Andreas Hild trat 2011 zusammen mit Raimund Wünsche in der von Enie van de Meiklokjes moderierten dreiteiligen SWR-Fernsehsendung „Nie wieder keine Ahnung – Architektur“ als Experte auf.[3]
Die Bauwerke von Andreas Hild wurden von Michael Heinrich fotografiert.
Die 1999 fertiggestellte Fassadensanierung Belziger Straße in Berlin etwa gewinnt ihren Reiz durch die reliefhafte Umsetzung einer vergrößerten Originalzeichnung: Die Gründerzeitfassade des Wohnhauses sollte anhand des ursprünglichen Eingabeplans wiederhergestellt werden. Dieser Bauauftrag wurde buchstäblich aufgefasst, die Originalzeichnung 1:1 vergrößert und als negatives Putzrelief auf die Fassade übertragen. Dabei wurde offensichtlich, dass die Eingabeskizze niemals identisch umgesetzt worden war. Die verfahrensbedingten Verschiebungen und Verformungen des Ornaments spielen ästhetisch reizvoll mit den Tücken historischer Rekonstruktion und der unvermeidlichen Differenz zwischen Entwurf und Gebäude.
Das 2000 erbaute Wohnhaus in Aggstall spielt mit traditionellen regionalen Bauformen: Ein asymmetrisches Satteldach ermöglicht bei gleichbleibender Firsthöhe die Ausbildung zweier ausreichend hoher, gut belichteter Geschosse. Die korngelb geschlämmte Ziegelfassade reflektiert in ihrem geometrischen Muster die Unregelmäßigkeit und das Lichtspiel traditionell verputzter Mauerwerksflächen.
Die Wohnanlage „Klostergarten Lehel“ aus dem Jahr 2009 wird in Fassade und Struktur entscheidend durch Spolien geprägt, nämlich von wiedereingebauten neuromanischen Fensterelementen eines Refektoriums aus dem Vorgängerbau. Die beinahe fünf Meter hohen Mauerbögen sind räumlich in Split-Level-Einheiten integriert. Dahinterliegende hohe Hallen erschließen weitere Ebenen in gängiger Geschosshöhe.
1993: Besondere Anerkennung – Bayerischer Wohnungsbaupreis für Erweiterung Sozialwohnanlage, Immenstadt
In seinen architekturtheoretischen Schriften bezieht Hild Positionen fernab der ausgetretenen akademischen Wege. So schlägt er beispielsweise in „Gebäude, Gebilde, Gemenge“ die Annäherung von objekthafter und formaler Architektursprache vor. In seinem Aufsatz „Gedacht / Gebaut“ geht es um die Aufweichung herkömmlicher Grenzen zwischen historischer und zeitgenössischer Architektur und damit auch um eine neue Position in der Denkmalpflege.
Klaus-Dieter Weiß: Arts and Techs. Hild und K Architekten. In: Deutsche Bauzeitschrift, Heft 2/2002.
Martin Tschanz: Die Verbildlichung der Geschichte. In: Christoph Merian Verlag S AM No 5 Katalog zur Ausstellung „Ornament neu aufgelegt / Re-Sampling Ornament“ (1. Juni – 21. September 2008) im Schweizerischen Architekturmuseum Basel, 5/2008.
Mechthild Stuhlmacher, Mark Pimlott, Martin Tschanz: HildundK. Recent Works. Gustavo Gili, Barcelona 2007, ISBN 978-84-252-2159-0.
Andreas Hild: Gedacht / Gebaut. In: Der Architekt, Heft 5/2010, ISSN0003-875X
Wolfgang Bachmann: Große Oper. Wohnanlage 'Klostergarten Lehel' in München. In: Baumeister, Heft Januar 2010.
Andreas Hild: Gebäude, Gebilde, Gemenge. In: Ben Pell (Hg.): Modulierte Oberflächen. Ornament und Technologie in der Gegenwartsarchitektur. Birkhäuser, Basel 2010, ISBN 978-3-0346-0220-4.
„Es geht immer um eine Ähnlichkeit.“ Andreas Hild im Gespräch mit Hans-Rudolf Meier. In: Eva von Engelberg-Dockal, Frederike Lausch, Hans-Rudolf Meier, Carsten Ruhl: Mimesis Bauen. Architekten-Gespräche. Wilhelm Fink, Paderborn 2017, ISBN 978-3-7705-6159-9.
Andreas Hild: Material der Stadt. Material gewordenes Zeichen – Zeichen gewordenes Material. in: Der Architekt, Heft 4/2020.
mit Barbara Brinkmann (Hg.): Vom Suchen und Wiederfinden. Die Mechanik des Entwerfens. On Seeking and Rediscovering. The Mechanics of Architectural Design.Gebr. Mann Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-7861-2873-1.