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deutscher Sexualwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Nathan Adolf Benedikt Friedlaender[1] (* 18. Juli 1866 in Berlin;[2] † 21. Juni 1908 in Schöneberg) war ein deutscher Zoologe und Sexualwissenschaftler.
Friedlaender war der Sohn von Carl Friedlaender (1817–1876), Professor der Nationalökonomie in Berlin und von dessen Ehefrau Anna Marie Therese geb. Nuglisch.[1] Sein Großvater war der Berliner Arzt und Privatdozent Nathan Friedlaender (1776–1830). Zu seinen Geschwistern gehörte der Vulkanologe Immanuel Friedlaender (1871–1948).
Er studierte Mathematik, Physik, Botanik und Physiologie und promovierte 1888 mit einem zoologischen Thema. Als finanzkräftiger Mäzen unterstützte er die anarchistische Zeitschrift Kampf und veröffentlichte in Der Sozialist, auch zeichnete er erhebliche Fondsanteile an Magnus Hirschfelds Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), dessen Zweck es war, die Strafbarkeit von Homosexualität abzuschaffen. Friedlaender war Mitglied, brach aber 1906 mit dem WhK und gründete die Sezession des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (später: Bund für männliche Kultur). Diese Abspaltung überlebte den Tod Friedlaenders nur kurz.
Wesentlichen Einfluss hatte Friedlaenders Buch Die Renaissance des Eros Uranios auf die Männerbund-Thesen von Hans Blüher, mit dem er persönlich bekannt war.
Friedlaender beging am 20. Juni 1908 in der Privatklinik von Frau Stockmann in der Martin-Luther-Straße 88 (jetzt: Hausnummer 45)[1] Suizid und wurde im Waldteil des Parkfriedhofs Lichterfelde in Berlin am Heideweg 35 beigesetzt. Seine Grabrede hielt Bruno Wille, der 1920 seine Witwe Emilie Marie Pauline geb. Huber, heiratete[3] und 1928 an der Seite seines Freundes beigesetzt wurde. Das Jugendstilgrabmal ist ein Entwurf von Ernst Müller-Braunschweig.[4]
Das Buch mit seinem Bruder Immanuel Absolute oder relative Bewegung schließt an das Machsche Prinzip an und spielt eine Rolle in der Vorgeschichte des Lense-Thirring-Effekts.[5]
Zuletzt lebte er an der Potsdamer Straße 121a (jetzt: Bissingstraße 7) in der Schöneberger Vorstadt.[1]
Friedlaender war jüdischer Herkunft, zum Zeitpunkt seines Ablebens jedoch konfessionslos.[1]
Marita Keilson-Lauritz: Benedict Friedlaender und die Anfänge der Sexualwissenschaft. In: Zeitschrift für Sexualforschung, Band 18, 2005, S. 311–331.
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