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deutscher Arzt, Schriftsteller und Übersetzer (1873-1941) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adolf Heilborn (* 11. Januar 1873 in Berlin; † 16. Oktober 1941 in Berlin) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Übersetzer.
Adolf Heilborn wurde als Sohn des Kaufmanns Raphael Juda (Rudolph) Heilborn und seiner Ehefrau Clara Maria Luise, geborene Körbitz, in der Potsdamer Straße in Berlin geboren. Die Schwester von Adolf Heilborn war die seinerzeit bekannte Drehbuchautorin und Dramaturgin Luise Heilborn-Körbitz. Er besuchte das Köllnische Gymnasium in Berlin und studierte von 1893 bis 1897 Medizin und Naturwissenschaften und wurde 1898 zum Dr. med. promoviert. Schon als Gymnasiast veröffentlichte er Beiträge in der Vossischen Zeitung. Er ging als Schiffsarzt auf Weltreise und ließ sich danach als Arzt, Redakteur und Übersetzer in Berlin nieder und betrieb eine ausgedehnte Publikations- und Vortragstätigkeit und war Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift Die Gegenwart. Am 9. Oktober 1917 heiratete er Margarete Auth, geborene Fiedler in Berlin. Er war Dozent bei der Urania und hatte einen Lehrauftrag bei der Deutschen Kolonialgesellschaft. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Truppenarzt teil. Er übersetzte unter anderem Daudets Briefe aus meiner Mühle und Novellen und Dramen von Maupassant. Seine populärwissenschaftlichen Schriften zur Biologie, Anthropologie und zu kulturhistorischen Fragen wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Für seinen Lehrer Ernst Haeckel und die monistische Weltanschauung setzte er sich mit Publikationen und Vorträgen ein. Dr. Adolf Heilborn war mit Käthe Kollwitz[1] und Heinrich Zille befreundet; Heinrich Zille hat für seinen Freund ein Exlibris gestaltet. Seit 1933 galt sein besonderes Interesse der Tuberkuloseforschung. Gemäß Runderlass vom 26. November 1935 des Reichsministers des Innern galt Adolf Heilborn nach der nationalsozialistischen Terminologie als „Mischling ersten Grades“ (Personen mit zwei jüdischen Großelternteilen, auch „Halbjuden“ genannt). Ab 1935 waren den „jüdischen Mischlingen“ alle Berufe verschlossen, die eine Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer voraussetzten. Kurt Pomplun schreibt in dem Vorwort zu der Neuauflage Reise nach Berlin, dass Adolf Heilborn ein Schreibverbot erhielt.
Er starb am 15. Oktober 1941 im Sankt Gertrauden Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf. Der Sterbeurkunde ist als Todesursache nicht zu entnehmen, dass er freiwillig aus dem Leben schied, als Todesursache sind Lungentumor und Kachexie angegeben. Im Gedenkbuch ist als Todesursache allerdings der Freitod angegeben. Seine letzte Ruhestätte fand Heilborn auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf, Feld H 2.
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