Archiv Frau und Musik
Musikarchiv in Frankfurt/Main Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Musikarchiv in Frankfurt/Main Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Archiv Frau und Musik ist ein in Frankfurt am Main ansässiges internationales Musikarchiv. Es ist das weltweit größte und bedeutendste Archiv zur Musik von Komponistinnen und wurde 1979 in Köln durch eine Initiative der Dirigentin Elke Mascha Blankenburg gegründet.
Archiv Frau und Musik | |
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Innenräume | |
Archivtyp | Musikarchiv |
Koordinaten | 50° 5′ 32,1″ N, 8° 39′ 1,3″ O |
Ort | Frankfurt am Main |
Besucheradresse | Heinrich-Hoffmann-Straße 3, 60528 Frankfurt am Main |
Gründung | 1979 |
Umfang | 30.000 Medieneinheiten |
ISIL | DE-Ks15 |
Träger | Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik e. V. |
Organisationsform | Eingetragener Verein |
Website | www.archiv-frau-musik.de |
Dieses Musikarchiv ist Heimat des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik und wird von der Stadt Frankfurt und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie durch Projektgelder der Frankfurter Stiftung maecenia, der Mariann Steegmann Foundation und dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) gefördert. Es gab als einzige deutschsprachige Fachpublikation das Magazin VivaVoce[1] bis 2015 heraus, das regelmäßig zwei- bis dreimal pro Jahr erschien und rund 100 Ausgaben umfasst.
Die internationale Forschungsstätte bietet fachliche Beratung und fachspezifische Recherchen, Unterstützung bei der Vorbereitung von Konzertprogrammen und Ausarbeitung wissenschaftlicher Arbeiten, Archivführungen, Vorträge und Workshops, Aufnahme von Medien musikschaffender Frauen in den Bestand und Praktika.[2] Es ist Mitglied im Verbund der Frankfurter Museumsverbände, der International Alliance for Women in Music (IAWM), der International Association of Music Libraries (IAML), der GEMA, dem i.d.a.-Dachverband, bei Musica International (virtuelle Chormusik-Bibliothek) und der Gesellschaft für Musikforschung (GfM).[3]
Aufgrund eines Artikels der Dirigentin Elke Mascha Blankenburg über vergessene Komponistinnen in der Zeitschrift Emma im Jahr 1977 trafen sich Musikerinnen, Dirigentinnen und Komponistinnen aus vielen Teilen der Welt zur Gründung eines Arbeitskreises. Sie machten sich zur Aufgabe, vergessene Kompositionen von Frauen ausfindig zu machen und wieder zur Aufführung zu bringen. Die Initiative hatte im Oktober 1979 bereits 100 Mitglieder. Dem Gründungsvorstand gehörten neben Elke Blankenburg auch die Komponistinnen Barbara Heller und Siegrid Ernst an.
Nachforschungen des Arbeitskreises in internationalen Musikbibliotheken brachten innerhalb eines Jahres die Namen und Werke von über 300 Komponistinnen zutage. Dies war die Basis für die Gründung des Archivs Frau und Musik. Der Verein und das Archiv wechselten ihren anfänglichen Sitz 1988 von Köln nach Kassel, um schließlich 2001 in Frankfurt sein Domizil zu finden.
Im Oktober 2013 wurde das Facharchiv in die Rote Liste Kultur des Deutschen Kulturrates aufgenommen und bis 2018 in die Kategorie 2 als gefährdet eingestuft, da die Stadt Frankfurt ihre finanzielle Unterstützung 2013 aus Sparmaßnahmen eingestellt hatte.[4]
Seit Oktober 2013 ist das Archiv Mitglied im i.d.a.-Dachverband der deutschsprachigen Frauen/Lesbenarchive. Vorstand des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e. V., der das Archiv trägt, sind Mary Ellen Kitchens (Dirigentin, Musikwissenschaftlerin, Leiterin Hörfunkarchive BR), Dr. Vera Lasch (Soziologin) und Heike Matthiesen (Profi-Gitarristin). Als erweiterter Vorstand finden sich Prof. Dr. Vivienne Olive (Komponistin), Mareike Hilbrig (Chor-Dirigentin), Uta Walther (Pianistin) und Elisabeth Treydte (wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Siegen).[5]
Am 17. November 2019 feierte das Archiv Frau und Musik im Frankfurter Römer mit einem großen Festakt mit Konzert sein 40-jähriges Bestehen.[6][7]
Der Bestand des Archivs umfasst rund 30.000 Medieneinheiten: Kompositionen und künstlerische Nachlässe von Musikerinnen, Komponistinnen und Dirigentinnen wie auch Zeitungsartikel, Broschüren, Konzertplakate, Sekundärliteratur, Bildmaterial und Tonträger sowie Facharbeiten über Musikerinnen, Dirigentinnen und Komponistinnen. Seit 2015 befinden sich auch die Nachlässe von Elke Mascha Blankenburg (1943–2013) und Leni Alexander (1924–2005) vor Ort. Zahlreiche aktiv schaffende Komponistinnen wie Violeta Dinescu und Tsippi Fleischer bringen ihre Werke bereits jetzt in das Archiv Frau und Musik ein. 2001 kam die umfangreiche Sammlung des Münchner Vereins musica femina münchen – das Komponistinnen-Archiv München (KAM) – als Schenkung ins Archiv Frau und Musik. Zum weiteren Bestand des Frankfurter Archivs gehören ein umfangreicher Fundus an Erstdrucken des 18. und 19. Jahrhunderts, handschriftlichen Briefen Clara Schumanns und eine weltweit einzigartige Postkartensammlung von Damenblasorchestern um 1900. Den Bestand klassischer Kompositionen ergänzt eine Sondersammlung zu den Bereichen Rock, Pop, Jazz, Chanson und Weltmusik. Insgesamt umfasst das Archiv Werke von über 2.000 internationalen Komponistinnen vom 9. bis zum 21. Jahrhundert.[18]
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