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Afrika-Cup 2010

27. Austragung der Fußball-Afrikameisterschaften Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Afrika-Cup 2010
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Der Afrika-Cup 2010 (engl.: African Cup of Nations, franz.: Coupe d’Afrique des Nations, port.: Taça de África das Nações) war die 27. Ausspielung der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball und fand vom 10. bis 31. Januar in Angola statt. Sponsor des Turniers war das Telekommunikationsunternehmen Orange. Der offizielle Name des Turniers wurde dementsprechend in Orange Africa Cup of Nations 2010 geändert.

Schnelle Fakten
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Nationales Logo des Afrika-Cups in Angola

Zur Reduzierung des Teilnehmerfeldes mit der bisherigen Rekordzahl von 53 Bewerbern auf die 16 Endrundenteilnehmer wurden zum zweiten Mal nach 2006 die afrikanischen Qualifikationsgruppen zur Fußball-Weltmeisterschaft herangezogen, wobei sich die ersten drei Mannschaften der fünf Gruppen der dritten Qualifikationsrunde für den Afrika-Cup 2010 qualifizierten. Die Gruppensieger qualifizierten sich für die WM-Endrunde 2010. Diese Regelung, dass keine separate Qualifikationsrunde ausgespielt wurde, war ein Zugeständnis des afrikanischen Verbandes CAF an die afrikanischen Nationalspieler, die zum größten Teil in europäischen Fußballclubs spielen und einen überaus engen Terminkalender haben.

Letztlich qualifizierten sich folgende Mannschaften: Ägypten, Algerien, Angola, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Kamerun, Malawi, Mali, Mosambik, Nigeria, Sambia und Tunesien. Wegen des Rückzugs von Togo aufgrund eines Terroranschlags reduzierte sich die Anzahl der Teilnehmer auf 15 Mannschaften. Somit wurden statt 32 nur 29 Spiele ausgetragen.

Gespielt wurde mit vier Gruppen zu je vier Teams. Eine Ausnahme bildet die Gruppe B, in der auf Grund des Rückzugs bzw. der Disqualifikation von Togo zu Beginn des Afrika-Cups nur drei Mannschaften spielen. Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entschied in der folgenden Reihenfolge über den Tabellenplatz und das Weiterkommen:[1] die höhere Anzahl der Punkte im direkten Vergleich, die bessere Tordifferenz im direkten Vergleich, die größere Anzahl erzielter Tore im direkten Vergleich, die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, die größere Anzahl erzielter Tore in allen Gruppenspielen, die Fair-Play-Wertung und letztlich das Los. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe spielten dann wie gehabt ab dem Viertelfinale im K.-o.-System den Turniersieger aus. Stand es bei den Spielen der Finalrunde nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten unentschieden, kam es zur Verlängerung von zweimal 15 Minuten und eventuell (falls immer noch kein Sieger feststeht) zum Elfmeterschießen.

Ägypten gelang nach 2006 und 2008 der Titelhattrick und wurde zum siebenten Mal Afrikameister im Fußball.

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Spielorte

Weitere Informationen Cabinda, Benguela ...

Kader

siehe Hauptartikel: Afrika-Cup 2010/Kader

Gruppenphase

Zusammenfassung
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Die Auslosung der Gruppen fand am 20. November 2009 in Luanda statt. Die Gruppenspiele fanden bis auf die Eröffnung in Gruppe A und den letzten Spieltag jeweils im Rahmen von Doppelveranstaltungen statt.

Gruppe A

Weitere Informationen Pl., Land ...
10. Januar in Luanda
AngolaMali4:4 (2:0)
11. Januar in Luanda
MalawiAlgerien3:0 (2:0)
14. Januar in Luanda
MaliAlgerien0:1 (0:1)
14. Januar in Luanda
AngolaMalawi2:0 (0:0)
18. Januar in Luanda
AngolaAlgerien0:0
18. Januar in Cabinda
MaliMalawi3:1 (2:0)

Gruppe B

Weitere Informationen Pl., Land ...

