Remove ads
deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Andreas Hild (* 18. November 1961 in Hamburg) ist ein deutscher Architekt und Universitätsprofessor.
Hild studierte von 1983 bis 1989 Architektur an der TU München und an der ETH Zürich (1987), u. a. bei Miroslav Šik und Fabio Reinhart.[1][2] 1992 gründete er mit Tillmann Kaltwasser das Architekturbüro Hild und Kaltwasser in München. 1999 firmierte er das Büro, nach dem Tod von Tillmann Kaltwasser, in Hild und K um, das seitdem mit Dionys Ottl und seit 2011 mit Matthias Haber geleitet wird. 2012 eröffneten sie eine Zweigstelle in Berlin. Hild lehrte nach seinem Diplom bei Rudolf Wienands als wissenschaftlicher Assistent an der TU München (1991–1996), als Vertretungsprofessor an der Universität Kaiserslautern (1996–1998) und an der Fachhochschule München (1999–2001), als Gastprofessor an der HfbK Hamburg (2003–2004), als Professor an der TU Graz (2005–2006) und an der TU Darmstadt (2008–2009) und seit 2013 als Professor für Entwerfen und Denkmalpflege an der TU München. Hild war von 2017 bis 2022 Dekan der Fakultät für Architektur der TU München.
Andreas Hild trat 2011 zusammen mit Raimund Wünsche in der von Enie van de Meiklokjes moderierten dreiteiligen SWR-Fernsehsendung „Nie wieder keine Ahnung – Architektur“ als Experte auf.[3]
Die Bauwerke von Andreas Hild wurden von Michael Heinrich fotografiert.
Hild und Kaltwasser:
Hild & K:
Die 1999 fertiggestellte Fassadensanierung Belziger Straße in Berlin etwa gewinnt ihren Reiz durch die reliefhafte Umsetzung einer vergrößerten Originalzeichnung: Die Gründerzeitfassade des Wohnhauses sollte anhand des ursprünglichen Eingabeplans wiederhergestellt werden. Dieser Bauauftrag wurde buchstäblich aufgefasst, die Originalzeichnung 1:1 vergrößert und als negatives Putzrelief auf die Fassade übertragen. Dabei wurde offensichtlich, dass die Eingabeskizze niemals identisch umgesetzt worden war. Die verfahrensbedingten Verschiebungen und Verformungen des Ornaments spielen ästhetisch reizvoll mit den Tücken historischer Rekonstruktion und der unvermeidlichen Differenz zwischen Entwurf und Gebäude.
Das 2000 erbaute Wohnhaus in Aggstall spielt mit traditionellen regionalen Bauformen: Ein asymmetrisches Satteldach ermöglicht bei gleichbleibender Firsthöhe die Ausbildung zweier ausreichend hoher, gut belichteter Geschosse. Die korngelb geschlämmte Ziegelfassade reflektiert in ihrem geometrischen Muster die Unregelmäßigkeit und das Lichtspiel traditionell verputzter Mauerwerksflächen.
Die Wohnanlage „Klostergarten Lehel“ aus dem Jahr 2009 wird in Fassade und Struktur entscheidend durch Spolien geprägt, nämlich von wiedereingebauten neuromanischen Fensterelementen eines Refektoriums aus dem Vorgängerbau. Die beinahe fünf Meter hohen Mauerbögen sind räumlich in Split-Level-Einheiten integriert. Dahinterliegende hohe Hallen erschließen weitere Ebenen in gängiger Geschosshöhe.
In seinen architekturtheoretischen Schriften bezieht Hild Positionen fernab der ausgetretenen akademischen Wege. So schlägt er beispielsweise in „Gebäude, Gebilde, Gemenge“ die Annäherung von objekthafter und formaler Architektursprache vor. In seinem Aufsatz „Gedacht / Gebaut“ geht es um die Aufweichung herkömmlicher Grenzen zwischen historischer und zeitgenössischer Architektur und damit auch um eine neue Position in der Denkmalpflege.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.