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Kreuzfahrtschiff Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die AIDAdiva ist ein Kreuzfahrtschiff von Carnival Corporation & plc. Sie wird für Fahrten unter der speziell auf den deutschen Markt ausgerichteten Konzernmarke AIDA Cruises eingesetzt. Betrieben wird sie unter italienischer Flagge durch Costa Crociere in Genua.
AIDAdiva in Warnemünde | ||||||||||||||||||||||||||||||
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Sie ist das erste von sieben weitgehend baugleichen Schiffen der Sphinx-Klasse.[3] Zum Zeitpunkt der Indienststellung war die AIDAdiva das größte Schiff der AIDA-Flotte.
Nach dem Umbau des Konzerns im Zuge des Zusammenschlusses der amerikanischen Carnival Corporation mit der britischen P&O Princess Cruises, zu der die Marke AIDA bis dahin gehörte, betrachtete der neu entstandene Weltmarktführer den europäischen, vor allem aber auch den deutschen Markt als noch viel zu wenig ausgeschöpft. Neben der Übertragung vom britischen auf den amerikanischen Konzernteil, wurde unter operativer Verantwortung der italienischen Tochter Costa Crociere ein umfangreiches Aufbauprogramm für AIDA Cruises beschlossen. Im Oktober 2004 beauftragte man daher die Meyer Werft in Papenburg (Emsland) mit dem Bau von zunächst zwei neuen, deutlich größeren AIDA-Kreuzfahrtschiffen. Die „Clubschiffe“ der dritten Generation sollten auf 68.500 BRZ fast die doppelte Anzahl an Kabinen ermöglichen und im April 2007 bzw. April 2009 abgeliefert werden.
Mit dem Schnitt der ersten Stahlplatte begann am 25. Oktober 2005 unter dem Projektnamen AIDA SPHINX I der Bau des noch unbenannten Kreuzfahrtschiffs. Die Kiellegung unter der Baunummer S. 659 fand am 3. März 2006 in Papenburg statt. Bei diesem Anlass wurde der endgültige Name bekanntgegeben. Während der traditionellen Münzzeremonie legte die Gewinnerin des Namenswettbewerbes ein Geldstück unter den ersten von insgesamt 55 Baublöcken.[4] Nach etwa elf Monaten Bauzeit erfolgte am 28. September 2006 das erste Aufschwimmen des Schiffes.[2]
Nachdem Funktionstests und Maschinenerprobungen erfolgreich abgeschlossen worden waren, verließ die AIDAdiva am 4. März 2007 das überdachte Baudock und wurde an den Ausrüstungskai überführt, wo sie ausgebaut und schließlich fertiggestellt wurde. Die Überführung des Schiffes durch das Emssperrwerks über die Ems nach Emden fand am 10. März 2007 statt.[3] Hierfür wurde das Emssperrwerk am 10. März 2007 gegen 1:00 Uhr geschlossen und die Ems anschließend auf etwa 1,10 Meter über dem mittleren Tidehochwasser, das entspricht 2,70 Meter über Normalhöhennull, aufgestaut. Gegen 22:00 Uhr des 10. März erreichte die AIDAdiva die Schiffsliegestelle in Oldersum und passierte das Emssperrwerk um 3:15 Uhr.[5][6]
Da seit 1995 erstmals wieder eine Endausrüstung in Emden stattfand, feierte die Stadt das Einlaufen des Schiffes in den Außenhafen mit Fackeln am Deich und einem Feuerwerk. Am 11. März 2007 lief die AIDAdiva zu einer ersten Testfahrt in die südliche Nordsee aus. Am Abend des 12. März 2007 passierte sie die Große Seeschleuse Emden in den Emder Hafen und machte am Marinekai für Endarbeiten fest. Am 16. April 2007 wurde die AIDAdiva in Emden an die Reederei übergeben und verließ am gleichen Tag den Hafen in Richtung Hamburg, wo sie zwei Tage später eintraf.[7] Die Schiffsbesatzung wurde im Zeitraum von der Überführung auf der Ems bis zur Taufe an Bord trainiert.
Die für die Marke typische Lackierung mit Mund, Augen und Lidstrich entwarf der Grafiker Feliks Büttner bereits 1996.