Die drei Spiele Togos wurden abgesagt.

11. Januar in Cabinda
ElfenbeinküsteBurkina Faso0:0
11. Januar
GhanaTogo––
15. Januar
Burkina FasoTogo––
15. Januar in Cabinda
ElfenbeinküsteGhana3:1 (1:0)
19. Januar in Luanda
Burkina FasoGhana0:1 (0:1)
19. Januar
ElfenbeinküsteTogo––

Gruppe C

Weitere Informationen Pl., Land ...
12. Januar in Benguela
ÄgyptenNigeria3:1 (1:1)
12. Januar in Benguela
MosambikBenin2:2 (1:2)
16. Januar in Benguela
NigeriaBenin1:0 (1:0)
16. Januar in Benguela
ÄgyptenMosambik2:0 (0:0)
20. Januar in Benguela
ÄgyptenBenin2:0 (2:0)
20. Januar in Lubango
NigeriaMosambik3:0 (1:0)

Gruppe D

Weitere Informationen Pl., Land ...
13. Januar in Lubango
KamerunGabun0:1 (0:1)
13. Januar in Lubango
SambiaTunesien1:1 (1:1)
17. Januar in Lubango
GabunTunesien0:0
17. Januar in Lubango
KamerunSambia3:2 (0:1)
21. Januar in Benguela
GabunSambia1:2 (0:1)
21. Januar in Lubango
KamerunTunesien2:2 (0:1)
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Finalrunde

Zusammenfassung
Kontext

Im Viertel- und Halbfinale, im Spiel um Platz drei und im Finale wird im K.-o.-System gespielt. Steht es bei den Spielen der Finalrunde nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten unentschieden, kommt es zur Verlängerung von zweimal 15 Minuten und, falls nach Ende der Verlängerung immer noch kein Sieger feststeht, zum Elfmeterschießen.

Viertelfinale Halbfinale Finale
24. Januar in Luanda
Angola Angola 0
28. Januar in Luanda
Ghana Ghana 1
Ghana Ghana 1
Nigeria Nigeria 0
Sambia Sambia 0 (4)
Nigeria Nigeria 0 (5) 31. Januar in Luanda
25. Januar in Lubango Ghana Ghana 0
24. Januar in Cabinda Agypten Ägypten 1
Elfenbeinküste Elfenbeinküste 2
Algerien Algerien 3
Algerien Algerien 0
Spiel um Platz 3
Agypten Ägypten 4
Agypten Ägypten 3 Nigeria Nigeria 1
28. Januar in Benguela
Kamerun Kamerun 1 Algerien Algerien 0
25. Januar in Benguela 30. Januar in Benguela

Viertelfinale

24. Januar in Luanda
Angola AngolaGhana Ghana0:1 (0:1)
24. Januar in Cabinda
Elfenbeinküste ElfenbeinküsteAlgerien Algerien2:3 n. V. (2:2, 1:1)
25. Januar in Benguela
Ägypten ÄgyptenKamerun Kamerun3:1 n. V. (1:1, 1:1)
25. Januar in Lubango
Sambia SambiaNigeria Nigeria0:0 n. V., 4:5 i. E.

Halbfinale

28. Januar in Luanda
Ghana GhanaNigeria Nigeria1:0 (1:0)
28. Januar in Benguela
Algerien AlgerienÄgypten Ägypten0:4 (0:1)

Im ersten Halbfinalspiel ging Ghana durch ein Tor von Asamoah Gyan in der 21. Spielminute in Führung und beschränkte sich anschließend darauf den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Nigeria konnte sich zwar gegenüber dem Spiel gegen Sambia deutlich steigern, gelang jedoch trotz Feldüberlegenheit und einiger guter Torchancen nicht mehr der Ausgleich. In der Schlussphase vergaben die Ghanaer mehrere Konterchancen, als die Nigerianer alles nach vorne warfen um noch zum Ausgleich zu kommen.

