Adolf Köcher besuchte von Michaelis 1860 bis Ostern 1868 das Gymnasium in Halberstadt. Im Anschluss studierte er Philologie und Geschichte in Berlin, Wien und Bonn, wo er vor allem Vorlesungen von Theodor von Sickel, von Heinrich von Sybel „und Schäfer“ wahrnahm. An der Universität Bonn wurde Köcher auf der Grundlage seiner in lateinischer Sprache verfassten Abhandlung De Joannis Antiocheni aetate, fontibus, auctoritate am 16. Oktober 1871 zum Dr. phil. promoviert, bevor er am 6. Juli 1872 in Bonn die Prüfung pro facultate docendi bestand.[3]
Zu Michaelis 1872 begann Köcher sein Lehramt als Probandus an dem unter der Leitung des Direktors Julius Schöning geführten Gymnasium zu Göttingen, unterrichtete dort ab Michaelis 1873 bis Michaelis 1875 als ordentlicher Lehrer die Fächern Geschichte und Geographie für die oberen Klassen.[3]
Der Geheime Studienrat wirkte zudem seit 1890[2] und seit 1892 mit dem Titel „Professor“[4] als Dozent für Geschichte an der Technischen Hochschule Hannover.[5]
Die 1958 im hannoverschen Stadtteil Waldheim südlich des Senator-Eggers-Wegs angelegte Köcherstraße ehrt den Geheimen Studienrat Adolf Köcher seitdem durch ihre Namensgebung.[2]
Zwölf Thesen über den Geschichtsunterricht auf höheren Schulen, 26 Seiten, Hannover: Hahnsche Hofbuchhandlung, 1880
Die Selbstbiographie des Ministers Andreas Gottlieb von Bernstorff, 12 Seiten im Schulprogramm des Kaiser-Wilhelm Gymnasiums, Hannover: Klindworth, 1877; Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
Päpstliche Breven an Herzog Johann Friedrich von Hannover, 24 Seiten, Hannover: Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, 1887
Geschichte von Hannover und Braunschweig 1648 bis 1714 (= Publicationen aus den Königlich Preußischen Staatsarchiven), Leipzig: S. Hirzel
1. Theil, 1884
2. Theil, 1895
Auslassungen der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orleans über die Prinzessin von Ahlden, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, Hildesheim: Lax, (1882), S. 219ff.
Die Beziehungen zwischen Frankreich und dem Hause Braunschweig-Lüneburg in der Epoche der Tripelallianz, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, Hildesheim: Lax, (1886), S. 235ff.
Memoiren der Eleonore von dem Knesebeck, Hofdame der Prinzessin von Ahlden, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, Hildesheim: Lax, (1889), S. 228ff.
Der Ursprung der Grundherrschaft und die Entstehung des Meierrechts in Niedersachsen, Vortrag von A. Köcher im Historischen Verein für Niedersachsen am 8. Februar 1897, Sonder-Abdruch aus: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, 1897
Herzog Johann Friedrich, Bischof Steno und Pastor Petersen in Hannover, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, Hildesheim: Lax, (1899), S. 204ff.
Die Varusschlacht, in: Historisches Taschenbuch, hrsg. von Wilhelm Maurenbrecher, Folge 6, Jg. 9 (1890), [Leipzig]: [Brockhaus], S. 1–38
als Herausgeber
Memoiren der Herzogin Sophie nachmals Kurfürstin von Hannover. Leipzig, 1879
Neudruck (= Publikationen aus den königlich preußischen Staatsarchiven, Bd. 4), Osnabrück: Zeller, 1969
Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Bibliothek der Technischen Hochschule, Hannover 1931, S. 121.
Rita Seidel (Schriftltg.), Horst Gerken et al.: Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Hannover, hrsg. im Auftrag des Präsidenten, Teil 2: Catalogus professorum 1831–1981, Stuttgart; Berlin; Köln; Mainz: Kohlhammer, 1981, ISBN 3-17-007321-4, S. 154.[1]
Christine van den Heuvel: Adolf Köcher (1848–1917) – Ein hannoverscher Landeshistoriker in preußischer Zeit. In: Christine van den Heuvel u.a. (Hrsg.): Perspektiven der Landesgeschichte. Festschrift für Thomas Vogtherr. Wallstein, Göttingen 2020 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen; 312), ISBN 978-3-8353-3747-3, S. 639–666.
Helmut Zimmermann: Köcherstraße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 145.
Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825–1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen,digitale Vorabveröffentlichung der GEB - Giessener Elektronische Bibliothek.