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Gemeinde im deutschen Bundesland Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bobingen ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Augsburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 16′ N, 10° 49′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Augsburg | |
Höhe: | 521 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,26 km2 | |
Einwohner: | 18.022 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 359 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86399 | |
Vorwahl: | 08234 | |
Kfz-Kennzeichen: | A, SMÜ, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 72 125 | |
Stadtgliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 86399 Bobingen | |
Website: | www.stadt-bobingen.de | |
Erster Bürgermeister: | Klaus Förster (CSU) | |
Lage der Stadt Bobingen im Landkreis Augsburg | ||
Der Ort liegt rund zwölf Kilometer südlich des Zentrums von Augsburg an den Flüssen Wertach und Singold und grenzt an den Naturpark Augsburg-Westliche Wälder.
Es gibt 6 Gemeindeteile:[2][3]
Wappen | Gemeindeteil | Einwohner |
---|---|---|
Bobingen mit Siedlung | 15.537 | |
Straßberg | 1.156 | |
Reinhartshausen mit Burgwalden | 640 | |
Waldberg | 461 | |
Kreuzanger | 162 | |
Gesamt: | 17.956 |
Stand: Ende 2021[4]
Der Ortsname geht auf den alemannischen Siedler „Pobo“ (um 506) zurück. Um 993 hieß Bobingen „Pobinga“ („bei den Leuten des Pobo“). Etwa 933 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Bobingens in der Vita S. Udalrici. Bobingen im heutigen Bezirk Schwaben war später Pflegamt des Hochstift Augsburg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. 1847 erfolgte der Anschluss an die Ludwig-Süd-Nord-Bahn (Lindau–Hof). 1899 kam es zur Gründung der Kunstseidefabrik (Produktionsbeginn 1902).
1938/39 wurde südwestlich des Stadtgebietes von Bobingen die Sprengstofffabrik Fasan errichtet. Die Fabrik produzierte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs einen Großteil des Sprengstoffs Hexogen für die Wehrmacht.
Die Reste des Burgstalls Bobingen, einer ehemaligen Wasserburg und ihre Nachfolgebauten, wurden um 1967 im Zuge des Neubaus des – inzwischen alten – Feuerwehrhauses und einer Rotkreuzstation entfernt. 1953 erfolgte die Markterhebung Bobingens, 1969 die Verleihung der Stadtrechte. 1972 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die Orte Straßberg und Reinhartshausen mit Burgwalden eingemeindet.
Bobingen gehörte sodann dem Landkreis Augsburg an. 1975 wurden Waldberg und Kreuzanger eingemeindet. 1993 erfolgte die Fertigstellung der Singoldhalle, der Bobinger Stadthalle. 1994 beging Bobingen seine 1000-Jahr-Feier in Verbindung mit dem 25-jährigen Stadtjubiläum.
Es gibt mehrere Fassungen dieser Geschichte vom „Bobinger Büble“. In einer zweiten, späteren Fassung endet sie sogar mit der Verhaftung und Hinrichtung der Sagenfiguren.
Dies kann jedoch historisch nicht richtig sein, da es in Bobingen keinen Galgen gab und demnach keine Hinrichtungen vorgenommen wurden. Die Hinrichtungsstätte der hochstiftischen Hochgerichtsbarkeit hatte ihren Standort in Schwabmünchen.
Die folgende Sage ist die früheste Fassung nach Alexander Schöppners „Bayerische Sagen“:
Seit der Volkszählung im Mai 1987 wuchs die Stadt bis Ende 2019 von 13.553 auf 17.535 Einwohner. Dies entspricht einem Zuwachs von 3.982 Einwohnern bzw. 29,4 %.
Einwohnerzahlen von 1840 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1840 | 2.825 | |||
1871 | 2.994 | |||
1900 | 3.023 | |||
1925 | 4.076 | |||
1939 | 5.090 | |||
1950 | 7.966 | |||
1961 | 9.072 | |||
1970 | 12.461 | |||
1987 | 13.553 | |||
2011 | 16.368 | |||
2019 | 17.535 | |||
Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik |
Im Jahre 1841 wurde die junge, zum Zeitpunkt der Gemeindebildung von 1818 noch nicht bestehende Ortschaft Königsbrunn aus Bobingen ausgegliedert und zu einer selbständigen Gemeinde.[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinden Reinhartshausen und Straßberg eingegliedert.[6] Am 1. Juli 1975 kamen Waldberg und Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Kreuzanger hinzu. Schließlich wurden am 1. Mai 1978 Gebietsteile der Nachbargemeinde Wehringen mit damals etwa 25 Einwohnern übernommen.[7]
Seit der vergangenen Kommunalwahl am 15. März 2020 setzt sich der Stadtrat folgendermaßen zusammen:
Partei | Wahl 2002 | Wahl 2008 | Wahl 2014 | Wahl 2020 |
CSU | 11 | 10 | 9 | 8 |
SPD | 10 | 9 | 9 | 5 |
Grüne | 1 | 1 | 2 | 4 |
Freie Wähler | 1 | 2 | 2 | 3 |
Freie Bürger Union | 1 | 2 | 2 | 4 |
Gesamt: | 24 | 24 | 24 | 24 |
Seit 1. Mai 2020 ist Klaus Förster (CSU) Bürgermeister, er setzte sich in der Stichwahl am 29. März 2020 gegen den langjährigen Bürgermeister Bernd Müller mit 56,1 % der Stimmen durch.