Im Spiel Ägypten-Algerien wurden gleich drei algerische Spieler vom Feld gestellt: Rafik Halliche sah in der ersten Halbzeit nach einem Foul im Strafraum an Emad Moteab die gelb-rote Karte, nachdem er acht Minuten zuvor bereits verwarnt worden war; den anschließenden Elfmeter verwandelte Hosni Abd-Rabou (39.) zu Ägyptens erstem Tor in der Partie, wobei er bei der Ausführung regelwidrig kurz abstoppte und wartete, bis der algerische Torhüter sich für eine Ecke entschieden hatte. Kurz nach dem 2:0 durch Mohamed Zidan (65.) erhielt Nadir Belhadj für ein grobes Foul an Ahmed Al-Muhammadi die rote Karte. Der gerade erst eingewechselte Mohamed Abdel-Shafy erzielte in der 81. Minute aus spitzem Winkel von links das dritte Tor für Ägypten. Fünf Minuten später bekam der algerische Torwart Faouzi Chaouchi schließlich ebenfalls die gelb-rote Karte nach einem Foul an dem eingewechselten Gedo. Den daraufhin eingewechselten Ersatztorwart Mohamed Lamine Zemmamouche konnte Gedo in der dritten Minute der Nachspielzeit ausspielen und erhöhte zum Endstand von 4:0. Es war bereits sein viertes Tor als Einwechselspieler, womit er die alleinige Führung in der Torjägerliste übernahm. Für Ägypten war es der erste Sieg gegen Algerien bei einer Afrika-Meisterschaft, in den vorherigen Begegnungen konnte Algerien gewinnen oder man trennte sich remis.

Das Spiel zwischen Ägypten und Algerien war die erste Begegnung der beiden Mannschaften seit den WM-Qualifikationsspielen am 14. und 18. November 2009, bei denen es zu Ausschreitungen und in der Folge zu politischen Spannungen kam. Spiele zwischen den beiden Mannschaften waren in der Vergangenheit schon häufiger von Übergriffen begleitet.

Spiel um Platz 3

30. Januar in Benguela
Nigeria NigeriaAlgerien Algerien1:0 (0:0)

Finale

Im Finale trafen mit Ägypten und Ghana die beiden Mannschaften aufeinander, die bisher am häufigsten im Endspiel des Afrika-Cups standen. Für beide war es die jeweils achte Finalteilnahme.

31. Januar in Luanda
Ghana GhanaÄgypten Ägypten0:1 (0:0)
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Schiedsrichter

Hauptschiedsrichter:

Schiedsrichterassistenten:

  • Angola Inácio Manuel Candido
  • Burundi Desire Gahungu
  • Kamerun Evarist Menkouande
  • Agypten Nasser Sadek Abdel Nabi
  • Eritrea Angesom Ogbamariam
  • Ghana Ayuba Haruna
  • Iran Hassan Kamranifar
  • Libyen Fooad el-Maghrabi
  • Malawi Moffat Champiti
  • Marokko Redouane Achik
  • Nigeria Peter Edibe
  • Saudi-Arabien Mohammed al-Ghamdi
  • Sudafrika Enock Molefe
  • Ruanda Celestin Ntagungira
  • Tunesien Bechir Hassani
  • Sambia Kenneth Chichenga
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Torschützenliste

Weitere Informationen Rang, Spieler ...
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Auszeichnungen

Nahezu sämtliche Individual-Auszeichnungen gingen an Spieler des Turniersiegers Ägypten. Mannschaftskapitän Ahmed Hassan wurde zum besten Spieler des Turniers gekürt, Gedo erhielt neben dem Titel des Torschützenkönigs auch die Auszeichnung als Entdeckung des Turniers. Essam El-Hadary wurde als bester Torhüter des Turniers geehrt. Der Ghanaer Kwadwo Asamoah wurde als „Fair Player“ des Turniers ausgezeichnet.[2]

