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jährliche Tagung in Braunau am Inn Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Braunauer Zeitgeschichte-Tage sind eine Tagung zur Zeitgeschichte in der Stadt Braunau am Inn. Jährlich wird ein zeitgeschichtliches Thema mit Vorträgen und Diskussionen verhandelt.
Die Zeitgeschichte-Tage in Braunau am Inn entstanden über eine Initiative des Politikwissenschaftlers Andreas Maislinger, welcher 1992 die erste Tagung veranstalten konnte und danach bis 2012 die wissenschaftliche Leitung innehatte.[1][2] Unmittelbar nach der ersten Tagung kam es zur Bildung des Vereins für Zeitgeschichte Braunau, welcher seit 1993 die Organisation der Tagung durchführt.
Nach Tagungen über „Vergangenheitsbewältigung“, Widerstand in Diktaturen und andere allgemeine zeitgeschichtliche Themen will der Verein für Zeitgeschichte mit den Themen der Tagungen seit 2004 zur stärkeren Beschäftigung mit dem Innviertel und dem angrenzenden Bayern anregen.
2004 ging es um den „Kleinen Grenzverkehr“ an Salzach und Inn in den Jahren 1933 bis 1938, um „große Politik“ ebenso wie um das Alltagsleben an der Nahtstelle von zwei politischen Systemen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Von 23. bis 25. September 2005 wurde der historische Hintergrund für das „Braunauer Parlament“ 1705 analysiert, das für kurze Zeit Adel, Klerus, Bürger und Bauern unter dem Schlagwort „Lieber bayrisch sterben als österreichisch verderben“ vereinte.[3]
2006 stand Johann Philipp Palm im Mittelpunkt: Der Nürnberger Buchhändler wurde am 26. August 1806 auf Befehl Napoléons I. in Braunau erschossen.
2007 wurde an Egon Ranshofen-Wertheimer erinnert. Der 1894 in Ranshofen geborene, 1957 in New York gestorbene Staatswissenschaftler war Diplomat im Dienste des Völkerbunds und der UNO, ist aber trotz seines Eintretens für Österreich heute weitgehend vergessen. Während der Tagung wurde erstmals der Egon Ranshofen-Wertheimer Preis der Stadt Braunau am Inn vergeben.[4]
2008 haben sich die 17. Braunauer Zeitgeschichte-Tage aus Anlass der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz mit der Faszination Fußball beschäftigt.
2009 berichteten Alt-Landeshauptmann Josef Ratzenböck und der Germanist Hans Göttler über ihre Kindheit im Wirtshaus.
Seit 2013 ist der Verein für Zeitgeschichte nicht nur für die Organisation, sondern auch für die inhaltliche Positionierung allein verantwortlich.
Thematisiert wurden die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die Zeit zwischen dem „Anschluss“ Österreichs und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, die Rolle von und das Leben in Lagern, wobei die Aktualität gerade dieses Themas durch den Blick auf Flüchtlingslager besonders betont wurde. Weit über die Region hinaus führten auch Themen mit Bezügen zu Visual History, Religion und zur viel diskutierten Chiffre „1968“.
Karl Otmar von Aretin, Ludwig Baumann, Peter Becher, Wolfgang Johannes Bekh, Gerhard Botz, Thomas Brechenmacher, Emil Brix, Walter Brunner, Adolf Burger, Michel Cullin, György Dalos, Georg Denzler, Wacław Długoborski, Giorgio Frassineti, Winfried Garscha, Roland Girtler, Gabriela von Habsburg, Ulrich Habsburg-Lothringen, Norbert van Handel, Fritz Hausjell, Mozes F. Heinschink, Gregor Henckel-Donnersmarck, Madeleine Herren-Oesch, Fritz Hirzel, Ulrike Kammerhofer-Aggermann, Rudko Kawczynski, Michel Kerautret, Florian Kotanko, Robert Kriechbaumer, Andreas Laun, Oskarpreisträger Branko Lustig, Andreas Maislinger, Ludwig Mehlhorn, Stephanie von Pfuel, Peter Porsch, Gerald Praschl, Edith Rabenstein, Josef Ratzenböck, Hella Schlumberger, Burghart Schmidt, Gerhard Skiba, Klaus Theweleit, Wolfgang Ullrich, Gottfried Wagner, Reinhold Wagnleitner, Moshe Zimmermann, Tilman Zülch, Andreas T. Sturm u. a.
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