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deutscher Schriftsteller, Publizist und Übersetzer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Arno Reinfrank (* 9. Juli 1934 in Mannheim; † 28. Juni 2001 in London) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist und Übersetzer. Er arbeitete vorzugsweise in den Genres Lyrik, Prosa, Drama, Hörspiel und Filmkunst. Auch als Pfälzer Mundartdichter machte er sich einen Namen.
Reinfrank wuchs in Ludwigshafen am Rhein auf. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde seine Familie durch die Machthaber verfolgt: Der Vater, Chemiefacharbeiter bei I.G. Farben (heute BASF), wurde als Antifaschist in ein Außenlager des KZ Dachau deportiert, der Sohn musste mit der Mutter von 1941 bis 1945 versteckt in Schwarzach (Odenwald) leben.
Seit 1946 schrieb Reinfrank Gedichte, ab 1950 gab es öffentliche Lesungen und Veröffentlichungen. Zwei Semester lang war er mit Stipendien der BASF sowie der Stadtverwaltung Ludwigshafen Student an der Deutschen Journalistenschule Aachen. Ab 1951 arbeitete er als Journalist in Paris und als Synchrontexter in Berlin. 1954 heiratete er die Berliner Jüdin Helene Feistmann (1915–2011).[1] 1955 emigrierten sie nach London aus Protest gegen die Weigerung der BASF, an die zehntausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge zu erinnern, die wie sein Vater in dem Werk schuften mussten und umkamen, auch wegen der allgemeinen Verdrängung der Nazi-Vergangenheit unter Adenauer und der Wiederbewaffnung.[2] Er studierte von 1956 bis 1958 am Polytechnikum London Englische Literatur und Geschichte. Seit 1965 war er freischaffend tätig. Arbeits- und Studienaufenthalte führten ihn in die Sowjetunion und die ČSSR, nach Frankreich, in die Niederlande, nach Irland, Luxemburg, Schweden, Italien und in die USA. Seinen Lebensmittelpunkt hatte der bis zu seinem Tod auf Deutsch schreibende Autor zuletzt in London. In Deutschland wird er aufgrund biografischer Bezüge als Schriftsteller aus Speyer gewürdigt,[3] wo auch sein Nachlass verwahrt ist.[4]
Weitere Werke sowie Leseproben und Gesamtverzeichnis im Abschnitt Weblinks:
In der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer wurde 2004 die einjährige Retrospektive Arno Reinfrank. Rückblick auf ein Schriftstellerleben eröffnet.[5]
Seit 2006 verleiht die Stadt Speyer in seiner Erinnerung alle drei Jahre den nach Reinfrank benannten Arno-Reinfrank-Literaturpreis.[4]
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