Aying
Gemeinde im Landkreis München in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde im Landkreis München in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aying ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises München im Regierungsbezirk Oberbayern, etwa 25 Kilometer südöstlich von München. Das Gemeindegebiet grenzt an die drei Landkreise Ebersberg, Miesbach und Rosenheim.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 58′ N, 11° 47′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | München | |
Höhe: | 610 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,56 km2 | |
Einwohner: | 5613 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 99 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85653 | |
Vorwahlen: | 08095, 08102, 08063, 08093 | |
Kfz-Kennzeichen: | M, AIB, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 84 137 | |
LOCODE: | DE AYI | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchgasse 4 85653 Aying | |
Website: | www.aying.de | |
Erster Bürgermeister: | Peter Wagner (CSU) | |
Lage der Gemeinde Aying im Landkreis München | ||
Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Aying ist von sechs Gemeinden Brunnthal, Egmating (Kreis Ebersberg), Feldkirchen-Westerham (Kreis Rosenheim), Glonn (Kreis Ebersberg), Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Valley (Kreis Miesbach) umgeben.
Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:
Archäologische Funde, ein 2016 entdecktes römisches Kastell und Erdställe[4] in Aying und Peiß[5] beweisen, dass auf dem Gemeindegebiet bedeutende keltische, römische und mittelalterliche Ansiedlungen waren. Entlang der auf weiten Strecken sichtbaren Römerstraße Via Julia[6] von Augsburg über Kissing, Schöngeising, Gilching und Gauting liegt nach dem einzigen als römisch überlieferten Straßendokument „Itinerarium Antonini“ der antike Ort „Isinisca“ im Gemeindegebiet von Aying. Es gibt zahlreiche Funde und Siedlungsspuren der Latènezeit, der römischen Kaiserzeit und aus dem frühen Mittelalter im gesamten Gebiet von Aying bis in die südlichen Nachbargemeinden und eine römische Meilensäule mit genauen und passenden Entfernungsangaben.[7][8] Es verlief eine weitere Römerstraße von Castra Regina (Regensburg) nach Isinisca. In Kleinhelfendorf soll im 7. Jahrhundert der damalige Bischof von Regensburg, der Heilige Emmeram, auf einer Reise von Regensburg nach Rom zu Tode gemartert worden sein.[9] Der Ortsname wird 791 als Eiinga und 857 als Eigingon erwähnt,[10] folgt der verbreiteten Namensbildung auf -ing und bedeutet etwa „bei den Leuten des Eio“[11] (oder ähnlich). Seit dem 8. Jahrhundert sind die bayerischen Herzöge in der Gemeinde Aying begütert. Aus dem frühen 8. Jahrhundert stammt ein jüngst entdeckter Grabhügel.[12] Das Herzogsgut ging an das Königshaus über. Bereits 885 ist ein Königshof in Helfendorf belegt, der Abgaben an die Kapellenverwaltung in Altötting leisten musste.
Die Gemeinden Helfendorf und Peiß wurden am 1. Mai 1978 durch die Gemeindegebietsreform zur Gemeinde Aying zusammengelegt.[13] Sechs Jahre zuvor wurde die Gemeinde Helfendorf vom Altlandkreis Bad Aibling dem Landkreis München zugeschlagen.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3059 auf 5381 um 2322 Einwohner bzw. um 75,9 %.
Die Pfarreien St. Andreas Aying und St. Emmeram Helfendorf bilden einen katholischen Pfarrverband. Der Sitz ist in Aying, dem Wohnort des Pfarrers in Kleinhelfendorf. Filialgemeinde von Helfendorf ist Sankt Martin in Grub (Gemeinde Valley, Kreis Miesbach), damit reicht die Region München des katholischen Bischofsvikars über die Stadt- und Landkreisgrenze Münchens hinaus.
Die evangelisch-lutherischen Gemeindemitglieder werden durch die Kreuz-Christi-Kirchengemeinde in Höhenkirchen-Siegertsbrunn betreut. Evangelische Gottesdienste werden im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Aying angeboten.
