Bienen (Rees)
Stadtteil von Rees, Kreis Kleve, NRW Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bienen ist ein Stadtteil der Stadt Rees (NRW) am unteren rechten Niederrhein. Der Stadtteil hatte im Dezember 2020 911 Einwohner.
Bienen Stadt Rees | |
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Koordinaten: | 51° 48′ N, 6° 22′ O |
Höhe: | 18 m ü. NN |
Fläche: | 8,71 km² |
Einwohner: | 911 (Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 105 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 46459 |
Vorwahl: | 02851 |
Die Gemeinde Bienen in der Rheinaue hinter dem Banndeich ist landwirtschaftlich geprägt. Vom Bienener Banndeich aus haben die Besucher einen großartigen Blick auf den im 16. Jahrhundert entstandenen Bienener Altrhein. Dort liegen im Naturschutzgebiet die Bauernsiedlungen und ehemaligen Gemeinden Grietherbusch und Grietherort, die beide ebenfalls zum Ortsteil gehören.
Schloss Hueth ist ein Wasserschloss etwa 1,5 Kilometer nördlich des Dorfs Bienen. Schon kurz nach der Errichtung im Jahr 1364 durch die Ritter von Hekeren (auch Heckeren) wird die mittelalterliche Anlage ein Lehen Kurkölns (Offenhaus). Ende des 14. oder zu Beginn des 15. Jahrhunderts kommt die damalige Burg an die Familie von Wylich, in deren Besitz sie für mehr als drei Jahrhunderte verbleibt. Im 17. Jahrhundert zu einem Schloss umgestaltet, wird Hueth wegen finanzieller Probleme in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Friedrich Wilhelm von Borcke verkauft. Seine Familie gestaltete das Herrenhaus der Anlage im Stil des Rokokos um. Durch Heirat und Erbschaft kam Schloss Hueth im 19. Jahrhundert an die Familie von Wittenhorst-Sonsfeld, die heute noch Eigentümerin ist. Da sie die seit dem Zweiten Weltkrieg mehrheitlich zerstörten Gebäude privat nutzt, ist die Anlage für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Das älteste bekannte Siegel von Bienen ist ein Richtersiegel von 1435. Dieses zeigt die heutigen Schutzpatrone Cosmas und Damian mit Schwertern und in der Mitte ein Salbentöpfchen (Bienenkorb) in Wappenform.
Im 16. Jahrhundert wurde Bienen durch niederländische und im Anschluss spanische Truppen geplündert und vieles stark zerstört. In einer Rheinkarte (16. Jahrhundert) wird Bienen mit schematischer Darstellung der Kirche inmitten mehrerer Häuser sowie dem Banndeich gezeigt.
Das Urkataster von 1820 zeigt die Kirche als Ortsmitte, wobei an den Kirchplatz unmittelbar mehrere Gebäude angrenzen. Zwischen 1820 und 1869 entstand die neue Trassierung der späteren Reichsstraße 8 (heutige B 8) nach Emmerich. Vor 1820 verlief die Verbindung nach Praest und Emmerich über den Banndeich.
Bienen gehörte seit dem 19. Jahrhundert gemeinsam mit den Gemeinden Vrasselt, Praest, Dornick und Grietherbusch bis 1969 zum Amt Vrasselt und wurde am 1. Juli 1969 im Zuge des ersten kommunalen Neugliederungsprogramms in die Stadt Rees eingegliedert.[6]
Wahlergebnis der Gemeindewahlen am 9. November 1952: Wahlberechtigte 568 mit je 6 Stimmen. Abgegebene gültige Stimmen: 2123, davon 924 Stimmen für CDU (4 Sitze), 1199 Stimmen für Zentrum (5 Sitze). Bürgermeister Gemeinde Bienen: Landwirt Paul Köster. Stellvertreter: Landwirt Theodor Lueb. Ratsmitglieder: Zentrum: Robert Flür (Transportunternehmer), Hugo Franken (Landwirt), Hermann Lütke-Glanemann (Landwirt), Wilhelm Schmitz (Landwirt); CDU: Heinrich Köster (Landwirt), Heinrich Jansen (Schreinermeister), Heinrich Terhardt (Maurer).
Die Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich ist eine historische Eisenbahn im damaligen Kreis Rees, die die Kreisstadt Wesel mit den Städten Rees und Emmerich verband. Sie verkehrte vom 6. November 1914 bis zum 31. Dezember 1966 auf überwiegend eigenem Bahnkörper. Die Strecke verlief in Wesel zunächst 2 km neben der heutigen B 8 auf einem separaten Bahnkörper, um dann entlang der Dämme des Rheins von Ort zu Ort zu führen, um schließlich vor Emmerich wieder auf die B 8 zu stoßen. In Bienen selber sind noch einige Strommasten der Kleinbahn zu sehen. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Strecke durch Bombenangriffe stark beschädigt, und der Betrieb auf dem Teilstück Rees-Emmerich wurde dauerhaft stillgelegt.
