Gattung der Familie Berberitzengewächse (Berberidaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Berberitzen (Berberis) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Bei manchen Autoren werden auch die Arten der Gattung Mahonien (Mahonia) zur Gattung Berberis gezählt. Berberitzen gehören mit 400 bis 600 Arten zu den artenreichsten Gehölzgattungen überhaupt.
Berberitzen | ||||||||||||
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Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Berberis | ||||||||||||
L. |
Berberis-Arten sind immergrüne oder laubabwerfende Sträucher, selten kleine Bäume. Die Innenseite der Rinde und das Holz sind gelb. Die Zweige sind stielrund, kantig oder gefurcht. Berberitzen-Arten sind dornig, die Dornen sind ein- bis fünfteilig. Die Dornen an den Langtrieben sind umgewandelte Blätter (Blattdornen), in deren Achseln sich an Kurztrieben die büschelig angeordneten eigentlichen Laubblätter entwickeln. Nebenblätter können vorkommen.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist gestielt. Die einfachen Blattspreiten sind oft mit wachsartigem Reif überzogen und an den Rändern gezähnt bis gesägt, seltener ganz und meist stachelig bis borstig.
Die Blütenstände sind sehr unterschiedlich aufgebaut, selten stehen die Blüten einzeln. Es sind oft Trauben bis Rispen oder Büschel, manchmal auch Dolden. Sie befinden sich end- oder achselständig an Kurztrieben.
Die zwittrigen Blüten sind dreizählig, hellgelb bis gelborange. Deck- und Tragblätter können vorhanden sein. Kelchblätter sind meist sechs, selten drei oder neun vorhanden. Kronblätter und Staubblätter gibt es sechs in jeder Blüte; die Kronblätter sind manchmal kleiner als die kronblattähnlichen Kelchblätter. Am Grund der Kronblätter stehen je zwei Nektarien. Bei einer Berührung der Innenseiten klappen die Staubblätter nach innen zur Narbe und bedecken die Blütenbesucher mit Pollen. Der Fruchtknoten ist oberständig. Es ist höchstens ein kurzer Griffel erkennbar, meist ist die Narbe sitzend.
Immergrüne Berberitzen haben zumeist schwarze, sommergrüne (laubabwerfende) Arten hingegen eher rote Beeren.
Alle Pflanzenteile, bis auf die reifen Beeren, sind mehr oder weniger giftig. Der Hauptwirkstoff ist dabei das Alkaloid Berberin, das in der Volksmedizin als Heilmittel verwendet wird.
In der Natur sind Berberitzen-Arten oft Pionierpflanzen.
Berberitzen können Getreideschwarzrost auf Weizen übertragen.[1]
Die Gattung Berberis wurde durch Carl von Linné aufgestellt.
Die Gattung Berberis besitzt ein disjunktes Areal. Die meisten Arten sind im gemäßigten Ostasien und im Himalaya verbreitet. Auch in den südamerikanischen Anden gibt es zahlreiche Arten. In Europa sind nur zwei bis vier Arten heimisch.
Viele Arten bilden Naturhybriden.
In der überaus artenreichen Gattung Berberis sind 400 bis 600 Arten beschrieben (allein über 200 Arten in der chinesischen Flora). Hier eine Auswahl:
Berberitzen werden vielfach als Ziergehölze in Gärten und Parks angepflanzt. Viele Arten lassen sich auch als Hecken ziehen. Es gibt viele Zuchtformen.
Die Beeren einiger Arten sind essbar, sie finden sich z. B. in der persischen Küche (Berberitzenreis), in Patagonien wird die dort vorkommende Art (Calafate) ebenfalls kulinarisch genutzt[3]. Der Geschmack ist säuerlich.
Einige Arten werden auch medizinisch genutzt,[4] insbesondere die im Mittelalter als Berberis bzw. Berberi bezeichneten Früchte der Gewöhnlichen Berberitze.[5]
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