Die Abwrackwerften von Aliağa (türkischAliağa Gemi Söküm Tesisleri) befinden sich nordwestlich von Aliağa (Türkei) in der Bucht von Çandarlı im Ägäischen Meer. Die Verwertung von Schiffen begann hier 1974. Die Abwrackwerften liegen knapp 200 Kilometer südlich der Dardanellen.[1]
2009 wurden in den Abwrackbetrieben 298.000t Stahlschrott gewonnen, 2012 insgesamt 927.000 t.[2] 2010 waren hier 21 Betriebe ansässig, die 1.800 Menschen beschäftigten.[1] Die Abwrackwerften von Aliağa gelten in Europa als eine der ersten Adressen für das Abwracken von Schiffen.[1] Acht der Abwrackbetriebe in Aliağa sind laut EU-Verordnung Nr. 1257/2013 anerkannte Demontageplätze für europäische Schiffe (Stand: November 2020):[3] Avşar, Şimşekler, Leyal, Leyal Demtaş, Işıksan, Sök Denizcilik, Ege Çelik und Öge Gemi.[4] Allerdings kam es in der Vergangenheit auch auf EU-zertifizierten Betrieben zu Unfällen.[5]
Die Abwrackwerften von Aliağa stellen für die türkischen Stahlwerke in der Region Izmir eine wichtige Beschaffungsquelle dar.[3] Die Türkei zählt zu den Hauptabnehmern von ausgesonderten Bohrplattformen.[6] Ab Sommer 2020 wurden die Abwrackwerften zu den „Gewinnern“ der COVID-19-Pandemie. Kreuzfahrtschiffe und Material aus der Offshore-Förderung wurden vermehrt dort zur Verschrottung gegeben.[7][8][9][10] Vom Ausbruch der Pandemie bis Juli 2022 verschrotteten die Abwrackwerften von Aliağa 16 Kreuzfahrtschiffe mit einer Vermessung von insgesamt 766.500 BRZ.[11]
Insgesamt befinden sich in Aliaga 22 Betriebe.[12]
Schon nach der Gründung der Abwrackwerften war die Asbestproblematik beim Abwracken bekannt geworden.[13] Zudem gab es bis 2003 in den Abwrackwerften von Aliağa eine hohe Zahl von Unfällen und Toten.[14] Auch später gab es noch Todesfälle wie 2013 beim Abwracken des Love Boats, der Pacific Princess.[15]
Zu den hier verschrotteten Schiffen zählen unter anderem:
ALİAĞA, AB’NİN YENİ GÖZDESİ OLDU…10.Mai 2021,archiviertvomOriginal(nicht mehr online verfügbar)am26.August 2021;abgerufen am 26.August 2021(türkisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayernses.de