Aquila TI
Dorf und ehemalige Gemeinde in Blenio im Kanton Tessin, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dorf und ehemalige Gemeinde in Blenio im Kanton Tessin, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aquila ist eine Ortschaft und war bis zur Zwangsfusion durch das Bundesgericht im Herbst 2006 eine selbständige politische Gemeinde im Kreis Olivone, im Bezirk Blenio des Kantons Tessin in der Schweiz.
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Aquila zu vermeiden. |
Aquila | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Tessin (TI) | |
Bezirk: | Bezirk Blenio | |
Kreis: | Kreis Olivone | |
Gemeinde: | Blenio | |
Postleitzahl: | 6719 | |
frühere BFS-Nr.: | 5031 | |
Koordinaten: | 716016 / 151283 | |
Höhe: | 774 m ü. M. | |
Fläche: | 63,02 km² | |
Einwohner: | 519 (31. Dezember 2005)[1] | |
Einwohnerdichte: | 8 Einw. pro km² | |
Website: | www.comuneblenio.ch | |
Aquila TI | ||
Karte | ||
Das Dorf liegt auf 789 m ü. M. im Bleniotal, am West-Abhang der Colma (2488 m ü. M.) und am linken Ufer des Brenno, 19 km nördlich der Station Biasca der Gotthardbahn und an der Strasse Biasca-Olivone. Zur früheren Gemeinde Aquila gehörten, neben dem Hauptort, die Weiler Dangio, Grumarone, Pinaderio, Ponto Aquilesco sowie eine Reihe von Maiensässen am Hang der Punta di Larescia und im Val Soia, das von Dangio aus nach Osten abzweigt. Auch der heute verschwundene Weiler Angerio lag laut einer Urkunde von 1281 in der politischen und Kirchgemeinde Aquila.[2] Das Territorium umfasste zwei Exklaven – Gebiete, die Aquila bei der Abspaltung von Ghirone behielt. In der grösseren Exklave liegt ein Teil des Lago di Luzzone.
Aquila grenzte an die folgenden, von Südosten aus im Uhrzeigersinn aufgezählten Gemeinden: Serravalle, Torre, Acquarossa, Olivone und Ghirone im Kanton Tessin sowie Medel (Lucmagn), Vrin und Vals im Kanton Graubünden.
Das Dorf wurde 1196 als Aquili erstmals erwähnt. Im Mittelalter teilte Aquila die Geschichte des Bleniotals. Um 1200 gehörte auch die Nachbarschaft Ghirone zu Aquila. Die 1853 bei der Trennung in zwei Gemeinden festgelegten Grenzen blieben bis zur Fusion bestehen. Anfangs des 13. Jahrhunderts verbanden und empörten sich die Einwohner von Olivone und Aquila, da sie sich durch die Unterwerfung der ambrosianischen Täler unter Rodolfo Orelli von Locarno in ihrer Selbständigkeit bedroht glaubten. Der hartnäckige Kampf wurde am 1. November 1213 durch die Schiedsprüche der Freiherren Albert und Heinrich von Belmont beendet; sie mussten die Gerichtsbarkeit der Capitanei von Locarno anerkennen. 1219 wurde Aquila mit den meisten Nachbarschaften des Bleniotales in einen Prozess gegen diese Capitanei verwickelt.[3]
Die Abtrennung der Bürgergemeinden erfolgte 1914. Eine wichtige Einnahmequelle stellte die Auswanderung in europäische Länder dar (Schokoladenhersteller, Kellner, Dienstboten).[4]
Die vom Kantonsparlament am 25. Januar 2005 beschlossene Fusion der fünf Gemeinden des oberen Talabschnitts stiess in Aquila, das selbstständig bleiben wollte, auf Widerstand. Nachdem das Bundesgericht die Beschwerde der Gemeinde am 18. April 2006 abgewiesen hatte[5], wurde die ursprünglich per Frühjahr 2006 geplante Fusion zur Gemeinde Blenio Tatsache. Am 22. Oktober 2006 wurde Aquila mit Campo (Blenio), Ghirone, Olivone und Torre zur neuen Gemeinde Blenio fusioniert.
Aquila bildet aber nach wie vor die eigenständige Bürgergemeinde Patriziato Generale di Aquila, Torre, Lottigna.[6]
Zahlen bis 1769 inkl. Buttino/Zahl für 1824 inkl. Ghirone
Der starke Bevölkerungsrückgang zwischen 1960 und 1970 ist auf die Schliessung der Schokoladenfabrik Cima-Norma im benachbarten Torre zurückzuführen.[8]
Das Dorfbild von Dangio ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[10]
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