Nessi stammt aus einfachen Verhältnissen. In seinem fünfzehnten Lebensjahr starb sein Vater.[1] Er war der erste in der Familie, der eine höhere Ausbildung erhielt. Er wuchs in Chiasso auf, besuchte das Lehrerseminar in Locarno, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg und war mehrere Jahre Lehrer für italienische Literatur in Mendrisio.[2]
Neben seiner Lehrertätigkeit schrieb Nessi auch für verschiedene Zeitungen im Tessin. Für das Radio und Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz schrieb er Hörspiele und arbeitete an Fernsehfilmen mit.[2] Er war auch aktiv in der Tessiner Sektion der Gruppe Olten, seit ihrer Gründung bis zu ihrer Auflösung 2002.[3]
Alberto Nessi debütierte 1969 mit der Gedichtsammlung I giorni feriali (Die Wochentage).[3] Sein erster Erzählband Terra matta erschien 1983 (zuerst!) auf Deutsch im Zürcher Limmat-Verlag.[1] Er ist Herausgeber der Anthologie von Texten der italienischen Schweiz Rabbia di vento (1986), die auch ins Französische (Le Pays oublié) und Deutsche (Grenzraum) übersetzt wurde.[3] 2002 wurde er ans Internationale Poesiefestival Medellín eingeladen. 2003 erhielt er für seinen Novellenband Fiori d’ombra den Prix Littéraire Lipp Suisse,[4] 2016 wurde er mit dem Schweizer Grand Prix Literatur ausgezeichnet. Sein Archiv befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.
Nessi ist verheiratet und Vater der Töchter Antonia und Vita. Er lebt und schreibt als freischaffender Schriftsteller in Bruzella in der Region Mendrisio.[2][5]
Lyrik
I giorni feriali, Pantarei, Lugano 1969; Casagrande, Lugano 1988
Ai margini, Collana di Lugano, Lugano 1975; Casagrande, Lugano 1988
Rasoterra, Casagrande, Bellinzona 1983
Il colore della malva, Poesie, Illustrationen von Pino Sacchi, Casagrande, Bellinzona 1992
Massimo Cavalli. Una ruvida grazia, Masoero, Torino 1995
Blu cobalto con cenere, Poesie, Vorwort von Maurizio Cucchi, Casagrande, Bellinzona 2000
Iris viola, Lietocolle, Faloppio 2004
Ode di gennaio, Alla chiara fonte, Lugano 2005
Ladro di minuzie. Poesie scelte, Casagrande, Bellinzona 2010