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Bahnstrecke in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel ist die älteste Eisenbahnstrecke in Schleswig-Holstein. Heute verbindet sie Hamburg, Elmshorn, Neumünster und Kiel miteinander.
Hamburg-Altona–Kiel | |
---|---|
Fernbahn | |
Streckennummer (DB): | 1220 |
Kursbuchstrecke (DB): | 103 |
Kursbuchstrecke: | 102 (1934) 93, 101 (Elmshorn – HH 1934) 113 (1946) 113a (Neumünster – Hamburg-Altona 1946) |
Streckenlänge: | 104,877 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Streckenklasse: | D4 |
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ |
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h |
Zugbeeinflussung: | PZB |
Zweigleisigkeit: | durchgehend |
S-Bahn | |
Streckennummer (DB): | 1225 |
Kursbuchstrecke (DB): | 101.3 |
Streckenlänge: | 14,666 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem: | Stromschiene, 1200 V = |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Zugbeeinflussung: | PZB S-Bahn Hamburg |
Zweigleisigkeit: | durchgehend |
Der Nullpunkt der Kilometrierung liegt am ursprünglichen Endbahnhof, dessen Empfangsgebäude heute Rathaus des Bezirks Altona ist. Die heutige Trasse beginnt am Kopfbahnhof Hamburg-Altona. Dazu parallel verläuft die Trasse der S-Bahn Hamburg mit den Linien S3 und (ab Diebsteich) S5.
Pinneberg ist der erste Halt der Fernbahnstrecke. Dort besteht eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn. In Elmshorn zweigen die Marschbahn zur Nordseeküste und die Bahnstrecke nach Henstedt-Ulzburg ab.
Weiter nördlich, in Neumünster, bestehen Umsteigemöglichkeiten nach Flensburg, Richtung Heide – Büsum, Richtung Bad Segeberg – Bad Oldesloe und zur AKN Richtung Kaltenkirchen – Hamburg-Eidelstedt. Güter- und Reisezüge im Skandinavienverkehr nutzen die Strecke zwischen Hamburg und Neumünster. Von Kiel können die Regionalstrecken nach Lübeck, nach Flensburg oder nach Kiel-Oppendorf genutzt werden.
Die Strecke wurde ab 1842 von der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE) gebaut. Am 18. September 1844, dem Geburtstag des dänischen Königs Christian VIII. wurde die 108 Kilometer lange Strecke eröffnet.[3] Die Betriebsführung lag zunächst bei der AKE bis zur Übernahme durch den preußischen Staat bzw. die Preußischen Staatseisenbahnen am 1. Januar 1887. Die heutige Strecke befindet sich nach weiteren aufeinander folgenden Übernahmen durch die Deutsche Reichsbahn, die Deutsche Bundesbahn und die DB Netz AG im Besitz der DB InfraGO AG.
Ab 3. Juli 1944 gab es laut Kursbuch täglich 7–10 Verbindungen Kiel–Hamburg und 8–10 Hamburg–Kiel mit Fahrzeiten zwischen 1h 50min (Halt nur in Elmshorn, Wrist, Neumünster) und 2h 48min (16 Unterwegshalte).[4]
Am 24. September 1995 wurde die Elektrifizierung der 109 Kilometer langen Strecke in Betrieb genommen. Nunmehr ging es ohne Umstieg in 76 Minuten von Hamburg Hauptbahnhof nach Kiel, wofür zuvor 100 Minuten und ein Umstieg nötig waren.[5] Der Bahnhof Hamburg-Altona wurde durch den Hamburger Hauptbahnhof als Startbahnhof für alle regelmäßig nach Kiel verkehrenden Personenzüge abgelöst[6]. Erstmals wurde Kiel, mit zwei Zugpaaren täglich von ICE-Zügen bedient, mit einer Reisezeit von 61 Minuten.[7] Eine Elektrifizierung dieser Eisenbahnstrecke war bereits vor dem Ersten Weltkrieg beabsichtigt gewesen. Das Vorhaben kam nicht zustande, weil die Heeresverwaltung dies für alle für den Aufmarsch wichtigen oder in der Nähe der Staatsgrenzen befindlichen Strecken strikt ablehnte.[8]
Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 können nach vorheriger Abstimmung unter allen Betriebsstellen zwischen Maschen und Padborg Züge mit maximal 835 Meter Länge auf der Strecke verkehren; zuvor waren nur 740 Meter lange Züge erlaubt.[9][10]
Der Streckenabschnitt zwischen Neumünster und Hamburg soll bis 2025 mit ETCS ausgerüstet werden. Möglichst große Abschnitte sollen dabei mit ETCS Level 2 ausgerüstet werden.[11]
Auf ganzer Streckenlänge bzw. von Hamburg bis Neumünster verkehren neben dem Güterverkehr und dem ICE/IC/EC-Fernverkehr Regionalzüge verschiedener Eisenbahngesellschaften, unter anderem der DB Regio AG.
