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Landkreis in Sachsen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Landkreis Zwickau ist ein Landkreis im Westen von Sachsen. Er entstand am 1. August 2008 durch den Zusammenschluss der Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und der kreisfreien Stadt Zwickau.[2] Er ist der flächenmäßig kleinste Kreis im Freistaat und hat die höchste Einwohnerdichte aller Landkreise der neuen Bundesländer.
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
Basisdaten | |
Koordinaten: | 50° 45′ N, 12° 32′ O |
Bundesland: | Sachsen |
Verwaltungssitz: | Zwickau |
Fläche: | 949,75 km2 |
Einwohner: | 310.111 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 327 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | Z, GC, HOT, WDA |
Kreisschlüssel: | 14 5 24 |
NUTS: | DED45 |
Kreisgliederung: | 33 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Robert-Müller-Straße 4–8, 08056 Zwickau |
Website: | www.landkreis-zwickau.de |
Landrat: | Carsten Michaelis (CDU) |
Lage des Landkreises Zwickau in Sachsen | |
Der Großteil des Landkreises Zwickau zählt zum Erzgebirgsvorland. Nur der Süden wird dem Erzgebirge und ein kleinerer Teil im Südwesten dem Vogtland zugerechnet. Nachbarlandkreise sind im Westen der thüringische Landkreis Greiz, im Norden der ebenfalls thüringische Landkreis Altenburger Land, im Nordosten der Landkreis Mittelsachsen, im Osten die kreisfreie Stadt Chemnitz, im Süden und Südosten der Erzgebirgskreis sowie im Südwesten der Vogtlandkreis.
Im Rahmen der sächsischen Verwaltungs- und Funktionalreform 2008, die mit Wirkung vom 1. August 2008 in Kraft trat, wurden die Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und die kreisfreie Stadt Zwickau zu einem Großkreis zusammengelegt. Als Kreissitz wurde die größte Stadt Zwickau bestimmt, in den bisherigen (Großen) Kreisstädten verblieben Außenstellen – namentlich Crimmitschau, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Limbach-Oberfrohna und Werdau.
Der Landkreis gehört zum im Rahmen der Verwaltungsreform neu geschaffenen Kulturraum Vogtland-Zwickau.[3]
Jahr | Einwohner |
---|---|
2008 | 348.834 |
2010 | 341.932 |
2015 | 324.534 |
2020 | 312.033 |
2021 | 309.621 |
2022 | 310.838 |
Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[4]
Der Kreistag des Landkreises Zwickau wurde am 9. Juni 2024 gewählt. Die 98 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien[5]:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2024 | 2019 | 2014 | 2008 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % | Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | ||
AfD | Alternative für Deutschland | 29,3 | 29 | 19,7 | 19 | 5,0 | 5 | n.k. | n.k. |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 27,2 | 27 | 29,7 | 30 | 39,9 | 40 | 37,1 | 38 |
FW | Freie Wähler Kreisverband Zwickau e. V. | 14,9 | 15 | 15,0 | 15 | 11,6 | 11 | 9,0 | 9 |
BSW | Bündnis Sahra Wagenknecht | 10,0 | 10 | - | - | - | - | - | - |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 5,4 | 5 | 7,2 | 7 | 10,5 | 10 | 10,2 | 10 |
DIE LINKE. | DIE LINKE. | 4,1 | 4 | 14,4 | 14 | 19,6 | 20 | 20,9 | 21 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 3,0 | 3 | 6,2 | 6 | 4,6 | 4 | 3,3 | 3 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,2 | 3 | 6,1 | 6 | 4,9 | 4 | 10,6 | 11 |
FS | Freie Sachsen | 2,5 | 2 | - | - | - | - | - | - |
PARTEI | Die PARTEI | 0,3 | 0 | - | - | - | - | - | - |
NPD | Nationaldemokratische Partei Deutschlands | - | - | 1,1 | 1 | 4,0 | 4 (*) | 3,3 | 3 |
AdP | Aufbruch deutscher Patrioten | - | - | 0,6 | - | - | - | - | - |
UL | Unabhängige Liste | - | - | - | - | - | - | 3,8 | 3 |
Gesamt | 100 | 98 | 100 | 98 | 100 | 98 | 100 | 98 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 66,3 | 59,8 | 46,3 | 40,7 |
Der Landrat wurde im Zuge der sächsischen Kommunalwahlen am 8. Juni 2008 und damit noch vor der eigentlichen Kreisgründung gewählt. Landrat wurde Christoph Scheurer (CDU), der im ersten Wahlgang 52,7 % der Stimmen erhielt[6]. Scheurer war bereits als Landrat im ehemaligen Landkreis Glauchau sowie in dessen Nachfolgekreis Chemnitzer Land aktiv. Bei den Landratswahlen am 7. Juni 2015 wurde er mit 60,8 % im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. 2022 wurde Carsten Michaelis im zweiten Wahlgang mit 35,9 % und lediglich 10 Stimmen Vorsprung zum Nachfolger Scheurers gewählt. Erstmals wurde im Landkreis ein zweiter Wahlgang nötig. Landrat Michaelis trat sein Amt am 14. September 2022 an.[7]
Bewerber
fett: Amtsinhaber |
Vorschlag | Stimmen | Anteil in % | gewählt | Stimmen | Anteil in % | gewählt |
erster Wahlgang | zweiter Wahlgang[Anm. 1] | ||||||
