Breuillet (Charente-Maritime)
französische Gemeinde im Département Charente-Maritime Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Breuillet ist eine südwestfranzösische Gemeinde mit 3060 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine.
Breuillet | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Rochefort | |
Kanton | La Tremblade | |
Gemeindeverband | Royan Atlantique | |
Koordinaten | 45° 42′ N, 1° 3′ W | |
Höhe | 0–34 m | |
Fläche | 19,99 km² | |
Einwohner | 3.060 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 153 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17920 | |
INSEE-Code | 17064 | |
Website | www.breuillet-17.fr | |
Breuillet – Ortsansicht mit Kirche |
Breuillet liegt auf der Halbinsel Arvert auf dem Nordostufer der Gironde in der historischen Kulturlandschaft der Saintonge etwa zehn Kilometer (Fahrtstrecke) in nördlicher Richtung von Royan entfernt.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 | 2019 |
Einwohner | 847 | 926 | 1073 | 1346 | 1863 | 2178 | 2495 | 2847 | 3010 |
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Breuillet beständig um die 1300 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten die Reblauskrise im Weinbau und die Mechanisierung der Landwirtschaft zu einem Bevölkerungsrückgang auf knapp über 600 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Gemeinde einen beständigen Anstieg der Einwohnerzahlen, was wohl im Wesentlichen auf die Nähe zur Stadt Royan und die vergleichsweise niedrigen Mieten und Grundstückspreise in Breuillet zurückzuführen ist.
Seit Jahrhunderten spielt die Landwirtschaft die dominierende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Diese gehört zu den Bons Bois des Weinbaugebiets Cognac, doch wegen der Absatzkrise bei teuren Weinbränden wird kaum noch Wein angebaut; die Bauern in der Umgebung sind zumeist wieder zur 'normalen' Landwirtschaft zurückgekehrt. Der Tourismus spielt seit den 1960er Jahren auf der gesamten Halbinsel Arvert eine wichtige Rolle.
Bei Ausgrabungsarbeiten wurden neolithische Silexfunde und Steinbeile entdeckt. Luftbildaufnahmen gegen Ende der 1970er Jahre führten zur Entdeckung einer keltische Siedlung sowie einer Nekropole. Eine wichtige Römerstraße, die Saintes (Mediolanum Santonum) mit Barzan (Novioregum) verband, führte durch das Gemeindegebiet. Im Jahre 844 ist in den Urkunden ein Normannenüberfall verzeichnet, dem jedoch hauptsächlich der Nordwesten der Halbinsel Arvert zum Opfer fiel. Im Jahr 1186 ist die Übertragung der Kirche (und des Ortes) von Breuillet an die Abtei von Cluny dokumentiert. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) oder während der Hugenottenkriege (1562–1598) wurden Chor und Transept der Kirche zerstört und niemals wieder aufgebaut. In den Jahren 1541–1548 gab es im Gebiet der Saintonge Volksaufstände gegen die Salzsteuer (gabelle), unter der vor allem die Fischer und Fischhändler der Region zu leiden hatten. Im Jahr 1603 suchte eine Pestepidemie die Gegend heim.
Der Widerruf des von Heinrich IV. erlassenen Edikts von Nantes (1598) durch Ludwig XIV. im Edikt von Fontainebleau (1685) führte zu einer Auswanderungswelle vieler Protestanten nach 'Neufrankreich' oder in die umliegenden Länder Europas. Die meisten Protestanten blieben jedoch im Lande und praktizierten ihren Glauben heimlich (Église du Désert). Im ausgehenden 18. Jahrhundert entspannte sich auf der Halbinsel Arvert unter dem liberalen Gouverneur Jean Charles de Saint-Nectaire die Situation und nach den glaubensfeindlichen Jahren der Französischen Revolution wurden in den 1840er Jahren wieder protestantische Gotteshäuser gebaut. Kleine Fassadenaufrisse der protestantischen und der katholischen Kirche des Ortes finden sich übrigens nebeneinander und gleichberechtigt in einem aufgeschlagenen Buch in der Mitte des Stadtwappens.
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