Der Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern. In der Amtsperiode 2020–2026 sind die Sitze wie folgt verteilt:[14]
* Freie Wählergemeinschaft der Gemeinde Aying ** Parteilose Wählergemeinschaft Helfendorf
Seit 1996 hat die Gemeinde Aying aufgrund eines entsprechenden Beschlusses des Gemeinderats einen hauptamtlichen Ersten Bürgermeister. Dieses Amt hat Peter Wagner (CSU) seit dem 1. Mai 2020 inne.[15]
Blasonierung: „In Blau ein silberner Pfahl; vorne ein goldener Palmzweig; hinten übereinander zwei goldene Bügelkronen.“[16] | |
Wappenbegründung: Der Pfahl symbolisiert die gerade Römerstraße, die das Gemeindegebiet durchquert, der Palmzweig erinnert an das Martyrium des heiligen Bischofs Emmeram (Sieg des Glaubens über das Böse), die Kronen nehmen Bezug auf den Königshof in Helfendorf. Es handelt sich um das Wappen der Altgemeinde Helfendorf. |
Aying liegt an der Autobahn A 8 (Ausfahrt 96, Hofolding). Weiterhin führt die Staatsstraße 2078 von München nach Bad Aibling („Rosenheimer Landstraße“) durch das Gemeindegebiet.
Die in den MVV integrierte S-Bahn-Linie S 7, die von Kreuzstraße durch die Münchner Innenstadt nach Wolfratshausen verkehrt, fährt auf der Bahnstrecke München-Giesing–Kreuzstraße durch die Kommune. Die Haltepunkte sind Dürrnhaar, Aying, Peiß und Großhelfendorf. Nach der Stadt München hat die Gemeinde Aying die meisten S-Bahn-Haltepunkte im Münchner S-Bahn-Netz.
Die MVV-Buslinien 276 und 277 verbinden Aying mit Bad Aibling.
Weiterführende Schulen gibt es in der Gemeinde selber nicht. In der Nähe Ayings gibt es Hauptschulen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Feldkirchen-Westerham, Realschulen (u. a. in Neubiberg) und Gymnasien (u. a. in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Ottobrunn und Neubiberg).
Mit der Eingemeindung eines Teils des Hofoldinger Forstes zum 1. Januar 2011 erhöhte sich die Fläche des Gemeindegebietes um 10,0 km².[20]
Die Ortschaften der Gemeinde haben ihren dörflichen Charakter weitgehend erhalten. Die Brauerei, die Biergärten und das Ayinger Zentrum mit einem Brauereigasthof und dem höchsten Maibaum Europas sind Anziehungspunkte für Touristen aus aller Welt. Die Bräudult vor den Pfingstferien, das Johannifeuer der Freiwilligen Feuerwehr Aying im Juni und der Bräukirta (Kirchweih) im Oktober mit großem Bierzelt sind alljährliche Festivitäten in Aying. Unweit der Ausfahrten „Hofoldinger Forst“ kündet eine Unterrichtungstafel auf der Bundesautobahn 8 von der „Kulturlandschaft Aying“. Durch den Hofoldinger Forst bis zur „Römersiedlung“ bei Peiß und weiter nach Kleinhelfendorf zur Emmeramskapelle führt die Römerstraße Via Julia, als Radwanderweg mit blauen Schildern und Schautafeln.[21]
Der Verein Ayinger-Gmoa-Kultur betreibt ein Amateurtheater, bei dem Marcus Everding bisweilen als Autor und Regisseur fungiert.
Auf dem Gemeindegebiet von Aying befand sich auch das Erdversteck, in welchem Dieter Zlof (der Entführer von Richard Oetker) die infolge der Entführung erbeuteten 21 Millionen DM Lösegeld von Januar 1979 bis Ende 1995 vergraben hatte. Dabei handelte es sich um ein 85 Zentimeter tiefes, feuchtes Loch in einer baumbestandenen Lehmkuhle nahe dem Ayinger Gemeindeteil Rauchenberg, welches von der Polizei im Frühjahr 1997 entdeckt wurde.[23]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.