Brozas
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Brozas ist ein westspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit knapp 1.800 Einwohnern in der Provinz Cáceres in der Autonomen Region Extremadura im Südwesten Spaniens. Seit dem Jahr 2016 ist der alte Ortskern als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.
Gemeinde Brozas | ||
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Brozas – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Extremadura | |
Provinz: | Cáceres | |
Comarca: | Brozas | |
Gerichtsbezirk: | Cáceres | |
Koordinaten: | 39° 37′ N, 6° 47′ W | |
Höhe: | 410 msnm | |
Fläche: | 398,84 km² | |
Einwohner: | 1.774 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 4 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 10950 | |
Gemeindenummer (INE): | 10032 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | Milagrosa Hurtado Marcos | |
Website: | Brozas | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Der Ort Brozas liegt knapp 10 km (Luftlinie) südlich des Tajo 50 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Provinzhauptstadt Cáceres in einer Höhe von ca. 410 m. Der über die Grenzen Spaniens hinaus bekannte und unweit der Grenze zu Portugal gelegene Ort Alcántara ist nur knapp 16 km in nordwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 635 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[2]
Jahr | 1842 | 1900 | 1950 | 2000 | 2021 |
Einwohner | 5.525 | 5.143 | 5.960 | 2.328 | 1.790[3][4] |
Der deutliche Bevölkerungsrückgang seit den 1950er Jahren ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und den damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen.
Die fruchtbaren aber steinigen Böden der Umgebung lieferten die Grundlage für den Anbau von Weizen und anderen Feldfrüchten für die in früheren Zeiten vorwiegend als Selbstversorger lebenden Einwohner. In der wachsenden Kleinstadt selbst ließen sich sukzessive Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder.
Bronze-, eisenzeitliche und römische Kleinfunde wurden in geringer Zahl gemacht; die Gegend gehörte lange Zeit zur römischen Provinz Lusitanien. Die Westgoten hinterließen kaum Spuren. Die Region wurde im 8. Jh. von den Arabern und ihren maurischen Hilfstruppen überrannt; archäologische Zeugnisse fehlen jedoch. Brozas (früher Las Broças) und sein Umland wurden um das Jahr 1213 von den kastilisch-leonesischen Truppen Alfons’ IX. (reg. 1188–1230) aus den Händen der Mauren zurückerobert (reconquista), anschließend dem Alcántara-Ritterorden übergeben und sukzessive von Christen aus dem Norden und von Flüchtlingen aus Al-Andalus wiederbesiedelt (repoblación). Im 15. Jahrhundert gab es in der Gegend wiederholte Auseinandersetzungen zwischen den um Territorialansprüche rivalisierenden Königreichen Kastilien und Portugal, die erst gegen Ende des Jahrhunderts durch die Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón beendet wurden. Unter Karl I. (reg. 1516–1556) erhielt Brozas gegen eine Zahlung von 7500 Golddukaten im Jahr 1537 die Stadtrechte und löste sich somit aus der Abhängigkeit vom Alcántaraorden. Danach setzte ein enormer wirtschaftlicher und demografischer Aufschwung ein, der allerdings durch die Pestepidemie der Jahre 1599 bis 1601 unterbrochen wurde.[5]
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