Das „Haus Weegh“ wird 1923/24 von einem Landwirt namens Elsing erbaut, der Milchkühe sowie eine Hengststation besitzt. Der Landwirt ist Verwalter einer Kuhherde von 100 Milchkühen, die der Stadt Köln gehört und von dem Oberbürgermeister von Köln und späteren Bundeskanzler Adenauer zur Versorgung der Kölner Schulkinder mit Milch angeschafft worden ist. 1932 wurde das Haus von Gerhard Weegh gekauft und von einer Wurstfabrik genutzt. Nach 1945 beschäftigte die Weberei Wieland in Haus Weegh 30 Frauen und Männer an 10 Webstühlen. Auf die Weberei folgt eine Spitzenhandelsgesellschaft. In den 60er Jahren hat die Druckerei Lüdecke ihren Standort im Haus Weegh. Neben den unterschiedlichen Nutzungen fanden Teile des Hauses als Wohnraum Verwendung. Platz war für 5–7 Wohnungen. Seit Herbst 1994 ist das Naturschutzzentrums im Kreis Kleve im Haus Weegh ansässig.
Der Nordeingang der Kirche zu Bienen trägt eine lateinische Inschrift. In der heißt es, dass die Kirche im Jahre 903 am Fest des Lambertus (17. September) geweiht wurde. Einst wurden in „beenhorst“ die Gebeine Erschlagener begraben. Die Bedeutung für „beenhorst“ war eine Höhle schlimmer Räuber. Mit der Zeit wurde aus den Gebeinen der Name „Beenen“ (Bienen). Die Inschrift in der Kirche ist erst um 1500 geschaffen worden. Es ist nirgends niedergelegt, ob es die Wahrheit besagt. Eine andere Namensdeutung erfolgt aus der Lagebezeichnung „Binnen im Sumpfland“.
Auf dem heutigen Gemeindegebiet findet man folgende sehenswerte Bauwerke:
Nach mündlichen Überlieferungen wurde bereits im 17. Jahrhundert nach einer schweren Hagel- und Unwetterkatastrophe das Hagelkreuz von den Bürgern „zum Schutze vor Hagel“ aufgestellt. In diesem Zusammenhang spielt der Hagelkreuzbaum, der direkt hinter dem Hagelkreuz steht, eine wichtige Rolle. Ein Auszug aus der Sitzung des Bienener Gemeinderates vom, 18. Juni 1891 zeigt: „Punkt 5: Erneuerung des jetzt gänzlich abgestorbenen Kreuzbaumes im Westerfeld. Der Baum ist eine Marke für das längs vorbeiführende Feld und ist bisher gebräuchlich gewesen, bei dem jährlichen Prozessionsgang der Gemeinde unter demselben einen Altar zu errichten.“
Das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve wurde 1993 gegründet. Grund war das Konzept des Landes, in jedem Kreis eine Biologische Station einzurichten. Zentrale Überzeugung ist, Naturschutz könne nur mit den Menschen in der Region praktiziert werden. Das denkmalgeschützte Haus Weegh ist Sitz des Naturschutzzentrums. Das direkt am Naturschutzgebiet Bienener Altrhein gelegene Gebäude bietet den idealen Standort für die Naturschutzarbeit im Kreis Kleve, zum Beispiel auch NSG Grietherorter Altrhein.
Der nächstgelegene Haltepunkt an der zweigleisigen, elektrifizierten Hollandstrecke ist in Millingen, hier hält im Schienenpersonennahverkehr stündlich der RE19 nach Düsseldorf und Arnhem.
Der zunehmende Güterverkehr durch die Betuweroute sorgt für den Bedarf nach einem dritten Gleis, um den Verkehr von den anderen Schienen zu entlasten.
Die Kleinbahn Wesel–Rees–Emmerich ist eine historische Eisenbahn im damaligen Kreis Rees, die die Kreisstadt Wesel mit den Städten Rees und Emmerich verband. Sie verkehrte vom 6. November 1914 bis zum 31. Dezember 1966 auf überwiegend eigenem Bahnkörper. Die Strecke Rees-Emmerich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aufgebaut. Es verblieb nur die Strecke Wesel-Rees. Die Strecke verlief in Wesel zunächst 2 km neben der heutigen B 8 auf einem separaten Bahnkörper, um dann entlang der Dämme des Rheins von Ort zu Ort zu führen, um schließlich vor Emmerich wieder auf die B 8 zu stoßen. In Bienen selber sind noch einige Strommasten der Kleinbahn zu sehen. Auf dem Fahrradweg von Bienen in Richtung Praest (Ortsteil von Emmerich) entlang der B8 einige Betonsockel zu entdecken. Die Züge verkehrten montags bis samstags zwischen 6.00 Uhr und 21.00 Uhr im Stundentakt, an Sonntagen alle halbe Stunde. Für die gesamte Strecke benötigten sie rund 1 Stunde 50 Minuten. In Rees bestand seit dem 28. Februar 1915 Anschluss an die Kleinbahn Rees-Empel.
Die Bundesstraße 8 schließt Bienen an das Fernstraßennetz an. Die Bundesstraße 8 wurde von Emmerich bis Wesel damit auch im Bereich Bienen zur Landstraße 7 heruntergestuft. Mit der Anschlussstelle Rees/Isselburg gibt es eine Autobahnzufahrt zur A 3.
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