Loading AI tools
Archiv in Kassel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV-Archiv) verwahrt das Schriftgut des in Kassel ansässigen Landeswohlfahrtsverbandes (LWV), seiner Vorgängerverbände und Einrichtungen. Es wurde im Jahr 1986 eingerichtet und hat die Aufgabe, historisch und rechtlich bedeutsames Schriftgut von den Dienststellen und Einrichtungen des LWV sowie der Vitos gGmbH zu übernehmen, zu erschließen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Leiter des Archivs ist seit 2017 Dominik Motz.[1]
Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen | |
---|---|
Archivtyp | Kommunalarchiv |
Koordinaten | 51° 18′ 58″ N, 9° 29′ 22,4″ O |
Ort | Kassel |
Besucheradresse | Akazienweg 10 |
Gründung | 1986 |
Umfang | etwa 6.000 lfm |
Alter des Archivguts | 16. Jh. – heute |
ISIL | DE-2794 (LWV-Archiv) |
Träger | Landeswohlfahrtsverband Hessen |
Website |
In den 1980er Jahren entschloss sich der Landeswohlfahrtsverband, ein eigenständiges öffentliches Archiv einzurichten. Auslöser war eine Initiative des Landesdirektors Tilman Pünder. Pünder, der sich um den Erhalt und die Pflege des historischen Erbes des LWV verdient gemacht hat, war durch zwei Ereignisse auf den Wert der Überlieferung des Landeswohlfahrtsverbandes aufmerksam geworden: dem 450-jährigen Jubiläum der Hohen Hospitäler Haina und Merxhausen (heute Vitos Haina und Vitos Kurhessen) sowie der öffentlichen Diskussion um die Aufarbeitung der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen in der ehemaligen NS-Tötungsanstalt Hadamar (heute Vitos Hadamar). In beiden Fällen war deutlich geworden, dass reichhaltige Archivbestände in den LWV-Einrichtungen vor Ort lagerten, dass aber deren Sicherung und Erschließung für die wissenschaftliche Forschung unzureichend war. Aus diesem Grund wurde 1985 beim Landeswohlfahrtsverband die Planstelle eines wissenschaftlich ausgebildeten Archivars mit Staatsexamen an der Archivschule Marburg geschaffen. Zum 1. April 1986 konnte diese Stelle mit Christina Vanja besetzt werden. In der Folgezeit baute Vanja systematisch das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes auf. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass sich das LWV-Archiv zu einem Facharchiv zur Geschichte der sozialen Fürsorge von der Reformation bis in das späte 20. Jahrhundert entwickelt hat. Heute ist das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Teil der Hauptverwaltung des LWV in Kassel. Es bildet zusammen mit der Gedenkstätte Hadamar den Fachbereich Archiv, Gedenkstätten, Historische Sammlungen.[2]
Das LWV-Archiv hat einen Umfang von 6.000 lfd. Metern Akten. Hinzu kommen fast 20.000 Fotografien, über 4.000 Karten und Pläne sowie eine Fachbibliothek mit 20.000 Bänden. Die Unterlagen gehen bis in das frühe 16. Jahrhundert zurück und reichen bis in die Moderne. Thematisch steht die Geschichte der Sozialfürsorge im Zentrum der Überlieferung. Schwerpunkte bilden:
Seit 2018 sind die Bestände über das Archivinformationssystem "Arcinsys Hessen" online durchsuchbar. Zurzeit (Stand 03/2020) stehen rund 154.000 Datensätze aus 130 Beständen online zur Recherche bereit. Unterteilt sind die Bestände in verschiedene Teilgruppen, wie Sachakten (B), Personalakten (P), Einzelfallakten (K), Fotografien (F) und Dienstbibliotheken (D).[7]
Neben dem Hauptstandort Kassel verfügt das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes über drei Außenstellen. An den Standorten Hadamar (Gedenkstätte), Haina (Psychiatriemuseum) und Riedstadt (Psychiatriemuseum) ist es für die archivfachliche Betreuung der dort lagernden Unterlagen zuständig.[8]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.