12. Juni 2022[8] Wahlbeteiligung: 39,0 % | 3. Juli 2022[9][10] Wahlbeteiligung: 28,9 % | ||||||
Carsten Michaelis | CDU | 30.588 | 30,7 | keiner:
2. Wahlgang nötig |
26.679 | 35,9 | × |
Andreas Gerold | AfD | 21.047 | 21,1 | 14.215 | 19,1 | ||
Dorothee Obst | FW | 24.285 | 24,4 | 26.669 | 35,9 | ||
Alexander Weiß | Die Linke | 8.436 | 8,5 | nicht angetreten | |||
Jens Juraschka | SPD | 10.075 | 10,1 | 5.319 | 7,2 | ||
Raphael Roch | FDP | 2.457 | 2,5 | nicht angetreten | |||
Jens Haustein | dieBasis | 2.740 | 2,8 | 1.355 | 1,8 | ||
7. Juni 2015[11] Wahlbeteiligung: 34,9 % | |||||||
Christoph Scheurer | CDU | 56.709 | 60,8 | × | |||
Sandro Tröger | Die Linke | 26.107 | 28,0 | ||||
Christian Klostermann | FDP | 10.506 | 11,3 | ||||
8. Juni 2008[12] Wahlbeteiligung: 40,8 % | |||||||
Christoph Scheurer | CDU | 62.347 | 52,7 | × | |||
Sebastian Scheel | Die Linke | 26.163 | 22,1 | ||||
Gitta Schüßler | NPD | 5.889 | 5,0 | ||||
Nico Tippelt | FDP | 16.223 | 13,7 | ||||
Helmut Berner | Grüne | 7.589 | 6,4 |
[Anm. 1] Ein zweiter Wahlgang wird nur nötig, wenn kein Kandidat aus dem ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hat und damit direkt gewählt ist. Im zweiten Wahlgang ist die relative Mehrheit für die Wahl zum Landrat ausreichend. Bewerber, die im ersten Wahlgang antreten, können vor dem zweiten Wahlgang ihre Kandidaturen zurückziehen. Ein zweiter Wahlgang wurde bisher 2022 nötig.
Blasonierung: „Gespalten, vorn in Blau ein in Gold und Silber geteilter, rot bewehrter Löwe; hinten dreimal von Rot und Silber schrägrechts geteilt.“
Am 30. September 2009 beschloss der Kreistag das neue Kreiswappen. Das Wappen soll eine Kombination aus den Wappen der ehemaligen Grafschaft Schönburg und der Pleißener Herrschaft darstellen, die beide auf dem Gebiet des jetzigen Landkreises lagen. Gestaltet wurden Wappen und Flagge vom Heraldiker Urich Hellem aus Halle an der Saale.[13][14]
Die Flagge ist Rot – Weiß (1:1) gestreift mit in der Mitte aufgelegtem Landkreiswappen. Gestaltet wurden Wappen und Flagge vom Heraldiker Ulrich Hellem aus Halle an der Saale.
Die am 3. Oktober 1990 zwischen dem Landkreis Lörrach und dem Landkreis Glauchau geschlossene Partnerschaft[15] wurde 2008 mit der Kreisreform auf den Landkreis Zwickau übertragen.
Vorherrschend im Landkreis Zwickau sind Automobilbau und Automobilzuliefererindustrie sowie Logistik, Maschinenbau und Elektrotechnik. Des Weiteren existiert eine Vielzahl kleiner bis mittelständischer Handwerksbetriebe.[16]
Hauptverkehrsadern im Kreisgebiet sind die Bundesautobahnen 4 und 72 sowie die Bundesstraßen 93, 173, 175 und 180.
Die Bahnstrecke Dresden–Werdau führt als wichtiges Teilstück der Sachsen-Franken-Magistrale durch das Kreisgebiet mit Haltepunkten u. a. in Hohenstein-Ernstthal, Glauchau, Zwickau und Werdau. Weiterhin verbindet die S-Bahn Mitteldeutschland seit Dezember 2013 den Landkreis mit Leipzig und dem Flughafen Leipzig/Halle.
Im Landkreis Zwickau befinden sich sieben Krankenhäuser[17], ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, fünf Krankenhäuser der Regelversorgung und ein Fachkrankenhaus.
Die Westsächsische Hochschule Zwickau bietet neben dem Diplomstudiengang Gebärdensprachdolmetschen die zwei Bachelorstudiengänge „Gesundheitsmanagement“ und „Pflegemanagement“ sowie den Masterstudiengang Health Sciences an. Die Eubios-Akademie in Werdau ist eine staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtung für Gesundheitsfachberufe.
Der britische Pharmakonzern Aesica unterhält am Standort Zwickau ein Produktions- und Forschungszentrum.[18]
Größte Bildungseinrichtung im Landkreis ist die Westsächsische Hochschule Zwickau. An der Fachhochschule, die aus der 1862 gegründeten Zwickauer Bergschule hervorging, sind derzeit etwa 5200 Studierende immatrikuliert. Darüber hinaus gibt es eine Studienakademie (BA-Glauchau) sowie 9 Berufsschulzentren und mehrere Gymnasien im Landkreis. Insgesamt hat der Landkreis Zwickau 124 allgemein bildende Schulen sowie 201 Kindertagesstätten.[19]
Im Landkreis befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand März 2017).
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2023[20])
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Am 1. August 2008 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den damaligen Landkreis und die damals kreisfreie Stadt Zwickau gültige Unterscheidungszeichen Z zugewiesen. Seit dem 9. November 2012 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung zudem die Unterscheidungszeichen GC (Glauchau), HOT (Hohenstein-Ernstthal) und WDA (Werdau) erhältlich.
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