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Carl Kaiser (* 14. April 1859 in Geiselbach; † 15. Februar 1945 bei Leipzig) war ein deutscher Unternehmer und Besitzer der Kaufhauskette Steigerwald & Kaiser.
Carl Kaiser war ein Sohn des Geiselbacher Landwirts Johannes Kaiser und dessen Frau Elisabeth, geborene Giron. Er absolvierte eine Lehre im Gemischtwarenladen Steigerwald in Schöllkrippen. Im Jahr 1878 wurde er Personalchef einer größeren Firma in Würzburg und 1882 Filialleiter eines großen Münchner Textilhauses.[1]
Als Fünfundzwanzigjähriger gründete Carl Kaiser am 12. Februar 1885 zusammen mit Wilhelm Steigerwald, dem Sohn des Gemischtwarenladenbesitzers in Schöllkrippen, das Unternehmen Steigerwald & Kaiser in Leipzig. Im Jahr 1889 kaufte das junge Unternehmen am Leipziger Königsplatz das an ein Palais erinnernde Patrizierhaus der Familie von Hauck und machte es zum Stammhaus.
Zweiggeschäfte wurden 1894 in Frankfurt[2], 1895 in Magdeburg[3] und Chemnitz[4] sowie 1897 Dresden eröffnet. Im Jahr 1908 übernahm die Firma in Dresden auch noch das Modehaus Siegfried Schlesinger und wurde damit königlich rumänischer Hoflieferant. Die Firma wurde als Familienbetrieb geführt, in dem nach einer angemessenen Ausbildung bevorzugt Geiselbacher Verwandte als Geschäftsführer oder Abteilungsleiter ernannt wurden. Die Firma hatte zu ihren Hochzeiten etwa 1500 Mitarbeiter. Die meisten ihrer innerstädtischen Kaufhäuser wurden im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstört.
Es ist dokumentiert, dass Kaiser „soziale Maßnahmen für seine Angestellten traf, die für die damalige Zeit recht neu und ungewohnt waren“, denn 1910 eröffnete er für alle Angestellten Sparbücher, um die jungen und unverheirateten Mitarbeiter abzusichern, und gründete einen Altersfonds.[1] Er trug den Titel eines Kommerzienrats. Er wurde wegen seiner Wohltätigkeit in seinem Heimatort zum Ehrenbürger ernannt. Am 15. Februar 1945 starb er auf seinem Gehöft in der Nähe von Leipzig an einer akuten Erkrankung.
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