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deutscher Chemiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Hertweck (* 1. Oktober 1969 in Bonn) ist ein deutscher Chemiker, stellvertretender Direktor und Leiter der Abteilung Biomolekulare Chemie am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) und ist Universitätsprofessor für Naturstoffchemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Hertweck studierte Chemie an der Universität Bonn und promovierte 1996–1999 bei Wilhelm Boland am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie. Nach einem Forschungsaufenthalt (1999–2000) bei Heinz G. Floss und Bradley S. Moore an der University of Washington, Seattle, USA, gefördert durch ein Feodor Lynen-Forschungsstipendium für Postdoktoranden (Alexander-von-Humboldt-Stiftung), begann er eigenständige Arbeiten als Leiter einer Nachwuchsgruppe am Hans-Knöll-Institut (2001–2005), die zu einer Habilitation (venia legendi) für Organische Chemie an der FSU Jena führten. Seit 2006 ist er Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl Naturstoffchemie) und Leiter der Abteilung Biomolekulare Chemie am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie; 2008 wurde er stellvertretender Institutsdirektor.
Zusammen mit einem interdisziplinären Team bearbeitet er Forschungsprojekte im Grenzbereich zwischen Chemie und Biologie. Im Fokus stehen Naturstoffe, die von Bakterien und Pilzen produziert werden. Ziel der Forschung ist es, pharmakologisch relevante Stoffe zu identifizieren und zu verstehen, wie diese in Mikroorganismen gebildet werden. Zur Auffindung von neuen Wirkstoffen werden vorrangig genetische Methoden eingesetzt (genome mining). Um die Strukturen von Naturstoffen abzuwandeln, setzt seine Arbeitsgruppe neben synthetischen und enzymatischen Methoden auch die Biokombinatorik ein, bei der Gene von Wirkstoffproduzenten abgewandelt oder neu kombiniert werden.[1]
Christian Hertweck ist Coautor von über 300 Publikationen und Aufsätzen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, mehreren Buchkapiteln und zahlreichen Patenten.[2] Für seine Forschungen zu bioaktiven Naturstoffen aus Mikroorganismen ist er 2015 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet worden.[1][3]
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