Zudem stellte die Technische Kommission (Technical Study Group) der CAF eine insgesamt 22-köpfige Mannschaft des Turniers zusammen, aufgeteilt in eine Mannschaft der elf besten Spieler des Turniers, sowie zwölf Ersatzspieler (in Klammern).[3]

Tor: Essam El-Hadary
(Richard Kingson)

Abwehr: Madjid Bougherra, Wael Gomaa, Mabiná
(Emmanuel Mbola)

Mittelfeld: Ahmed Fathy, Peter Odemwingie, Alexandre Song, Ahmed Hassan
(Karim Ziani, André Ayew, Achille Emana, Eric Mouloungui, Seydou Keita)

Angriff: Asamoah Gyan, Mohamed Zidan, Flavio
(Gedo, Salomon Kalou, Chinedu Obasi, Jacob Mulenga, Kwadwo Asamoah)

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Attentat vor Beginn des Turniers

Zusammenfassung
Kontext

Zwei Tage vor Beginn des Turniers wurde auf die Nationalmannschaft Togos, die sich mit einem Bus auf dem Weg zu ihrem Spielort befand, an der Grenze zwischen der Republik Kongo und der angolanischen Enklave Cabinda ein Attentat verübt. Unbekannte griffen den Bus an und schossen auf Offizielle und Spieler. Dabei wurden der Assistenztrainer Améleté Abalo, der Pressesprecher der togoischen Mannschaft Stanislaus Ocloo und der Busfahrer getötet sowie mehrere Delegationsmitglieder schwer verwundet, mit Kodjovi Obilalé und Serge Akakpo befanden sich auch zwei Spieler unter den Verletzten.[4][5] Die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete, dass sich die Frente para a Libertação do Enclave de Cabinda zu dem Anschlag bekannt habe. Forderungen, aufgrund des Vorfalls das Turnier abzusagen, wurden von der CAF umgehend abgelehnt.[6] Die Entscheidung der togoischen Mannschaft, anstatt mit dem Flugzeug ungesichert mit dem Bus über Land zu fahren, wurde vom Organisationskomitee COCAN scharf kritisiert.[7] Aufgrund des Anschlags überlegte man zunächst, die eigentlich in Cabinda stattfindenden Spiele der Gruppe B in die Hauptstadt Luanda zu verlegen. Auf einer Sondersitzung der CAF wurde jedoch beschlossen, die Spiele wie geplant in Cabinda auszutragen. Die Sicherheitsvorkehrungen hierfür wurden verschärft.[8]

Einen Tag nach dem Anschlag zog der togoische Fußballverband seine Mannschaft zunächst vom Turnier zurück. Regierungssprecher Pascal Bodjona teilte mit: „Die Spieler stehen unter Schock. Deshalb hat die Regierung beschlossen, die Mannschaft zurückzurufen. Wir können nach diesem Drama nicht am Wettbewerb teilnehmen.“[9] Nach einer Mannschaftsbesprechung und einem Appell des angolanischen Premierministers Paulo Kassoma, die Abreise nochmals zu überdenken, trafen die Spieler jedoch die Entscheidung, doch am Turnier teilzunehmen. „Wir haben uns mit der gesamten Mannschaft getroffen, und letztendlich werden wir am Montag gegen Ghana auf den Platz gehen“, teilte Nationalspieler Alaixys Romao mit. Die togoische Regierung blieb jedoch bei ihrer Entscheidung, die Mannschaft nach Hause zu beordern. „Das Team muss abreisen und nach Togo zurückkehren. Wenn Spieler oder andere Personen bei der Eröffnungsfeier unter unserer Flagge stehen, dann repräsentieren sie nicht unser Land“, sagte der Premierminister Gilbert Houngbo.[8] Die Mannschaft beugte sich schließlich der Anweisung der Regierung und reiste vom Turnier ab.[10] Einen Tag nach Beginn des Afrika-Cups wurde Togo daraufhin auch offiziell disqualifiziert und aus dem Spielplan gestrichen. Die Gruppe B bestand anschließend aus lediglich drei Mannschaften.[11]

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Commons: Afrika-Cup 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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