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Forschungseinrichtung der Humboldt-Universität zu Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) ist eine Forschungseinrichtung der Humboldt-Universität zu Berlin. Es wurde im April 2014 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, dem Deutschen Fußball-Bund, der Bundesagentur für Arbeit, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der Humboldt-Universität zu Berlin gegründet.
Das Ziel des BIM ist die wissenschaftliche Erforschung der Dynamiken von Migration, Integration, In- und Exklusion in postmigrantischen Gesellschaften, wobei die analytische Perspektive über ‚das Migrantische‘ hinaus auf die gesamte Gesellschaft ausgeweitet wird. Eine Verzahnung von empirischer Grundlagenforschung mit Theorien der Migrations- und Integrationsforschung soll dabei zu einer kritischen Reflexion und Versachlichung der etablierten Diskurse um die Themen Einwanderung, Zugehörigkeit, Diskriminierung und Rassismus beitragen.[1]
Die Gründung des Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) geht auf die Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung zurück, die einen bundesweiten und nicht-öffentlichen Wettbewerb zur Bestimmung des Standortes durchführte, wobei sich der Antrag der Humboldt-Universität durchsetzte. Mit der Initiative ging die Zielstellung einher, ein Institut zu gründen, das die empirische Forschung im Themenfeld und die daran beteiligten Disziplinen bündelt und auch als Ansprechpartner für die Politik fungieren kann.[2] Mit einer Auftakt-Pressekonferenz am 2. April 2014 hat das BIM seine Arbeit aufgenommen.[3]
Das BIM hat wesentlich zum Aufbau des 2018 gegründeten Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) im Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) beigetragen – das BIM wurde durch den Deutschen Bundestag mit der Gründung des DeZIM beauftragt. Als Mitglied der DeZIM-Forschungsgemeinschaft ist das BIM eines von sieben führenden Migrationsforschungseinrichtungen in Deutschland und steht damit beispielhaft für eine bundesweite, thematisch ausgerichtete Forschungskooperation.
Im Rahmen eines Sondertatbestands der Berliner Hochschulverträge wurden eine Geschäftsstelle, ein Sekretariat, eine Verwaltungsabteilung und vier Professuren mit personeller Ausstattung eingerichtet und 2020 ernannt, die die vorher bestehenden beteiligten Professuren an der Humboldt-Universität zu Berlin ergänzen.
Das BIM und die Gemeinnützige Hertie-Stiftung (GHS) schreiben ab 2024 den Klaus J. Bade-Nachwuchspreis für Migrations- und Integrationsforschung aus, der jährlich von der Hertie-Stiftung zur Verfügung gestellt und durch das BIM verliehen wird.
Der Preis richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich durch herausragende, durch Publikationen nachgewiesene Leistungen auf dem Gebiet der Migrations- und Integrationsforschung verdient gemacht haben und im Sinne des Namensgebers Klaus J. Bade ihre Forschung in der Öffentlichkeit vertreten. Das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro steht der Preisträgerin oder dem Preisträger zur freien Verfügung.
Das BIM ist in acht Abteilungen, einer Geschäftsstelle und eine Institutsleitung gegliedert. Das BIM ist ein Interdisziplinäres Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Zentrumsrat besteht aus gewählten Mitgliedern der Statusgruppen Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter. Eine Mitgliederversammlung stellt das Gremium der Mitglieder dar.[4] Ein Kuratorium begleitet die Arbeit des BIM.[5] Den Vorsitz des Kuratoriums hatte bis Mai 2018 Staatsministerin Aydan Özoğuz inne, die zugleich die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ist.[6] Ab Juni 2018 hat Staatsministerin Annette Widmann-Mauz den Kuratoriumsvorsitz übernommen. Ihre Nachfolgerin als Staatsministerin Reem Alabali-Radovan hat den Vorsitz des Kuratoriums übernommen. Im BIM sind acht Abteilungen angesiedelt, die ihr Forschungswissen aus unterschiedlichen Instituten in Berlin mitbringen und deren Methoden und Theorien – aus den Sozial-, Kultur- und Bildungswissenschaften über die Sportwissenschaft bis hin zur Psychologie und Medizin – die Transdisziplinarität des Institutes gewährleisten:[5]
Zurzeit wird das BIM durch Herbert Brücker (Direktor) und Gökce Yurdakul (Direktorin) geleitet.[7] Die Geschäftsstelle wird durch Damian Ghamlouche als wissenschaftlicher Geschäftsführer geleitet.[8] Für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist Wolf Farkas zuständig.
Das BIM wurde durch die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und den Deutschen Fußball-Bund bis Ende des Jahres 2023 gefördert. Da die Förderpartner ihr Ziel mit der erfolgreichen Institutionalisierung des BIM erreicht hatten, wurde das Förderengagement wie vorgesehen und nach erneuter Verlängerung nach zehn Jahren eingestellt. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung fördert den Klaus J. Bade-Forschungspreis als Zeichen der weiteren Verbundenheit mit dem BIM. Die Bundesagentur für Arbeit und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sind weiterhin als Unterstützungspartner*innen des BIM aktiv.[5]
Das BIM erhält projektbezogene Förderung von staatlichen und privaten Einrichtungen wie Stiftungen, die in der Förderung von Wissenschaft und Forschung engagiert sind. Diese Drittmittel ergänzen die Finanzierung des BIM aus dem Haushalt der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Transfer der wissenschaftlichen Forschung aus dem universitären Raum in Politik, Medien und Zivilgesellschaft ist ein primäres Anliegen des BIM. Dafür werden u. a. unterschiedliche Veranstaltungsformate eingesetzt (Akademische Debatte, Wissenschaft trifft Praxis und Berlin Lecture). Es finden regelmäßige Pressegespräche und Pressekonferenzen statt. Das BIM veröffentlicht einen Medienspiegel der Berichterstattung über das BIM.[47]
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