Arvert
französische Gemeinde im Département Charente-Maritime Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Arvert ist eine südwestfranzösische Gemeinde mit 3.774 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine.
Arvert | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Rochefort | |
Kanton | La Tremblade | |
Gemeindeverband | Royan Atlantique | |
Koordinaten | 45° 45′ N, 1° 8′ W | |
Höhe | 0–25 m | |
Fläche | 26,22 km² | |
Einwohner | 3.774 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 144 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17530 | |
INSEE-Code | 17021 | |
Website | www.arvert.fr | |
Arvert – Ortsbild |
Arvert liegt auf der zwischen der Gironde und der Seudre gelegenen Halbinsel gleichen Namens etwa 18 Kilometer (Fahrtstrecke) nördlich von Royan, die zur historischen Kulturlandschaft der Saintonge gehört.
Jahr | 1800 | 1851 | 1901 | 1954 | 1999 | 2013 | 2019 |
Einwohner | 2717 | 2539 | 2494 | 2003 | 2887 | 3329 | 3566 |
Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft lagen die Bevölkerungszahlen von den 1920er bis in die 1960er Jahre nur noch bei etwa 2000.
Seit Jahrhunderten spielt die Landwirtschaft die dominierende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Diese gehört zu den Bons Bois des Weinbaugebiets Cognac, doch wegen der Absatzkrise von Weinbränden und selbst von Wein werden kaum noch Weinstöcke angepflanzt. Viele Bauern sind zur 'normalen' Landwirtschaft zurückgekehrt. Seit den 1980er Jahren spielt der Tourismus eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben des Ortes. Weitere Erwerbsquellen im Ortsteil Avallon sind der Fischfang und die Austernzucht.
Auf dem Gemeindegebiet wurden prähistorische und gallo-römische Funde gemacht. Im Mittelalter gründeten Mönche hier eine kleine klösterliche Gemeinschaft. Arvert überstand zwar den Hundertjährigen Krieg (1337–1453) unbeschadet, die romanische Kirche wurde jedoch in den französischen Religionskriegen (1562–1598), die besonders im Westen Frankreichs tobten, schwer beschädigt. Mit dem von Heinrich IV. im Jahr 1598 erlassenen Edikt von Nantes beruhigte sich die Situation, doch nach der Ermordung des Königs (1610) flammten neue Feindseligkeiten zwischen Katholiken und Protestanten auf, so dass sich Ludwig XIII. und sein Erster Minister Richelieu zum Eingreifen veranlasst sahen, welches in der Belagerung und Eroberung von La Rochelle gipfelte. Im Jahre 1644 wurde der protestantische Kult in Arvert verboten und im Jahre 1682 ordnete Ludwig XIV. die Zerstörung des protestantischen Gotteshauses (temple) an. Nach dem Erlass des Edikts von Fontainebleau (1685), wodurch das Edikt von Nantes aufgehoben wurde, wanderten viele Protestanten in andere Länder Europas oder ins amerikanische Neufrankreich ab. Der protestantische Glaube lebte jedoch im Untergrund weiter – die Gläubigen trafen sich insgeheim in den Dünen oder in Scheunen; man sprach von einer ‚Kirche in der Wüste‘ (Église du Desert). Erst mit dem in religiösen Dingen toleranten Marschall und Gouverneur Jean Charles de Saint-Nectaire besserte sich die Situation für die Protestanten in der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Arvert
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