Die Schleimfischartigen (Blenniiformes) sind eine artenreiche, morphologisch sehr diverse Fischordnung aus der Gruppe der Barschverwandten (Percomorpha) mit fast 1900 Arten. Die meisten Arten der Ordnung kommen küstennah in tropischen und subtropischen Regionen der Weltmeere und ihrer Nebenmeere vor. Einige Arten bewohnen auch tiefere Meereszonen, Brackwasserbereiche, Flüsse oder Seen. In letzter Zeit wurde der Umfang des Taxons stark vergrößert.
Schleimfischartige | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Blenniiformes | ||||||||||||
Bleeker 1859 |
Blenniiformes i. e. S.
Die nahe Verwandtschaft zwischen den namensgebenden Schleimfischen (Blenniidae), den Dreiflossen-Schleimfischen (Tripterygiidae), den Beschuppten Schleimfischen (Labrisomidae), Hechtschleimfischen (Chaenopsidae), Klippfischen (Clinidae) und Sandsternguckern (Dactyloscopidae) ist schon lange bekannt und die von diesen Familien gebildete Klade wird in verschiedenen ichthyologischen Fachbüchern als Unterordnung Blennioidei den Barschartigen (Perciformes) zugeordnet.[1][2] Die Barschartigen erwiesen sich in zahlreichen Untersuchungen jedoch als eine nicht monophyletische Ordnung. Um die in einer modernen Systematik geforderten Monophylie zu erreichen, wurden in verschiedenen, von 2010 bis 2017 publizierten Revisionen der Knochenfischsystematik einige neue Ordnungen eingeführt bzw. Unterordnungen der Barschartigen zu Ordnungen erhoben, darunter die Blennioidei, die damit als Blenniiformes weiterhin die oben genannten sechs Familien umfassten.[3][4][5][6]
Blenniiformes i. w. S.
Den größten Einfluss bei den verschiedenen, seit 2010 veröffentlichten Revisionen der Strahlenflosser hatten dabei die Arbeiten des Ichthyologen Ricardo Betancur-R. und seiner Mitarbeiter, die allerdings fast 20 Familien keiner Ordnung zuordnen konnten. Diese verblieben mit einer unsicheren systematischen Stellung (incertae sedis) innerhalb der Barschverwandten (Percomorpha). In verschiedenen, später erfolgten Arbeiten zur Systematik der Strahlenflosser zeigte sich jedoch nach und nach, dass diese ordnungslosen Fischfamilien in den meisten Fällen entweder mit den Doktorfischartigen (Acanthuriformes) oder den Blenniiformes verwandt sind.[7][8][9] Beide Ordnungen wurden in „Eschmeyer’s Catalog of Fishes“, einer Onlinedatenbank zur Fischsystematik, entsprechend erweitert.[10]
Die Verwandtschaft der verschiedenen Familien der Blenniiformes i. w. S. gründet sich auf molekularbiologische Untersuchungen und wird nicht durch morphologische Apomorphien gestützt.[9]
Das folgende Kladogramm gibt die verwandtschaftlichen Beziehungen der zu den Blenniiformes gehörenden Familien wieder[8] und folgt dabei dem Umfang, den die Blenniiformes in der Onlinedatenbank „Eschmeyer’s Catalog of Fishes“ haben.
Blenniiformes |
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Einzelnachweise
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