Andiast
Dorf in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Andiast (Breil/Brigels in der Region Surselva des Schweizer Kantons Graubünden. Bis am 31. Dezember 2017 bildete er eine eigene politische Gemeinde.
; deutsch und bis 1943 offiziell Andest) ist ein Ortsteil der GemeindeAndiast | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Surselva | |
Politische Gemeinde: | Breil/Brigels | |
Postleitzahl: | 7159 | |
frühere BFS-Nr.: | 3611 | |
Koordinaten: | 728131 / 182720 | |
Höhe: | 1178 m ü. M. | |
Fläche: | 13,65 km² | |
Einwohner: | 214 (31. Dezember 2022) | |
Einwohnerdichte: | 16 Einw. pro km² | |
Website: | breil.ch | |
Andiast | ||
Karte | ||
Das Terrassendorf liegt im rätoromanischen Sprachgebiet der Surselva an einem klimatisch günstigen Sonnenhang des Vorderrheintals.
Bis Ende 1980 war Andiast ein kleines Dorf mit wenig Gewerbe, einen gewissen Aufschwung brachte der Tourismus. Heute ist Andiast ein kleiner Wintersportort und Teil des Ski- und Wandergebiet von Breil/Brigels Waltensburg/Vuorz Andiast. Wegen seiner exponierten Hanglage wurden die meisten Wohnhäuser im Dorfkern längs der Hauptstrasse errichtet. Am Dorfende führt eine enge, asphaltierte Wander- und Fahrstrasse zum Stauwerk und Nachbardorf von Panix. Eine Verkehrsanbindung mit Postautoverkehr ist nur über die Serpentinenstrasse von Waltensburg-Station über das Hochplateau von Waltensburg/Vuorz gewährleistet.
Blasonierung: In Rot die goldene (gelbe) Julitta mit silbernem Nimbus, in der Rechten ein silbernes (weisses) Schwert mit goldenem Griff haltend; mit der Linken Quiricus führend
Julitta und Quiricus sind die Kirchenpatrone der Pfarrkirche von Andiast (Barockbau von 1707 mit romanischem Turm). Julitta ist ebenfalls im Gemeindesiegel abgebildet.
Ein archäologischer Grabfund auf den Andiaster Maiensässen aus dem Jahre 1962 bewies, dass das Berggebiet rund um Andiast schon in der jüngeren Eisenzeit bewohnt war. Die erste urkundliche Erwähnung einer Besiedlung erfolgte 765 im Testament des Bischofs Tello. Darin wird unter anderem ein Hof (curtis) mit den drei Zinshörigen Maurelius, Dominicus und Donatus aufgeführt. Eine gewisse Rolle spielte der Bergbau und die Ausbeutung von Mineralien auf dem Gemeindegebiet von Andiast und im benachbarten Rueun.
Am 8. September 1526 wurde Andiast von der reformiert gewordenen Kirchgemeinde Waltensburg abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. Die Gemeinde blieb fortan katholisch. Zusammen mit Waltensburg, Pigniu und Rueun bildete Andiast jedoch weiterhin eine gemeinsame Bündner Gerichtsgemeinde.
Am 8. und 9. Oktober 1799 geriet das Dorf in den Wirbel des europäischen Kriegsgeschehens, als der russische Feldmarschall Suworow mit Teilen seines ausgehungerten Heeres bei Sturm und Schnee, dem Druck der Franzosen ausweichend, über den 2400 m hohen Panixerpass gedrängt wurde. Dabei drangen sie auch in Andiast ein und plünderten das Dorf, wurden jedoch rheinabwärts gedrängt.
Weil die dörflich agrarischen Strukturen kein Bevölkerungswachstum zuliessen, gab es im 19. Jahrhundert und bereits früher eine Welle der Emigration. Verbesserte Verkehrsstrukturen ermöglichen heute der Bevölkerung eine Anbindung an das periphere Zentrum von Ilanz. Die Dorfbevölkerung lebt mehrheitlich vom sanften Tourismus und der Land- und Forstwirtschaft.
2018 schlossen sich die bisher selbständigen Gemeinden Andiast und Waltensburg/Vuorz mit der Gemeinde Breil/Brigels zusammen.
Die 765 erstmals als Andeste erwähnte Gemeinde änderte im Jahre 1943 offiziell ihren Namen von Andest zu Andiast, was der heutigen romanischen Aussprache am Ort entspricht. Die Herkunft des Namens ist unklar. Das in Graubünden verbreitete Suffix *-este gehört unbestrittenermassen zu einer vorrömischen oder vorkeltischen Sprachschicht, die aber nicht näher bestimmt werden kann.[1]
Bevölkerungsentwicklung | |||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 242 | 235 | 309 | 232 | 204 |
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