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portugiesischer Jazz- und Klassik-Musiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
António Manuel Faria Pinho Vargas da Silva (* 15. August 1951 in Vila Nova de Gaia) ist ein portugiesischer Pianist, und ein Komponist des Jazz und der Klassischen Musik.
Vargas studierte Klavier am Konservatorium in Porto (Abschluss 1987) und Geschichte an der Universität Porto (Abschluss 1983). Am Konservatorium von Rotterdam studierte er Komposition bei Klaas de Vries (Abschluss 1990). Von 1994 bis 2000 war er Musikassessor der Kulturstiftung Fundação de Serralves (Museu Serralves) in Porto, und von 1996 bis 1998 des Centro Cultural de Belém. 1995 wurde er mit dem Orden des Infanten Dom Henrique im Kommandeurs-Rang ausgezeichnet. Er komponierte auch gelegentlich Filmmusik für verschiedene Werke von João Botelho und José Fonseca e Costa.[1] 2003 schrieb er mit Sobre música: Ensaios, textos e entrevistas. (Afrontamento, Lissabon 2003) ein Buch über Musik.
Nachdem er ab 1969 in Rock-Bands gespielt hatte (Jáfumega, Arte & Ofício und die Banda Sonora von Rui Veloso), widmete sich Vargas dem Jazz und der improvisierten Musik. Anfang der 1970er Jahre war er Mitglied der Anarband, die sich konzeptionell an Jorge Lima Barreto orientierte. Ab 1975 war er Mitglied der Free-Jazz-Formation Zanarp, um sich dann der Neuen Musik zuzuwenden. Vargas interessierte sich zunehmend für die Geschichte des Jazz. Neben Free Jazz spielte er auch Funk und Fusion Jazzrock mit seiner Band Abralas (ab 1977) und war einer der ersten portugiesischen Jazzmusiker, die regelmäßig eine Fender-Rhodes-Orgel einsetzten. Seit 1976 spielte er auch mit Rão Kyao und nahm mit ihm das Album Malpertuis auf, welches, zwei Jahre nach der Nelkenrevolution, das erste Jazzalbum portugiesischer Musiker wurde.
Als Bewunderer des Miles-Davis-Quintetts der 1960er Jahre und beeinflusst durch den Stil von Pianisten wie Keith Jarrett, Chick Corea und Paul Bley, gründete er sein eigenes Quartett (mit José Nogueira, Pedro Barreiros und Mário Barreiros). Nannte er sich bisher António Pinho, so trat er von nun an unter dem Namen António Pinho Vargas auf. In den 1980er Jahren wurde Vargas einer der bedeutendsten Jazzmusiker Portugals. Anfangs beeinflusst von den Aufnahmen des europäischen Quartetts von Keith Jarrett (mit Jan Garbarek), entwickelte er zunehmend einen eigenen Stil mit Eigenkompositionen, die als eine der ersten die Begegnung des Jazz mit Melodien und Rhythmen traditioneller portugiesischer Musik suchten (etwa den Chorgesängen des Alentejo oder die Perkussionen aus der Region des Alto Douro). Seine Aufnahmen als Bandleader, beginnend mit Outros Lugares (1983), gehören zu den entscheidenden Werken des portugiesischen Jazz. Sein Name ist heute auch einem größeren Publikum in Portugal bekannt. Ende 2007, nach längerer Krankheit und dem Tod seiner Mutter, nahm er zwischen dem 17. und dem 22. Dezember im kleinen Auditorium des Centro Cultural de Belém eine Reihe Solostücke am Klavier auf. 2008 erschien das erste Doppelalbum dieser Aufnahmen. Die guten Verkäufe des Albums Solo brachten es bis in die Charts.[2] Dies war bemerkenswert für ein Klavier-Solo-Album des Jazz, und es folgte mit Solo II noch ein zweites Doppelalbum mit weiteren Stücken der gleichen Aufnahmesession, darunter eine freie Improvisation. 2012 erhielt er für dieses Album den José-Afonso-Preis.[3][4][5][6]
Trotz vieler anderslautender Meinungen ist in Vargas’ Musikverständnis eine Verbindung von Jazz als U-Musik und Klassischer Musik (als E-Musik) nicht möglich. So blieb er in der Klassischen Musik immer nur Komponist, während er im Jazz auch Musiker ist.
Seit Ende der 1980er Jahre wandte sich Vargas der Komposition klassischer Musik zu. Er komponierte verschiedene Symphonien, aber auch Opern, beispielsweise Os Dias Levantados (dt. etwa „Tage der Erhebung“) zum 25. Jahrestag der Nelkenrevolution.[3][5][4]
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||
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