1903 machte sich Karl Siebrecht selbständig und arbeitete mit seinen Brüdern Albert Siebrecht († 1950) und August Siebrecht († 1955) zusammen,[1] so etwa für sein ab 1910 errichtetes Hauptwerk,[1] die im Auftrag von Hermann Bahlsen erbaute ehemalige Bahlsen-Keksfabrik an der Podbielskistraße sowie an der Lister Straße in Hannover. Die Fabrikgebäude, die von Künstlern wie Julius Diez, Georg Herting, Adolf Hölzel, Willy Jaeckel, Änne Koken, Georg Krüger, Martel Schwichtenberg oder Ludwig Vierthaler mit besonderer Jugendstil-Ausstattung versehen wurden, gelten als architektonischer Schwerpunkt im hannoverschen Stadtteil List.[1]
Karl Siebrecht wurde 1907 als Mitglied in den Bund Deutscher Architekten (BDA) berufen und fühlte sich architektonisch der Stilrichtung der Stuttgarter Schule verwandt. Er war Mitglied der Architektenvereinigung Der Block.[1]
1909–1910: Fabrikgebäude für das Unternehmen Bahlsen in Hannover-List, Lister Straße 10–14[7][8]
1910: Wochenendhaus für die Familie Stichweh in (Wunstorf-)Steinhude, Steenewark 17[9]
1911–1912: Verwaltungsgebäude für das Unternehmen Bahlsen in Hannover-List, Podbielskistraße 11[8]
1911–1912: Neubauten des Gutshofs Auermühle für Fritz Beindorff (Eigentümer der Pelikan-Werke) in Steinhorst bei Celle Ein Wettbewerbs-Entwurf von Otto Lüer aus dem Jahr 1909 wurde nicht ausgeführt, stattdessen wurde die Anlage von Mai 1911 bis Juli 1912 nach Plänen von Karl Siebrecht errichtet.[10][3][11]
1912: Bankgebäude der Kreissparkasse in Lüneburg, Auf dem Meere 1/2 (nach einem 1910 mit dem 1. Preis ausgezeichneten Wettbewerbsentwurf)[3][12]
1913: Feuerwache in Hannover-List, Podbielskistraße 13[8]
1913: Wohn- und Geschäftshaus in Hannover-List, Ferdinand-Wallbrecht-Straße 8a / Göbelstraße[8][13]
1913–1914: Torhäuser für die Pelikan-Werke Günther Wagner in Hannover-List, Podbielskistraße 139/141[3]
In den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg entstanden in Hannover außerdem verschiedene Wohnungsbauten nach siegreichen Wettbewerbsentwürfen von Siebrecht, z. B. die Siedlung Gartenheim, Gebäude an der Podbielskistraße, Hausgruppen am Listholz und an der Franz-Abt-Straße[3] (1931 umbenannt in Fritz-Beindorff-Allee[15])
ab 1918: Fabrikgebäude für die Norddeutsche Tapetenfabrik Hölscher & Breimer (NORTA) in Langenhagen[3]
1927: Gemeindehaus für die Friedenskirche in Hannover, Schackstraße 24[8]
1927–1929: Wohnbebauung Im Kreuzkampe in Hannover-List, Im Kreuzkampe / Gottfried-Keller-Straße / Adalbert-Stifter-Straße / Spannhagenstraße / Am langen Kampe (gemeinsam mit Friedrich Wilhelm Schick)[8]
1928: Herdfabrik Voss mit Wohnhaus in Sarstedt, Bahnhofstraße 6[8]
1928: Verwaltungsgebäude für die Sprengel-Werke in Hannover, Glünderstraße 8[8]
1930: Wohnanlage an der Fritz-Beindorff-Allee in Hannover-List[8]
1930–1931: Seewasser-Wellenschwimmbad auf Norderney, Kurplatz[3][17]
1930: Bauteil der Wohnbebauung am De-Häen-Platz in Hannover-List (weitere Bauteile u. a. von Wilhelm Kröger, Jürgens & Menke, Friedrich Wilhelm Schick)[8]
1932–1933: Musterhaus „Haus im Garten“ auf der Jahresschau Deutscher Gartenkultur Hannover 1933[18]
1937: Geschäftshaus der Sparkasse des Landkreises Hannover in Hannover, Höltystraße / Wilhelmstraße[8]
1938: Altersheim der Gustav Brand’schen Stiftung in Hannover, Bischofsholer Damm 79[8]
Helmut Knocke: Siebrecht, Karl. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 334.
Werner Durth, Niels Gutschow: Träume in Trümmern. Planungen zum Wiederaufbau zerstörter Städte im Westen Deutschlands 1940–1950. Band 2: Städte. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1988, ISBN 3-528-08706-4, S. 766.
Ilse Rüttgerodt-Riechmann: List. In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Stadt Hannover, Teil 1. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 10.1.) Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 170–193, passim; sowie List im Addendum zu Band 10.2, Verzeichnis der Baudenkmale gem. §4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 12–15.
Barbara Schmidt-Vogt: Das Zooviertel in Hannover. Die Geschichte eines Stadtteils. Ein Projekt der ev.-luth. Friedenskirche in Hannover. Kirchgemeinde der Friedenskirche, Hannover 2012, S. 14 ff., hierzu S. 18.
Wolfgang Neß: Villenviertel am Zoologischen Garten In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Stadt Hannover, Teil 1. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 10.1.) Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 152 ff., hierzu S. 153. (Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg); sowie Zoo im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischenDenkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 10 f.
Bettina Reimann (V.i.S.d. §55 RStV): Tapeten für die Welt. In der online-Ausgabe vom Stadtmagazin Langenhagen, Verlag Bettina Reimann [ohne Datum]; zuletzt abgerufen am 10. Juli 2013
Die Durchgeistigung der deutschen Arbeit (=Jahrbuch des Deutschen Werkbundes. Band1). H. Reckendorf, Berlin 1912, S.109 (Textarchiv– Internet Archive– Abbildung der Fassade).
Carolin Krumm (Bearb.): Region Hannover, nördlicher und östlicher Teil, mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 13.2.) Vieweg, Braunschweig / Wiesbaden 2005, ISBN 3-8271-8255-7, S. 569.
Robert Breuer: Ein Herren-Haus in der Haide. Erbaut von Archit. Karl Siebrecht – Hannover. In: Innendekoration, 25. Jahrgang 1914, S. 56–61 (Digitalisat bei der Universitätsbibliothek Heidelberg)
Datensatz zu Otto Lüer in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), abgerufen am 22. November 2018.
Dietrich Janßen: Emden 1943, Errichtung einer wehrhaften Stadt@1@2Vorlage:Toter Link/www.bunkermuseum.de(Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Vortrag gehalten am 3. Dezember 2008 in der Kulturbrücke Ems-Delta e.V. in Verbindung mit Kulturbunker.de, überarbeitet am 11. Dezember 2008, herunterladbar als PDF-Dokument. Abgerufen am 17. Dezember 2012