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Bexaroten

chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bexaroten
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Bexaroten (Handelsname Targretin; Hersteller Eisai) ist der internationale Freiname für ein synthetisches Retinoid-Analogon, das zur Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms zugelassen ist. Vertrieben wird es in Deutschland von Cephalon.[4][5]

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Klinische Anwendung

In den Vereinigten Staaten wurde Bexaroten im Jahr 1999 zur oralen Einnahme bei der Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms bei Patienten zugelassen, die nicht mehr auf eine vorherige systemische Therapie ansprechen, das heißt refraktär sind. In Deutschland wurde es im Januar 2002 als Orphan-Arzneimittel für diese seltene bösartige Hauterkrankung zugelassen. Auch hier darf es erst dann zur Anwendung kommen, wenn mindestens eine vorausgegangene systemische Behandlung nicht wirksam war und zudem die Krankheit in einem fortgeschrittenen Stadium ist.[6]

Der Wirkungsmechanismus von Bexaroten ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Es bindet als Retinoid spezifisch an den Retinoid-X-Rezeptor (RXR). Die Retinoid-X-Rezeptoren sind Transkriptionsfaktoren, die die Zellproliferation und -differenzierung, sowie Apoptose und Insulin-Sensibilisierung beeinflussen. Bei In-vitro-Versuchen konnte eine Proliferationshemmung bei blutbildenden Zellen festgestellt werden. Im Tierversuch bewirkte es eine Tumorregression, das heißt eine Rückentwicklung der bösartigen Geschwulst.[6]

Zulassungsüberschreitend (Off-Label-Use) wird Bexaroten auch zur Behandlung des Bronchialkarzinoms eingesetzt.[7]

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Nebenwirkungen

In den klinischen Studien zur Zulassung von Bexaroten zur Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms wurden bei den Patienten vor allem folgende Nebenwirkungen festgestellt: Hyperlipoproteinämie (vor allem Triglyceride) 74 % der Patienten, Hypothyreose (29 %), Hypercholesterinämie (28 %), Kopfschmerzen (27 %), Leukopenie (20 %), Juckreiz (20 %), Asthenie (19 %), Exanthem (16 %), exfoliative Dermatitis (15 %) und Schmerzen (12 %).[8]

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Präklinische Ergebnisse zur Alzheimer-Krankheit

Zusammenfassung
Kontext

Für Aufsehen sorgte ein am 9. Februar 2012 veröffentlichter Artikel in Science.[9] In dieser Publikation wird die potenzielle Wirkung von Bexaroten im Tiermodell Farbmaus bei der Alzheimer-Krankheit beschrieben. Dabei beseitigte die Verabreichung von Bexaroten bei den transgenen Mäusen nicht nur vorhandene und für die Alzheimer-Krankheit typische Protein-Plaques, die nach der Plaques-Theorie der Grund für die Alzheimer-Symptome sein sollen, sondern auch die Gedächtnisstörungen. Bexaroten kann als sehr unpolares und relativ kleines Molekül die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Dort beeinflusst es die Expression von Apolipoprotein E, das in größeren Mengen produziert wird und den Abbau der senilen Plaques, vor allem β-Amyloid, ermöglicht.[10]

Derzeit ist noch unklar, ob diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen werden können. Die Autoren des Science-Artikels wiesen darauf hin, dass es viele bekannte Methoden gibt, mit denen sich Alzheimer bei Mäusen heilen lässt, die aber alle nicht beim Menschen funktionierten.

Nachfolgende präklinische Versuche anderer Forschungsgruppen konnten die vielversprechenden Ergebnisse nicht bestätigen.[11][12][13]

Für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit ist Bexaroten nicht zugelassen.

Synthese

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Synthese von Bexaroten

[14]

Entwicklungsgeschichte

Entwickelt wurde Bexaroten von dem US-amerikanischen Unternehmen Ligand Pharmaceuticals, das Targretin und drei weitere potentielle Krebstherapeutika 2006 für 205 Millionen US$ an das japanische Unternehmen Eisai verkaufte. Das Stoffpatent (siehe Originalpräparat) lief 2016 aus.[15]

Weiterführende Literatur

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Einzelnachweise

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