Das künstlerische Werk Schobers umfasst ein breites mediales Spektrum. Die „Internet Awareness“ spielt dabei eine große Rolle. Mit alten handwerklichen Techniken und materialtechnischen Experimenten setzt sie einen Kontrapunkt zur alles umfassenden digitalen Welt. Die Künstlerin bedient sich der Fotografie, Film- und Videostills, sie erstellt digitale oder analoge Collagen, scannt diese teilweise wieder, übermalt oder klebt Elemente auf. Die im Arbeitsprozess gewollt oder zufällig entstandenen Strukturen integriert sie an anderer Stelle neu. Zentrales Thema im Werk Schobers ist das Spiel mit Ansicht und Perspektive, das die Position des Betrachters immer wieder aufs Neue in Frage stellt. Das Spontane, Zufällige, die „gefundene Malerei“ spielt dabei eine ebenso große Rolle wie der persönliche Bezug der Künstlerin zum Objekt oder Thema. Ihr Interesse gilt den Zwischenbereichen, Schwebezuständen und „kritischen Punkten“ in Fotografie, Skulptur, Film und Malerei.
International
„Boundaries“, Museum of Modern Art, Oxford (1990): Internationale Ausschreibung „Oxford Photography“, kuratiert u.a. von Trevor Ashby[3]
„Menas Be Sienų. Art Without Borders“, Städtische Galerien von Šiauliai und Panevėžys[4], Litauen (1992): Gemeinsam mit litauischen und dänischen Künstlern in den städtischen Galerien von Šiauliai und Panevėžys. Es handelt sich dabei um das erste von Künstlern selbst organisierte internationale Austauschprojekt in Litauen. Zuvor – während der Sowjetzeit – waren nur staatlich organisierte Ausstellungen möglich.
„NowHere“, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek, Dänemark[5], (1996): Als Gasteditorin gemeinsam mit Bettina Lehmann des Fanzine-Projekts „Network Orange“ für Sektion der Kuratorin Ute Meta Bauer: „Through the summer of 1996, Louisiana will show NowHere, a large-scale presentation of international contemporary art. The exhibition is organized in collaboration with four guest curators: Ute Meta Bauer, Iwona Blazwick, Laura Cottingham and Bruce Ferguson…The exhibition will … reflect some of the most interesting approaches to art among contemporary artists and curators“[6]
„Durban meets Stuttgart. Stuttgart meets Durban“, Kulturaustausch, Deutschland/Südafrika[7], (1997): Projekt des Verbandes Bildender Künstler, u.a. mit Ingrid Hartlieb und Wolfgang Thiel
SEA(S) International Conference (Ausstellungsbeteiligung), kuratiert von Haytham Nawar, Ionion Art Center, Kefalonia, Griechenland (2018)
Society of Women Artists (SWA) 157. Jahresausstellung (Ausstellungsbeteiligung), Mall Galleries London, Private View mit HRH Princess Michael of Kent Marie Christine von Reibnitz, kuratiert von The Arts Society (2018)
Biennale d’Arte Contemporanea, Terza Edizione: ausgewählt für die Teilnahme an der Kunstbiennale, Salerno, Italien (2018)
„Herland - In Search of a Female Utopia“, Gruppenausstellung, kuratiert von Freya Black, Women’s Library Sydney, Australien (2019)
National
„Apropos Les Demoiselles d'Ameublement – für Eric Satie“, Bühnenprojekt und Performance-Reihe (Beteiligung), Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (1987), unter der Leitung von Sotirios Michou
Galerie am Chamissoplatz, Berlin (1987), Karikaturen Ausstellung (Teilnahme)
Kuratierte Jahresausstellungen der Mitglieder, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart (1987–1992),
„Ein Video-Tag im Mai“, Wettbewerb Video-Festival Europa (1988), Sat1, Jurymitglied.[8]
„Die Hallen – Rottenburgs Bauhaus“, Ausstellungen und Aktionen der Ateliergemeinschaft (1990), Rottenburg[9]
Skulpturenprojekt Tübingen, Kunst im öffentlichen Raum (1991)
„Media Save Art“, UNESCO-Wettbewerb, Projektbeteiligung, Auszeichnung für Daimler-Benz AG (Preisträger), Rom/Troja
„Auf mein Zeichen, schießen Sie auf den Dirigenten!“ (1992), (Einzelausstellung) Künstlerhaus Stuttgart, Foyer Druckwerkstätten
„Ich kann eine Fledermaus mit einem Eierlöffel töten“[10] (1993), Galerie in der Zehntscheuer (Einzelausstellung), Möglingen
