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dänischer Augenarzt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Frederik Heerfordt (* 26. Dezember 1871 in Terndrup; † 1. März 1953 in Bonn) war ein dänischer Augenarzt. Er ist Erstbeschreiber des nach ihm benannten Heerfordt-Syndroms. Unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs begann er sich für die verstärkte Zusammenarbeit der skandinavischen Staaten und später auch für die europäische Einigung zu engagieren.
Heerfordt wurde als Sohn des Arztes Niels Christen Heerfordt (1840–1893) und dessen Gattin Petra Othilia Frederikke (geb. Møller, 1847–1925) in Nordjütland geboren.[1] Er schloss 1896 das Medizinstudium ab, im Jahr 1900 wurde er promoviert.[2][3] Heerfordt bildete sich in Kopenhagen und im Rahmen von Auslandsaufenthalten zum Augenarzt weiter.[3][1] Er praktizierte später in Kopenhagen und Roskilde.[3] Er war Mitbegründer und später Vorsitzender des Foreningen af Yngre Læger („Verein der jungen Ärzte“)[3] und Vorstandsmitglied im Kopenhagener Ärzteverein.[4] Heerfordt veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zu augenärztlichen Themen, insbesondere zum Glaukom. 1909 veröffentlichte er die Erstbeschreibung des später nach ihm benannten Heerfordt-Syndroms.[5][3] Heerfordt beschrieb drei Fälle, fälschlicherweise nahm er Mumps als Ursache an.[6]
Unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges kam Heerfordts medizinische Veröffentlichungstätigkeit zum Erliegen. Er bemühte sich fortan darum, eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik der skandinavischen Länder anzustoßen. 1915 gründete er Den danske Forening for nordisk Samarbejde, eine dänische Vereinigung für nordische Zusammenarbeit. Ähnliche Vereine gab es auch in Schweden und Norwegen. Im Verlauf erweiterte Heerfordt seine Vision zugunsten eines skandinavischen Bundesstaates.[7] In der Zwischenkriegszeit veröffentlichte er zahlreiche Bücher und andere Schriften, die eine gesamteuropäische Einigung in föderalistischen Strukturen zum Thema hatten. Heerfordt reiste auf eigene Kosten durch Europa, traf Parlamentarier und andere Politiker. Es gelang ihm, ein kurzes Treffen mit Aristide Briand zu erhalten. Sein Hauptwerk Et nyt Europa (Ein neues Europa) ließ er in englische, französische und deutsche Sprache übersetzen.[8][9] Für seine – erfolglosen – Bestrebungen wurde Heerfordt 1932 von einem norwegischen Parlamentarier für den Friedensnobelpreis nominiert.[10]
Christian Heerfordt war ab 1905 mit Kirsten Carlsen (1883–1959) verheiratet.[1] Das Paar hatte eine Tochter, Elisabeth (* 1918), die ab 1955 mit dem Bischof Henrik Dons Christensen (1910–1984) verheiratet war.[11] Heerfordt starb am 1. März 1953 während eines Aufenthaltes in Deutschland in Bonn.[3]
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