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Kloster, in dem Martin Luther lebte; heute Lutherhaus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Augustinerkloster (auch Schwarzes Kloster) war ein Kloster der Augustiner-Eremiten in Wittenberg im damaligen Kurfürstentum Sachsen von 1504 bis 1524.
Das Kloster befand sich im östlichen Teil der mittelalterlichen Stadt in der Nähe des Elstertors direkt an der Stadtmauer. Heute befindet sich dort das Lutherhaus (Augusteum).
Das Kloster wurde wahrscheinlich 1504 gegründet. Die Klosteranlage wurde auf dem Gelände des bisherigen Heilig-Geist-Spitals erbaut. Das Kloster diente besonders der Unterkunft auswärtiger Augustiner-Mönche, die an der kurz davor gegründeten Wittenberger Universität studierten. 1508 kam Martin Luther nach Wittenberg und wohnte seitdem im Kloster. 1517 löste er mit der Veröffentlichung seiner Thesen die Reformation aus.
Ende 1521 hatten 15 Mönche das Kloster verlassen. Im Januar 1522 wurde den verbliebenen Brüdern erlaubt, das Kloster zu verlassen. Seit März jenes Jahres wohnte Luther nach der Rückkehr von der Wartburg wieder im Kloster, zusammen mit einigen wenigen verbliebenen Mönchen. 1524 übereignete ihm der Kurfürst Friedrich den Gebäudekomplex.
Nach ihrer Hochzeit, die am 27. Juni 1525 stattfand, bezog das Paar das ehemalige Augustinerkloster in Wittenberg. Es war Kurfürst Johann der Beständige, der den beiden das neue Domizil zur Verfügung gestellt hatte. Katharina von Bora verwaltete und bewirtschaftete die umfangreichen Ländereien, betrieb Viehzucht und eine Bierbrauerei, um Luther, seine Studenten und Gäste zu verköstigen. Katharina von Bora ließ das Haus mehrfach umbauen, so dass ein privater Wohnbereich für die Familie im engeren Sinne entstand. Eine nicht geringe Arbeitsbelastung für die Haushaltsführenden, im Sinne einer Oeconomia christiana, resultierte aus der hohen Anzahl von Besuchern oder auch regelmäßigen Kostgängern in der späteren „lutherischen Einrichtung“. Es lebten regelmäßig zwischen fünfundzwanzig bis fünfzig Personen im „Schwarzen Kloster“.[2][3]
So wohnten etwa Johann Schneidewein, der spätere deutsche Jurist, Juraprofessor, Rektor der Universität Jena, wie auch sein älterer Bruder Heinrich[4] durch Vermittlung seines Vaters, seit dem Jahre 1523/24[5], zehn Jahre als Haus- und Tischgenosse im lutherischen Anwesen.[6] Um die Kosten der Beherbergung zu senken, wurde von den Haus- und Tischgenossen ein bescheidenes Entgelt gefordert. Im lutherischen Hausstand gab es aber immer auch eine Reihe von Gästen, die wenig oder nichts zahlten, so Flüchtlinge, die ihr Amt verloren hatten, oder mittellose ehemalige Mönche oder Nonnen.[7]
Das Kloster wurde von einem Prior geleitet. Zwischenzeitlich lebten über 40 Mönche dort, die meisten auswärtige Augustiner, die an der Universität studierten.
Das Kloster hatte Einkünfte aus einigen Dörfern der Umgebung sowie aus Stiftungen und Schenkungen. Termineien sind nicht bekannt.
Generalvikar der Augustiner
Prioren[8]
Subprioren
Weitere Mönche[9]
Drucker
1564 überließen die Erben Luthers der Universität das Gelände.
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