Andreas Lange (Dichterjurist)

deutscher Jurist und Dichter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Andreas Lange (Dichterjurist)

Andreas Lange (* 1680 in Lübeck; † 13. Oktober 1713 ebenda) war ein deutscher Jurist und Dichter.

Thumb
Porträt in der Stadtbibliothek (Lübeck)

Leben und Wirken

Lange studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Helmstedt und Leipzig. In Leipzig wurde er 1703 mit einer Dissertation De aequitate juris Lubecensis zum Doctor iuris utriusque promoviert. Nach einer längeren Grand Tour kehrte er in seine Heimatstadt zurück und wurde hier Rats-Consulent. Er spezialisierte sich auf Seerecht und Schifffahrtsrecht und veröffentlichte 1713 eine erste grundlegende Einführung und Sammlung zu diesem Rechtsgebiet.

Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit war Lange als Dichter und Übersetzer bekannt. Er übersetzte die Fabeln Aesops in deutsche Verse, ebenso Torquato Tassos Aminta, und schuf die Libretti für Johann Christian Schieferdeckers Lübecker Abendmusiken der Jahre 1707–1713. Auch die Abendmusiken 1714 benutzten noch einen Text von ihm. Die von ihm gesetzten Maßstäbe und Regeln bestimmten die Aufführungen fast 100 Jahre lang.[1]

Ein Porträt Langes hängt im Mantelssaal der Lübecker Stadtbibliothek.[2]

Schriften

  • De aequitate juris Lubecensis. Leipzig, Univ., Diss., 1703
  • Brevis Introductio in Notitiam Legum Nauticarum et Scriptorum Juris Reique Maritimae. Lübeck: Böckmann 1713 (Digitalisat des Exemplars der Bibliothèque nationale de France); ²1724

Abendmusiken

  • 1707: Weynachts-Gedanken.
  • 1708: Die Historia der ersten Eltern.
  • 1709: Die Aufopferung Isaacs.
  • 1710: Die Erniedrigung und Erhöhung Josephs.
  • 1711: Die Ausführung der Kinder Israel aus Egypten.
  • 1712: Der irdische Simson.
  • 1713: Die Einführung ins Land Canaan.
  • 1714: Der königliche Prophete David.[3]

Literatur

  • Lange (Andreas). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 16, Leipzig 1737, Sp. 601.
  • Georg Heinrich Götze: „Das Verlangen derer Gläubigen nach einem Frommen Leben, un[d] heiligem Absterben, Wurde Bey dem solennen Leichen-Begängnisse Eines … Lübeckischen Rechts-Gelehrten, Des … Hn. Andreä Langens, Beyder Rechten Vornehmen Doctoris … Welcher Den 13. Octobr. dieses 1713. Jahrs, Im 34. Jahr Seines … Wandels … entschlaffen, Und Den 24. gemeldten Monats … zu Seiner Ruhe-Kammer gebracht wurde … In einer auffgesetzten Leichen-Betrachtung angewiesen.“ Lübeck: Schmalhertz 1713 (Digitalisat, Staatsbibliothek Berlin)
  • Georg Heinrich Götze: „Letztes Ehren-Gedächtnüß, Welches Dem Herrn Autori der Introduction In Notitiam Legum Nauticarum, Et Scriptorum Juris Reiqve Maritimae, Aus hertzlicher Liebe gestifftet worden.“ Lübeck: Schmalhertz 1714
  • Volker Scherliess, Arndt Schnoor: Theater-Music in der Kirche. Zur Geschichte der Lübecker Abendmusiken. Lübeck 2003, ISBN 3-933652-15-4.

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.