Alcaudete
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Alcaudete ist eine südspanische Kleinstadt und eine aus dem Hauptort und mehreren Weilern bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 10.347 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Zentrum der Provinz Jaén in der autonomen Region Andalusien.
Gemeinde Alcaudete | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Andalusien | |
Provinz: | Jaén | |
Comarca: | Sierra Sur | |
Gerichtsbezirk: | Alcalá la Real | |
Koordinaten: | 37° 35′ N, 4° 5′ W | |
Höhe: | 670 msnm | |
Fläche: | 236,81 km² | |
Einwohner: | 10.347 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 23660 | |
Gemeindenummer (INE): | 23003 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Valeriano Martín Cano | |
Website: | www.alcaudete.es | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Der Ort Alcaudete liegt gut 46 km (Fahrtstrecke) südwestlich der Provinzhauptstadt Jaén in einer Höhe von knapp 660 bis 680 m ü. d. M.[2] Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 575 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 7.569 | 9.907 | 18.748 | 11.367 | 10.698 |
Die deutliche Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die nahezu ausschließliche Anpflanzung von Olivenbäumen, die damit einhergehende Mechanisierung und den daraus resultierenden Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]
Alcaudete liegt inmitten der endlosen Olivenbaumplantagen der Provinz Jaén. Früher wurden auch Getreide, Weinreben etc. zur Selbstversorgung angepflanzt; Gemüse stammte aus den Hausgärten. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleistungsbetriebe aller Art angesiedelt. Daneben gibt es mehrere Ferienhäuser (casas rurales).[5]
Auf dem Gemeindegebiet wurden prähistorische Kleinfunde gemacht; vom 3. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. gab es mehrere iberische Siedlungen. Die Römer erbauten mehrere Landgüter (villae rusticae) und hinterließen einen frühchristlichen Sarkophag, dessen Bruchstücke heute im Archäologischen Museum in Madrid zu sehen sind. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde die Gegend von den Mauren überrannt, die den Ort bzw. seine später erbaute Festung Hisn al-Qabdaq oder Hisn al-Qibdaq (= „Festung der Quellen“) nannten. Nach dem Ende des Kalifats von Córdoba (1031) wurde die Stadt zu Füßen der Burg mit einer Mauer umgeben; sie war Bestandteil des Taifa-Königreichs Jaén. Ende des 12. Jahrhunderts fiel Alcaudete an das Almohadenreich, welches sich nach der Niederlage in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa (1212) zunehmenden Angriffen seiner muslimischen (Ibn Hud, Muhammad I. ibn Nasr) und christlichen Nachbarn ausgesetzt sah. Etwa gleichzeitig mit Jaén (1246) wurde Arjona von den Christen unter Ferdinand III. von Kastilien zurückerobert (reconquista) und dem neugeschaffenen Königreich Jaén eingegliedert, das allerdings eng mit der Krone von Kastilien verbunden war und politisch nicht in Erscheinung trat. Verwaltet wurde die Stadt vom Calatrava-Ritterorden. Alcaudete war lange Zeit Grenzstadt zum Emirat von Granada, das im Jahr 1408 eine großangelegte Belagerung und einen letztlich erfolglosen Eroberungsversuch unternahm. Mit dem Alhambra-Edikt (1492) der Katholischen Könige begann die Vertreibung der Juden; in den Jahren um 1610 wurden die letzten Muslime (Morisken) ebenfalls ausgewiesen. Seine Blütezeit erlebte der Ort im 16. und 17. Jahrhundert.[6]
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