in Halle (Saale).
Ab 1966 lebte Christl Prange freiberuflich als bildende Künstlerin, Autorin und Jurymitglied. Sie betrieb die seltene Arbeit der Bildwirkerei und beschäftigt sich in diesem Rahmen zusätzlich mit der Gestaltung von Paramenten. 1966 entwarf und webte sie für die Kirche in Groß-Mohrdorf ein grünes Antependium und nahm am Wettbewerb für die Schlosskirche in Wittenberg (violettes Antependium) teil. Auch in Jena entwarf die Künstlerin Bildteppiche für öffentliche Einrichtungen und verschiedene Kirchen und webte einige selbst. Zum Teil entstanden die Teppiche für die Kirchen mit der Jenaer Textilkünstlerin Barbara Schröder, andere erstellte die Paramentenwerkstatt in Eisenach.
Christl Prange war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und war Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler, in der Marienberger Vereinigung für evangelische Paramentik (seit 1998) und in der Thüringer Textilkünstlergruppe TAT. 1989 erhielt sie ein Stipendium in Riga, Lettland.
In Jena betrieb Christl Prange von 1981 bis 1988 (34 Ausstellungen) gemeinsam mit ihrem Mann die Kleine Galerie des Kulturbundes der DDR und leitete die Fortbildung für Zirkelleiterinnen in Rudolstadt. In Erfurt und Halle war sie im Berufsverband Bildender Künstler tätig und engagierte sich für das Kulturwerk des Verbandes und für die Kunst im öffentlichen Raum. Vor allem in Halle kamen die Jury (Tätigkeit unter anderem in Erfurt, Halle, Berlin, Heidelberg, Dessau), die Autorenschaft, die Vortragsarbeit und die Fortbildungsarbeit für die Paramentikerinnen hinzu.
In Halle entwarf Christl Prange vor allem Antependien, von denen einige in Zusammenarbeit mit der Paramentenwerkstatt Eisenach entstanden, wie z. B. die Ganzjahresantependien 2002 (vier liturgische Farben in einem Stück) für die Wartburg in Eisenach.[2] Als Künstlerin erarbeitete sie auch freie Entwürfe und Skizzen.
2007 vermachte Erika John nach ihrem Selbstmord den Jenaer Künstlerinnen Christl Prange, Regina Lange, Martina Kürbs und Elke Decker ihren künstlerischen Nachlass. Diese sichteten und arbeiten den Nachlass auf. 2013 vermachten sie ihn der Stadt Jena.[3][4]
Personalausstellungen 1985 in Dornburg (Saale) in der Kleinen Galerie im Rokokoschloss und 1997 in der Offenen Werkstatt Freigang in Bürgel/Thüringen.
Beteiligungen (Auswahl)
Antependien und Teppiche für Kirchen u. a.
Kobe, Halle
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