Ehemalige Bürgermeister:
Blasonierung: „In Blau eine silberne Spitze, darin ein schwarzes Hufeisen.“[8] | |
Wappenbegründung: Die Bedeutung des Hufeisens im Gemeindewappen ist nicht eindeutig geklärt. Das Hufeisen könnte zum einen an eine früher im Gemeindegebiet intensiv betriebene Pferdezucht erinnern. Andere sehen in seiner Darstellung einen Hinweis auf die häufigen Hufeisenfunde, die als so genannte Ungarneisen von der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld 955 gedeutet werden. Ein Siegel aus der Zeit um 1815 mit einem Hufeisen im Schild stammt von einem Ortszeichen, das Ortschaften entlang der sogenannten Hochstraße auf Wunsch des damaligen Fürstbischofs Clemens Wenzeslaus von Augsburg (1739 bis 1812) annahmen, um Grenzsteine, Grenzpfähle oder Weidesäulen zu kennzeichnen. Seit der Verleihung des Hoheitszeichen durch König Ludwig I. 1837 trägt das Gemeindewappen die bayerischen Landesfarben belegt mit dem schwarzen Hufeisen. |
Frankreich: Seit 1969 besteht eine Städtepartnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt Aniche.
In Bobingen entstand im 19. Jahrhundert ein Kunstseidewerk, später eine Polyesterfaser-Produktion (PET-Basis). Nach dem Krieg wurde der Standort ein Teil der Hoechst AG. Im Zuge der Aufspaltung der Hoechst AG wurde der Standort 1998 in den „Industriepark Werk Bobingen (IWB)“ umgewandelt. Die Chemieaktivitäten im Bereich der Polyesterfaser-Produktion verteilen sich heute (2012) auf drei Unternehmen (Trevira, Johns Manville, Nextrusion). Die Infrastruktur- und Serviceleistungen werden von verschiedenen Dienstleistern erbracht. Insgesamt beherbergt das Gelände 16 Unternehmen (Stand 2010) auf rund 80 Hektar mit ca. 1450 Arbeitsplätzen.
Das erste öffentliche Krankenhaus in Bobingen wurde im Jahr 1858 eröffnet. 1953 wurde ein Neubau errichtet der 1957/58 erweitert wurde. Nachdem die Kapazität in den 1960er Jahren unzureichend wurde, wurde ein Neubau am jetzigen Standort nahe dem Fluss Wertach 1969 eröffnet. 1997 und 2000 fanden Umbau- und Renovierungsmaßnahmen statt. Im Jahr 2006 wurde das Gemeinsame Kommunalunternehmen Wertachkliniken Bobingen und Schwabmünchen gegründet, die bislang selbstständigen Krankenhäuser wurden fortan unter einem Dach vereinigt.
Die Wertachklinik Bobingen hat eine Kapazität von 130 Betten mit den Hauptabteilungen:
Zusätzlich werden belegärztlich folgende Fachdisziplinen geführt:
Die Geburtshilfe wurde am 1. Oktober 2022 geschlossen![9]
Die Polizeiinspektion Bobingen befindet sich in der Hochstraße 22 in Bobingen. Der Zuständigkeitsbereich umfasst die Stadt Bobingen, die Stadt Königsbrunn, Oberottmarshausen und Wehringen.
Die gemeinsame Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes und der MKT Firmengruppe befindet sich seit Mai 2022 direkt an der Bobinger Wertachklinik. Zuvor war sie 50 Jahre lang in der Krumbacher Straße in Bobingen – zeitweise am gemeinsamen Standort direkt gegenüber dem alten Feuerwehrhaus.
An der Rettungswache Bobingen sind ein Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen stationiert. Der Rettungswagen ist 24 Stunden täglich besetzt. Ein Krankentransportwagen ist werktags 8 Stunden und der zweite Krankentransportwagen seit April 2023 werktags 8 Stunden sowie am Sonntag Nachmittag einsatzbereit. Einen fest definierten Zuständigkeitsbereich gibt es im Rettungsdienst nicht. Die Integrierte Leitstelle Augsburg alarmiert immer das nächste zur Verfügung stehende Rettungsmittel, Verwaltungsgrenzen (z. B. Landkreise) spielen hier keine Rolle. Einsatzgebiete sind der südliche Landkreis Augsburg sowie die Stadt Augsburg.
