Augsburg-Bergheim
Planungsraum von Augsburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bergheim ist der südwestlichste Stadtteil von Augsburg mit etwa 2600 Einwohnern und einer Fläche von rund 22,08 km².
Bergheim Planungsraum (XVI) von Augsburg | |
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Koordinaten | 48° 19′ 2″ N, 10° 49′ 16″ O |
Fläche | 22,076.4 km² |
Einwohner | 2668 (31. Dez. 2021) |
Bevölkerungsdichte | 121 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 86199 |
Gliederung | |
Stadtbezirke |
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Quelle: Fläche[1] Einwohnerzahl[2] |
Der Diebelbach, ein Grundwassergraben mit geringem Gefälle meist nur geringer Wasserführung, durchfließt die Gemarkung Bergheim von Gut Bannacker im Südwesten bis zur Brandsiedlung im Nordosten und mündet dort in die Wertach. Zwischen den Ortsteilen Bergheim und Neubergheim befindet sich der Bergheimer Baggersee.
Im Osten wird die Gemarkung Bergheim von der Wertach und den Augsburger Ortsteilen Inningen und Göggingen begrenzt. Im Norden schließt sich das Gemeindegebiet von Stadtbergen (Ortsteil Leitershofen) an. Die südliche Grenze bildet das Gebiet der Stadt Bobingen, während im Westen der Naturpark westliche Wälder anschließt.
Die erste Besiedlung der Gegend dürfte fast 3000 Jahre zurückliegen, da man zwischen Radegundis und Bannacker Hügelgräber aus der Hallstattzeit gefunden hat. Besonders bekannt ist das sog. Wagengrab im Ortsteil Wellenburg, aus dem man Tongefäße, Goldblech und Teile eines Wagens bergen konnte. Im Kirchhof von St. Remigius fand man 1818 die Überreste eines Grabmonumentes des Römers Marcus Buccinius Tacitus.[3] Auch etliche Münzen mit der Darstellung des römischen Kaisers Augustus weisen auf die Anwesenheit der Römer hin. Die Siedlung Bergheim wurde vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert n. Chr. in der Waldrodung einer alten Römerstätte begründet. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Pfarrei Bergheim 1143 als Teil des Archidiakonats Augsburg, das neben Bergheim die Pfarrorte Stadtbergen, Gersthofen, Göggingen, Haunstetten, Hirblingen, Inningen, Lechhausen, Pfersee, Oberhausen, Leitershofen und Steppach umfasste. In der Folgezeit wurde Bergheim von den Herren von Bannacker und Wellenburg beherrscht. Ende des 16. Jahrhunderts zogen dann die Fugger in Wellenburg ein und übernahmen die Herrschaft. Im Dreißigjährigen Krieg, insbesondere in der Zeit zwischen 1635 und 1640, wurden Ort und Kirche von durchziehenden Schweden mehrmals niedergebrannt. 1690 entstand dann der heutige barocke Kirchenbau. In den 1960er-Jahren erbaute man ein Kloster ca. 200 m nördlich der Kirche, das als Seniorenheim für Angehörige geistlicher Berufe dient.
Bis zur Gemeindegebietsreform war Bergheim noch selbstständige Landgemeinde. Diese wurde dann per Eilgesetz am 30. Juni 1972 nach Inningen eingemeindet. Am folgenden Tag wurde Inningen zusammen mit Göggingen und Haunstetten nach Augsburg eingemeindet.[4] Insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren entstanden am nordöstlichen und westlichen Rand des Hauptortes neue Wohngebiete mit Doppel- und Mehrfamilienhäusern.
Der heutige barocke Kirchenbau entstand 1690–1693 auf der Basis einer kleineren, spätgotischen Kirche aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Stifter waren Margarethe Theresia von Bodman (Äbtissin des Klosters St. Stephan in Augsburg) und Anton Josef Fugger. 1790 wurde die Kirche umfangreich renoviert und vom Augsburger Kirchenmaler Johann Joseph Anton Huber mit Fresken im klassizistischen Stil versehen. 1828 wurde ein neuer Hochaltar eingebaut, der bereits um 1740 entstanden war und ursprünglich in einer Seitenkapelle des Augsburger Doms stand. Der Altar zeigt in seinem Antependium Darstellungen aus dem Leben des heiligen Johannes von Nepomuk und wurde mit einem Altarbild des heiligen Remigius versehen.
Der klassizistische Bau wurde 1773 vom Augsburger Baumeister Johann Martin Pentenrieder an Stelle eines älteren Gebäudes errichtet.
