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Dorf und ehemalige Gemeinde und heutiges Quartier der Stadt Lugano im Kanton Tessin, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Carona ist ein Quartier der Stadt Lugano im Schweizer Kanton Tessin.
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Carona zu vermeiden. |
Carona Quartier von Lugano | |
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Koordinaten | 715901 / 90372 |
Höhe | Ø 597 m |
Fläche | 4,75 km² |
Einwohner | 972 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 205 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 14. Apr. 2013 |
BFS-Nr. | 519-2025 |
Postleitzahl | 6914 |
Der Ort liegt auf einer etwa 400 Meter über dem Luganersee gelegenen Terrasse zwischen dem Monte San Salvatore und dem Monte Arbostora, sieben Kilometer südlich des Stadtzentrums von Lugano.
Carona wird erstmals 926 als Calauna erwähnt, das Dorf Ciona erstmals 1213. Im Mittelalter bildeten die beiden Dörfer vermutlich eine Kastlanei des Bischofs von Como. Zu dessen Besitzungen gehörte jedenfalls ein 1217 von Bischof Guglielmo della Torre errichtetes Augustiner-Chorherrenstift.[1]
Als Anerkennung für die Loyalität des Dorfes zur Familie Visconti erhielt Carona im Spätmittelalter ein eigenes Wappen. Als Terra separata besass es im Mittelalter und ab 1513 unter den Eidgenossen einen privilegierten Status, der unter anderem Steuerbefreiungen bedeutete. Die mittelalterlichen Statuten wurden 1470 erneuert.[1]
Die Kirche der Madonna d’Ongero wurde ab 1624 westlich des Dorfs im Wald gebaut;[2] zur gleichen Zeit entstand die Kirche von Santa Maria delle Grazie in Ciona. Die beiden Kirchen sowie die Häuser des Dorfes aus dem 17. und 18. Jahrhundert widerspiegeln den wachsenden Reichtum von Carona infolge der Auswanderung von Künstlern. Künstlerfamilien aus Carona wie die Aprile, Casella, Scala, Solari und Petrini waren überall in Europa während des 15. bis 18. Jahrhunderts tätig.[1]
Die Landwirtschaft blieb bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestimmend, als sich das nahe gelegene Lugano zu einer Touristendestination entwickelte. Der 1943 auf dem Hügel von San Grato eingerichtete Landwirtschaftsbetrieb wurde später in eine Feriensiedlung umgewandelt.[1]
Bis zur Eingemeindung im Jahr 2013 bildete der Ort zusammen mit dem Ortsteil Ciona eine selbständige Gemeinde. Die ehemalige Gemeinde bildet seit dem 14. April 2013 ein Quartier von Lugano, das zum Kreis Lugano West gehört. Carona bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[3]
Nach Jahrhunderten des Rückgangs hat sich die Bevölkerung in den 1970er- und 80er-Jahren verdoppelt, als neue Häuser ausserhalb der historischen Ortskerne gebaut wurden. 2000 sprachen 21 % der Bevölkerung Deutsch.[7]
Carona liegt an einer Nebenstrasse, die nach Vico Morcote im Südwesten und Carabbia im Norden führt. Die nächsten Autobahnanschlüsse der A2 sind Melide/Bissone sowie Lugano-Sud bei Noranco.
Die nächsten Haltestellen der Schweizerischen Bundesbahnen sind in Melide und Paradiso. Carona ist durch das Postauto mit der Innenstadt von Lugano verbunden. Der nächste Flughafen ist der rund 5 km nordwestlich gelegene Flughafen Lugano.
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8] Der historische Dorfkern ist nahezu intakt erhalten. Entlang der engen Gassen stehen teilweise herrschaftliche Häuser, deren Fassaden Sgraffito-, Fresken- und Stuckverzierungen aufweisen.[9]
Kirchliche Bauten
Bürgerliche Bauten
Weiteres
In Carona gibt es ein Schwimmbad und ein Sportzentrum.
In Carona lernte Hermann Hesse am 24. Juli 1919 seine zweite Frau kennen, die Sängerin Ruth Wenger. In seiner Erzählung Klingsors letzter Sommer spielt der Ort als «Kareno» eine zentrale Rolle.
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