Ehrenamtliche Wasserrettung
Die Wasserwacht des BRK stellt eine ehrenamtliche Einsatzgruppe die insbesondere für die schnelle Wasserrettung und die Hochwasserrettung ausgerüstet ist. Sie ist außerdem in den Katastrophenschutz des Landkreises Augsburg eingebunden. Als eine der ersten Wasserwacht-Einsatzgruppen in Bayern verfügt sie über moderne Rescue-Water-Crafts (RWC). Das sind neuartige Rettungsboote, die sogenannten Jetskis ähneln, allerdings aufgrund professioneller Umbauten wenn überhaupt nur optisch etwas mit Wassermotorrädern zu tun haben. In der Bobinger Ortsgruppe hat außerdem einer der wenigen Air-Rescue-Specialists, das sind speziell ausgebildete und ausgerüstete Luft-Wasserretter, seine Heimat.
Das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Bobingen (FFB) befindet sich seit 2013 in der Michael-Schäffer-Straße 12 in Bobingen. Hier sind ein Lösch- und ein Rüstzug stationiert. Einen fest definierten Zuständigkeitsbereich gibt es hier ebenfalls nicht, die FFB wird wie der Rettungsdienst über die Integrierte Leitstelle Augsburg alarmiert. Das Einsatzgebiet umfasst ungefähr die Kernstadt Bobingen mit Bobingen-Siedlung, sowie zur Unterstützung alle Stadtteile von Bobingen und die Orte Königsbrunn, Oberottmarshausen, Wehringen und Großaitingen. Die FFB wurde 1871 gegründet. Im Durchschnitt rückt die FFB zu ca. 170 Einsätzen im Jahr aus.[10]
In den Gemeindeteilen Straßberg, Reinhartshausen und Waldberg/Kreuzanger gibt es eigenständige Feuerwehren mit jeweils einem Tragkraftspritzenfahrzeug, bzw. ein Mittleres Löschfahrzeug bei der FF Straßberg.
Durch Bobingen verläuft die zweigleisige Hauptbahn von Augsburg nach Buchloe. An dieser befindet sich östlich des Stadtzentrums der Bahnhof Bobingen. Der Trennungsbahnhof ist Ausgangspunkt der Bahnstrecke Bobingen–Kaufering. Er hat fünf Bahnsteiggleise, ist jedoch nicht barrierefrei ausgestattet. Die Bahnstrecke Augsburg–Buchloe wird von der Deutschen Bahn unter den Kursbuchstrecken 971 und 987 geführt und mindestens halbstündlich bedient. Die Strecke nach Kaufering wird als Kursbuchstrecke 986 im Stundentakt bedient. Zwischen Augsburg und Bobingen besteht ein rechnerischer 15-Minuten-Takt. Der Bahnhof befindet sich im Gebiet des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV). Die durch den Bahnhof verlaufenden Bahnstrecken sind als AVV-Regionalbahnen R7 Augsburg–Schwabmünchen und R8 Augsburg–Klosterlechfeld in den AVV integriert.
Der Bahnhof Bobingen wurde 1847 durch die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen als Durchgangsbahnhof am eingleisigen Streckenabschnitt Augsburg–Buchloe–Kaufbeuren der Ludwig-Süd-Nord-Bahn in Betrieb genommen. 1877 wurde die Strecke nach Kaufering eröffnet, wodurch der Bahnhof zum Trennungsbahnhof wurde. 1902 wurde die Ludwig-Süd-Nord-Bahn zweigleisig ausgebaut und die Gleisanlagen des Bahnhofs erweitert. Er erhielt eine Bahnsteigunterführung, hölzerne Bahnsteigdächer und zwei mechanische Stellwerke. Die Errichtung eines Gleisanschlusses zur Kunstseiden- und Pulverfabrik Bobingen 1915 führte zu einem starken Anstieg des Güterverkehrs. Ab 1938 diente der Gleisanschluss auch zur Anbindung der Sprengstofffabrik Fasan, nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er die Farbwerke Hoechst, heute Trevira, an die Eisenbahn an. Nach einem Rückgang in den 1960er und 1970er Jahren wurden der örtliche Güterverkehr in den 1990er Jahren eingestellt und einige Gütergleise abgebaut. Der Gleisanschluss wird jedoch bis heute bedient. Die Integration des Bahnhofs in den Augsburger Verkehrsverbund 1985 und in den Allgäu-Schwaben-Takt 1993 führte zu einem Aufschwung des Personenverkehrs und stetigen Anstieg der Fahrgastzahlen.
Das Empfangsgebäude von 1847 ist bis heute erhalten. Es ist ein zweigeschossiger Bau mit Satteldach, der auf der Gleis- und Straßenseite jeweils eine Widerkehr aufweist. Ursprünglich in Sichtziegelbauweise ausgeführt, ist es heute verputzt. Nach der Eröffnung der Lechfeldbahn erhielt es bis 1880 einen eingeschossigen Anbau mit offener Wartehalle.[11]
Der Betrieb des Hallenbades wurde zum Ende der Hallenbadsaison 2022/2023 eingestellt.[12]
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