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deutscher Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alfons Kurfess (* 22. Juni 1889 in Unterriffingen, Oberamt Rottweil; † 17. September 1965[1] in Hildesheim) war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor. Er ist besonders als Sallust-Forscher bekannt.
Alfons Kurfess, der Sohn des Volksschullehrers Anton Kurfess in Göllsdorf bei Rottweil, besuchte das Königliche Gymnasium in Rottweil und studierte nach der Reifeprüfung (1. Juli 1908) vom 28. Oktober 1908 bis zum 22. Juli 1912 Klassische Philologie an der Berliner Universität. Am 9. und 10. Dezember 1912 bestand er die Lehramtsprüfung in den Fächern Latein, Griechisch und Hebräisch. 1913 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Anschließend absolvierte er den Vorbereitungsdienst für das höhere Lehramt: das Seminarjahr vom 1. April 1913 bis zum 31. März 1914 am Königlichen evangelischen Gymnasium in Glogau und das Probejahr ab dem 1. April 1914 am Königlichen Gymnasium in Wohlau. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zunächst zurückgestellt und später, zum 1. April 1915, einberufen.
Nach seiner Rückkehr erhielt Kurfess zum 1. April 1919 eine Festanstellung als Studienrat am Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Berlin-Charlottenburg, wo er zehn Jahre lang tätig war. Neben dem Schuldienst setzte er seine Forschungsarbeit fort und gab Schulausgaben lateinischer Schriftsteller heraus. Zusammen mit Hans Schaal und Paul Sparmberg gab er die Reihe Lateinische und griechische Lesehefte heraus, in der er auch selbst mehrere Hefte erscheinen ließ.
Zum 1. April 1928 wechselte Kurfess als Schulleiter (Studiendirektor) an das Staatliche Gymnasium zu Sigmaringen in Württemberg. Zum 1. April 1932 wechselte er an das Staatliche Gymnasium in Münstereifel, am 1. Dezember 1933 an das Gymnasium in Linz am Rhein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er in den Ruhestand versetzt und zog nach Neu-Ölsburg bei Peine (Niedersachsen), später (vor 1961) nach Hildesheim, wo er am 17. September 1965 im Alter von 76 Jahren starb.
Kurfess beschäftigte sich seit seinem Studium mit den Schriften des römischen Historikers Sallust. Seine ersten Arbeiten betrafen einige kleinere Schriften, die diesem Autor zugeschrieben werden und die Kurfess unter dem Namen Appendix Sallustiana zusammenfasste. Er veröffentlichte erstmals in den 1920er Jahren kritische Ausgaben der einzelnen Schriften. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg überarbeitete er diese Ausgaben und fasste sie unter dem Titel Appendix Sallustiana zusammen; auch die größeren, historischen Schriften Sallusts gab er in einer kritischen Edition heraus. Kurfess’ zweiteilige Sallust-Ausgabe wurde mehrmals nachgedruckt (zuletzt 1991) und blieb lange maßgeblich. Sie wurde 1991 durch die kritische Edition von L. D. Reynolds ersetzt.
Weitere Forschungsschwerpunkte waren die römischen Dichter und die Kirchenväter. Kurfess verfasste in diesem Bereich mehrere Aufsätze sowie Artikel für Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft (RE) und für das Reallexikon für Antike und Christentum (RAC). Er schuf auch Nachdichtungen mittellateinischer liturgischer Hymnen.[2]
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