Die auf der Strecke eingesetzten Züge entsprechen den üblichen Standards der Bahngesellschaften. Ab dem 14. Dezember 2008 wurden der Anteil von Regional-Express-Zügen mit Doppelstockwagen erhöht. Heute fahren alle RE-Züge mit Doppelstockwagen. ICE-/EC- und IC-Züge halten zwischen Hamburg und Dänemark oder Kiel zumeist auch in Neumünster.
Am 4. April 2009 übernahm DB Regio den Regionalverkehr Kiel–Neumünster erneut von der Nord-Ostsee-Bahn (NOB), im Tausch gegen den Personenverkehr im Abschnitt Kiel–Eckernförde, wo allerdings die DB Regio mit BR 648 Triebwagen wieder verkehrt. Damit sollte der Fahrzeugumlauf rationalisiert werden. Die Regionalbahn Kiel / Neumünster, welche als RB 77 geführt wurde, wurde mit einer Elektrolokomotive der Baureihen 112 oder 143 und einer fünfteiligen SHE-Garnitur, bestehend aus einem Mittelwagen 1. Klasse, drei Mittelwagen 2. Klasse und einem Steuerwagen, gefahren.
Seit Dezember 2014 verkehrt auf der Strecke Wrist–Hamburg-Altona die Linie RB 71. Sie wird von der Nordbahn Eisenbahngesellschaft mit elektrischen Flirt-Triebzügen im Stundentakt bedient. Der Bahnhof Wrist erhielt dafür ein zusätzliches Wendegleis.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 werden im Regional-Express-Verkehr auf den Linien RE7 und RE70 die lokbespannten Züge sukzessive durch vierteilige doppelstöckige Elektrotriebwagen der Baureihe 445 ersetzt. Die bisherige Regionalbahn-Linie 77 wurde in das Flügelkonzept der Linie RE7 integriert, welche nun zwischen Hamburg und Neumünster mit je einem Zugteil nach Flensburg und nach Kiel verkehrt. In Neumünster wird der Zug geteilt, wofür der Bahnhof speziell signaltechnisch mit einer Beifahranlage aufgerüstet wurde. Mit dem Flügelkonzept bestehen tagsüber neu zusammen mit dem RE70 halbstündliche Direktverbindungen zwischen Hamburg und Kiel.[12]
Im Fernverkehr fahren zwischen Hamburg und Kiel ICE-1- und ICE-4-Züge sowie IC und EC mit Elektrolokomotiven der Baureihen 101 der DB oder 193 der CD und acht bis elf Wagen. Zwischen Hamburg und Flensburg verkehren 2020 täglich pro Richtung fünf (im Sommerzeitraum sieben) dänische IC3-Züge auf der Relation Hamburg – Fredericia – Aarhus und København. Auf Grund von Trassenkonflikten halten die Züge von/nach Aarhus nicht in Neumünster und Schleswig, aber in Hamburg-Dammtor und Rendsburg und die Züge von/nach København nicht zwischen Flensburg und Hamburg Hauptbahnhof, mit Ausnahme des nur im Sommerzeitraum verkehrenden nächtlichen Zugpaares, das auch in Neumünster und Kiel hält.
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