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polnischer Historiker und Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bernard Mark[1] (geb. am 8. Juni 1908 in Łomża, Gouvernement Łomża, Russisches Kaiserreich; gest. am 4. August 1966 in Warschau) war ein polnisch-jüdischer Historiker, Literaturkritiker, Essayist, Publizist und kommunistischer Aktivist, der für seine in viele Sprachen übersetzte Schilderung des Aufstands im Warschauer Ghetto bekannt ist. Von 1949 bis 1966 leitete er das Jüdische Historische Institut[2] in Warschau.
Bernard Mark wurde 1908 in Łomża in einer jüdischen Familie geboren. Er studierte an der Juristischen Fakultät der Universität Warschau 1927-1931. Seit 1928 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Polens und publizierte in der linken jüdischen Presse. Er publizierte auf Polnisch und auf Jiddisch. 1932 absolvierte er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Warschau. 1934–1935 war er Herausgeber der kommunistischen Zeitung Der Frajnd (Der Freund). 1942 bis 1943 arbeitete er im Jüdischen Antifaschistischen Komitee in Kuibyschew und Moskau. Vor dem Zweiten Weltkrieg schrieb er eine zweibändige Geszichte fun di socjale bawegungen in Pojln (Geschichte der sozialen Bewegungen in Polen) in jiddischer Sprache. Während des Zweiten Weltkriegs lebte er in der Sowjetunion. Er nahm an den Aktivitäten des Jüdischen Antifaschistischen Komitees (JAK/JAFK) und des Związek Patriotów Polskich (ZPP; Bund Polnischer Patrioten) teil, zu der sich im Exil in der Sowjetunion lebende Kommunisten zusammengeschlossen hatten. Später kehrte er nach Polen zurück. Er war von 1949 bis zu seinem Tod im Jahr 1966 Direktor des Jüdischen Historischen Instituts (Żydowski Instytut Historyczny) in Warschau und war unter anderem Redakteur (Redaktor) von dessen Biuletyn[3] (Bulletin) und Herausgeber von dessen Zeitschrift Bleter far geschichte (Blätter zur Geschichte). 1954 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.
Im Schwarzbuch[4] über den Holocaust und die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion wurde seine Schilderung „Der Aufstand des Warschauer Ghettos“ in einer verkürzten Version wiedergegeben.[5] Dabei handelt es sich um eine gekürzte Übersetzung seines Aufsatzes Powstanie w Ghetcie Warszawskiem (Der Aufstand im Warschauer Ghetto), der 1944 in Moskau in der UdSSR in polnischer Sprache veröffentlicht worden war.[6]
Zu dem vom Jüdischen Historischen Institut in Warschau herausgegebenen Stroop-Bericht schrieb er eine Einleitung und verfasste die Anmerkungen.
Er ist auch Verfasser von Arbeiten zur Geschichte der polnischen Juden, über die in Ghettos und Lagern umgekommenen jüdischen Schriftsteller und ihre Werke und andere sozialhistorische Arbeiten.
Mark war der erste Historiker, der die Teilnahme des Jüdischen Militärverbands beim Aufstand im Warschauer Ghetto hervorhob. Hauptthema seiner Werke sind das Schicksal der Juden während des Holocaust und militärische Fragen. Seine historischen Ansichten entsprechen der offiziellen kommunistischen Sichtweise auf die Geschichte.
Im Jahr 1956 kritisierte der französische Historiker Henri Michel seine Arbeit Der Aufstand im Warschauer Ghetto für eine übermäßige Betonung der Beteiligung der Kommunisten am Anti-Nazi-Widerstand in Polen und für die Ermangelung eines Hinweises auf die sowjetisch-deutsche Vereinbarung über die Teilung Polens.[7] Anlässlich der neuen Ausgabe des Buches im Jahr 1959 bestätigte Bernard Mark, dass die erste Ausgabe zu viel Propaganda enthielte, und dass es in der neuen Ausgabe geändert wurde. Der polnische Historiker Jerzy Tomaszewski soll dazu angemerkt haben, dass diese Änderungen lediglich kosmetischer Natur seien.
1957 besuchte Mark Israel und sprach auf dem Second World Congress of Jewish Studies (Zweiten Weltkongress für Jüdische Studien). Er stärkte die Verbindungen zwischen dem Jüdischen Historischen Institut in Warschau und den Forschungseinrichtungen in Israel, z. B. der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und dem Zentralarchiv für die Geschichte des jüdischen Volkes (CAHJP)[8] in Jerusalem.
Im Jahr 1937 heiratete er Estera Goldhas, eine Lehrerin und kommunistische Aktivistin, die im Jüdischen Historischen Institut arbeitete.
Nach dem Tod von Mark ging sein Erbe an das Jüdische Historische Institut in Warschau.[9]
Mark ist auf dem Jüdischen Friedhof an der Okopowa-Straße in Warschau begraben.
über den Aufstand im Warschauer Ghetto:
polnisch
jiddisch
deutsch
weitere
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