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Amt Wiesenburg (Erzgebirge)
Organ und Territorium der sächsischen Landesherrschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Amt Wiesenburg (ehemals Herrschaft Wiesenburg) war eine im Erzgebirgischen Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen.
Bis zum Ende der sächsischen Ämterverfassung im Jahr 1856 bildete es den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Geografie
Die Herrschaft befand sich südlich der Stadt Zwickau und erstreckte sich nach Süden hin entlang der Täler des Rödelbaches und der Zwickauer Mulde bis zum Hartmannsdorfer Forst am Rand des oberen Westerzgebirges. Den herrschaftlichen Mittelpunkt des Amts Wiesenburg bildete die erstmals 1251 erwähnte Burg Wiesenburg in Wiesenburg. Kirchlicher Mittelpunkt der unteren Herrschaft im Rödelbachtal war Kirchberg. Für die obere Herrschaft um Griesbach, Lindenau, Neustädtel/Scheibe und Zschorlau war zunächst Griesbach und ab 1413 Neustädtel Parochialort. Neben zahlreichen Gemeinden gehörte nach 1600 der Hartmannsdorfer Forst, auch Wiesenburger Wald genannt, als herrschaftlicher Besitz den Wiesenburger Amtsmännern.
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Angrenzende Verwaltungseinheiten
Amt Zwickau | Amt Schönburg-Hartenstein | |
Amt Zwickau | ![]() |
Herrschaft Wildenfels |
Amt Plauen (Vogtland) | Kreisamt Schwarzenberg |
Geschichte
Die Herrschaft Wiesenburg war ein in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstandenes Territorium im sächsischen Erzgebirge. Das Gebiet war von der Gründung im Jahre 1157 bis 1394/98 im Besitz der Reußen zu Greiz, gehörte somit den Vögten. Danach gehörte es dem Markgrafen von Meißen. Durch die Verlehnung an die Edlen von der Planitz im Jahr 1405 stand sie in Verbindung mit dem Amt Zwickau. Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte die Herrschaft zur ernestinischen Linie der Wettiner. Seit der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg kam sie 1547 wie das Amt Zwickau in Besitz der Albertiner. Ab 1591 unterstand die Herrschaft dem Rat der Stadt Zwickau, ehe sie 1618 als kurfürstliches Amt neu gegründet wurde. Von 1663 bis 1724 war das Amt Wiesenburg an die Herzöge von Holstein-Sonderburg verlehnt. 1843 wurde aus dem Territorium und dem nördlichen Teil des Amts Schwarzenberg das Amt Kirchberg gebildet. Nach Ende der sächsischen Ämterverfassung im Jahr 1856 wurde aus den wiesenburgischen Orten des Amtes Kirchberg das Gerichtsamt Kirchberg gebildet. Die Orte Lindenau und Zschorlau kamen wie die anderen Orte um Schneeberg an das Gerichtsamt Schneeberg.
Namensherkunft
Eine Quelle führt an, dass die Burg Wiesenburg ursprünglich „Weißenberg hieß“, als Gegenstück zur südlich angrenzenden Herrschaft Schwarzenberg mit der gleichnamigen Burg. Wahrscheinlich war sie sogar der Ausgangspunkt der Herrschaft Schwarzenberg.[1]
Zugehörige Orte
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Literatur
- Anton Bär: Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Wiesenburg und der Stadt Kirchberg im Sächsischen Erzgebirge. Kandel, Kirchberg 1898.
- Lothar Wendler: Burgen im Westerzgebirge – an Mulde, Schwarzwasser und Zschopau. aus der Reihe Unsere Heimat. Rockstrohs illustrierte Blätter zur Geschichte des Westerzgebirges, Druckerei & Verlag Mike Rokstroh, Aue 2004
- Leo Bönhoff: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Band 38, 1917, S. 17–45 (Digitalisat).
- Leo Bönhoff: Der ursprüngliche Umfang der Grafschaft Hartenstein. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte, 27 (1906), S. 209–278
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0
- Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Leipzig 2006, ISBN 3-937209-15-8
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Einzelnachweise
Weblinks
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