Auf einem bewaldeten Hügel zwischen dem Hauptort Bergheim und dem Ortsteil Radegundis steht das Schloss Wellenburg, das seit Ende des 16. Jahrhunderts bis heute von der Familie Fugger-Babenhausen bewohnt wird. Die heilige Radegundis war dereinst Magd in diesem Schloss. Von Göggingen aus führt eine ca. zwei Kilometer lange Allee auf das Schloss zu. Unterhalb des Schlosses befindet sich das Gut Wellenburg mit Restaurantbetrieb, ein beliebtes Ausflugslokal für die Augsburger.
An der südwestlichen Ecke der Gemarkung Bergheim liegt das Gut Bannacker. Das Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene (und mehrfach baulich veränderte) Gut befindet sich heute in Privatbesitz. Neben dem Gutshof gibt es eine Kapelle aus dem Jahre 1748, die dem heiligen Leonhard geweiht ist. Jedes Jahr findet ein Leonhardiritt vom Hauptort zum Gut Bannacker mit heiliger Messe und Pferdeweihe statt. Das seit ca. 300 Jahren bestehende Wirtshaus wurde vor einigen Jahren geschlossen.
Das Baumdenkmal für die Deutsche Einheit im Bürgerwald wurde am 17. November 2014 gepflanzt.
Die Abschnittsbefestigung Spitalwald ist ein Bodendenkmal. Im Süden des Dorfes befindet sich an einem Stadl ein Weichselbaum unter dem traditionell jedes Hochzeitspaar den ersten Kuss nach der Kirche vollzieht.
Im Westen Bergheims beginnen, leicht erhöht gelegen, die Westlichen Wälder. Sie bieten über tausend Kilometer Wander- und Radwege.
Östlich von Bergheim fließt die Wertach, ein Zufluss des Lech. Der Fluss sowie die parallel verlaufenden Wege laden zu verschiedenen Freizeitaktivitäten wie Radfahren, Wandern oder Schwimmen ein.
In Bergheim befinden sich die Gaststätten „Jägerhaus“, das Sportheim des SV Bergheim – die „Waldgaststätte“, das „O Sole Mio“ in Radegundis, die „Schlossgaststätte“ in Wellenburg und die Gaststätte „Waldwinkel“ in der Fuchssiedlung. Im Gewerbegebiet haben sich einige kleine Unternehmen, wie ein Baustoffhandel oder ein Hausmeister-Service niedergelassen. Im Ortskern findet man einen Friseur, einen Supermarkt, eine Bäckerei, eine Metzgerei (kleiner Hofladen) und ein Kosmetikstudio sowie eine Tierarzt-, eine Hausarzt- und eine Zahnarztpraxis.
Bergheim verfügt über einen kirchlichen Kindergarten (gegenüber der Kirche St. Remigius) und ein Sportheim mit Tennis- und Fußballplätzen und Gaststätte am nordwestlichen Ortsrand. Die zugehörige Mehrzweckhalle ist nach dem Stifter des Geländes Franz Xaver Mößmann (1714–1807) benannt und wird hauptsächlich vom SV Bergheim sowie für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Sie entstand 1983 bis 1985 nach Plänen des Architekturbüros Kirchner + Kuhn.[5] Im Ortsteil Wellenburg ist seit März 2014 eine Kinderkrippe ansässig, die Platz für bis zu 48 Kinder bietet.[6] Ende Januar 2012 war der Spatenstich des neuen Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Bergheim im Gewerbegebiet. Die Feuerwehr zog 2014 in das Gebäude ein.[7]
In Bergheim gibt es mehrere Vereine:
Bergheim ist durch Ortverbindungsstraßen mit den benachbarten Stadtteilen verbunden. Der Ortsteil Wellenburg ist mit Göggingen durch die Wellenburger Allee, eine zwei Kilometer lange Lindenallee, verbunden.
Bergheim ist durch die Stadtbuslinie 38, die vom Busunternehmen Schäffler betrieben wird, und die Nachtbuslinie 90 mit den Ortsteilen Göggingen und Inningen verbunden. Nachts kann man sich gegen Gebühr ein Anruf-Sammel-Taxi (AST) bestellen.
Im Zuge der Stadtteilentwicklung fand im November 2015 eine Informationsveranstaltung unter Bürgerbeteiligung statt. Drei Monate später wurde außerdem eine sogenannte Bürgerwerkstatt organisiert, bei der 84 Teilnehmer gemeinsam mit Vertretern der Stadt Augsburg und Mitarbeitern eines Planungsbüros über die Zukunft des Ortes diskutierten. Ziel der Ortsentwicklung sind die Neugestaltung des Dorfkerns im Bereich der Hauptstraße und die Bewertung verschiedener Flächen zum Bau neuer Wohngebiete.[8][9]
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