Filmwinter Stuttgart, Foto-Aktionen und Internetcafe (1995/96), Einladung durch Ulrich Wegenast
Ideenwettbewerb, Festspielgelände Dresden-Hellerau (1997), mit Architekturbüro Bizer, Interviewreihe u.a. mit Werner Schretzmeier und Dr. Helmut Volkmann
„Kunst Regensburg“[11], Ideenwettbewerb (1997/98), Lärmschutzwand, Burgweinting, mit Architekturbüro Bizer
Berlin Art Week (Beteiligung), LDX Artodrome Gallery (2018)
„function_anomy“ mit Artist-in-Residence-Projekt in Paduli/Neapel, Jury: Prof. Karlheinz Lüdeking (UdK), Dr. Cornelia Gerner (Museum Reinickendorf), Rathaus Reinickendorf, Berlin (2019)
„function_anomy“ (Gruppenausstellung) by Intermission Collective, Galerie Axel Obiger, Berlin (2020)
„Air Berlin“ (Gruppenausstellung) by Intermission Collective, Villa Heike, Berlin (2020)
Social Media Analog – Internationales Austauschprojekt „Shooting Back“ (1995/96): In der Film- und Medienwerkstatt „Filmriss“, die in Stuttgart mit Jugendlichen an sozialen Brennpunkten arbeitete, war Barbara Schober verantwortlich für das internationale Fotografie- und Austauschprojekt „Shooting Back“, das sich auf Theorie und Praxis der Sozialen Plastik bezieht. Konkrete Vorbilder waren die Künstlergruppe Tim Rollins and K.O.S. sowie Rita Fecher[15] und ihre Kunstklasse an der Washington Irving Highschool in NYC. Interview-Reihen[16] dokumentieren die Gemeinsamkeiten von KOS, Fecher, und „Shooting Back“. Weitere Hintergründe und wissenschaftliche Bezüge finden sich hierzu in der Buchveröffentlichung „Fotografie als GegenKulturgut“. Kooperationspartner des Projekts waren u.a. „Shooting Back“ Inc. Media Center, Washington D.C./Minneapolis, Celina Lunsford/Fotografie Forum Frankfurt, Martin Kilgus der SDR Auslandsredaktion (heute: SWR International), Medienzentrum der deutschsprachigen Gemeinschaft, Eupen/Belgien, Photographers Gallery, Education Office, London. Das Projekt wurde u.a. unterstützt durch: Jugendstiftung Baden-Württemberg, Kommission der Europäischen Gemeinschaft und das Bundesfamilienministerium.
TV-Film Essay „Chaosordnung“ (1992/93), SWF, Regie: Dietrich Mahlow: Für die TV-Produktion „Chaosordnung“ übernahm Barbara Schober die künstlerisch-wissenschaftliche Fachberatung sowie die Regie-Assistenz bei Dreh und Schnitt. Bei diesem Film-Essay handelt es sich um eine Collage mit Ausschnitten aus künstlerischen Filmbeiträgen (u.a. von Tadeusz Kantor und John Cage), Interviews und Ansichten einer Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen, die ebenfalls den Zusammenhang von Kunst und Chaosforschung zum Thema hatte. Beteiligte Künstler waren u.a. Max Bill, Oswald Mathias Ungers, Alfonso Hüppi, Helge Leiberg, Carlfriedrich Claus, Georg Nees, Jack Ox, Franz Mon.
Seminarleitung „Video-Skulptur“, Universität Tübingen (1990–1992), Medienkunstfest Tübingen: Im Rahmen des Modellversuchs „Künstler an Hochschulen“ leitete Barbara Schober gemeinsam mit Andreas Zeger ein Seminar zum Thema „Video-Skulptur“. Daraus entwickelte sich die Initiative „Medienkunstfest“. Bei der Veranstaltung wurden internationale Filmproduktionen aus dem Bereich der experimentellen Kunst gezeigt (u.a. Step Across the Border, Der Lauf der Dinge von Fischli/Weiss, Laurie Anderson on Stage). Es waren zudem überregional bekannte Künstler vertreten, darunter Else Gabriel, Gerd Wiedmaier[17] und Klaus Illi.
1987: Ideenwettbewerb „Wallberg“[18], Ankauf der Stadt Pforzheim
Susanne Jakob:Stuttgart meets Durban/Durban meets Stuttgart. Baden-Württemberg meets KwaZulu Natal. Art between „Verortung“ and Network. Hrsg.: Region Stuttgart im VBKW. Stuttgart 1996.
Von toten Fledermäusen und Eierlöffeln. Barbara Schober zeigt in der Zehntscheuer Foto-Installationen und Objekte, Ludwigsburger Kreiszeitung, März 1993.
Susanne Mutschler, Aus dem Kunstlazarett. Barbara Schober aus Bodelshausen malt Bilder zur Medizingeschichte, in: Schwäbisches Tagblatt vom 6. Oktober 2015.