Im Rahmen der „AIDA Days“, die zwischen dem 18. und 22. April 2007 stattfanden, wurde die AIDAdiva im Hamburger Hafen getauft. Aus diesem Anlass hatte die Reederei den Berliner Theaterregisseur Gert Hof beauftragt, eine etwa 45-minütige Licht- und Lasershow zu inszenieren, mit der die Taufzeremonie begleitet werden sollte. Während das Schiff am Abend des 20. April 2007 auf der Elbe kreuzte, wurden auf der Strecke vom „Cruise Center“ in der HafenCity zu den St. Pauli-Landungsbrücken Leuchtraketen in den Farben der Marke über das Schiff geschossen. Bei den Fischauktionshallen nahm Maria Galleski,[8] die von den Lesern einer Hamburger Zeitung ausgewählt wurde, die Schiffstaufe vor.[9] Nach Angaben der Veranstalter wurden die Feierlichkeiten am Elbufer von mehr rund 350.000 Menschen verfolgt.[10] Am 30. April 2007 startete die AIDAdiva zu ihrer elftägigen Jungfernfahrt von Hamburg nach Palma.
Am Abend des 7. Juli 2014 gingen auf dem Deck des Schiffes beim Auslaufen aus Aschdod Trümmerteile von Raketen nieder. Die Trümmerteile stammten möglicherweise von israelischen Abwehrraketen, die während des Beschusses Israels vom Gazastreifen aus abgefeuert worden waren.[11]
Die AIDAdiva ist mit einer dieselelektrischen Maschinenanlage ausgerüstet, bei der vier Dieselgeneratoren als Kraftwerk dienen und das gesamte Schiff mit elektrischer Energie versorgen. Alle elektrischen Systeme, die Antriebsanlage sowie die Überwachungseinrichtungen wurden von Siemens entwickelt und gebaut. Um höchste Betriebssicherheit zu gewährleisten, sind die Maschinen- und Antriebsanlagen technisch und räumlich in zwei voneinander unabhängige Gruppen aufgeteilt sowie mit umfangreichen Überwachungseinrichtungen (Schiffsautomationssystem „SISHIPCIS PAX“) ausgestattet.
Bei den Motoren, mit denen die Hauptgeneratoren angetrieben werden, handelt es sich um langhubig ausgelegte, mittelschnell laufende 9-Zylinder-4-Takt-Dieselmotoren des Typs Caterpillar-MaK 9M43C mit einer Leistung von je 9.000 kW (ca. 12.140 PS). Sie können mit schwefelarmem Diesel- oder Schweröl betrieben werden und erzeugen unter allen Betriebszuständen kaum sichtbare Abgase. Jeder Motor ist 10 Meter lang, 6 Meter hoch und wiegt ca. 126 Tonnen.[12] Bei einer Maschinenauslastung von 85 % verbraucht die AIDAdiva etwa 140 Tonnen Kraftstoff pro Tag.
Die vier Siemens-Hauptgeneratoren erzeugen eine elektrische Leistung von jeweils 12.000 kVA und versorgen das komplette Schiff über zwei 11-kV-Schaltanlagen und acht Verteiler-Transformatoren (Leistung: 1.000–3.500 kVA) mit elektrischer Energie.[13]
Die AIDAdiva ist mit einer konventionell aufgebauten Antriebsanlage ausgerüstet. Bei den beiden Propellermotoren handelt es sich um 3-Phasen-Synchron-Maschinen des Typs Siemens 1DM5650-8DS06-Z, die eine Leistung von jeweils 12.400 kW (ca. 16.900 PS) über eine Wellenanlage auf 5-Blatt-Festpropeller übertragen. Jeder Propeller hat einen Durchmesser von 5,2 Meter und eine Masse von ca. 13,2 Tonnen. Bei einer maximalen Drehzahl von 130/min erreicht das Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten.[13]
Zum Manövrieren in Häfen und bei geringen Geschwindigkeiten sind in Bug und Heck jeweils zwei Querstrahlsteueranlagen mit einer Leistung von je 2.300 kW (ca. 3.100 PS) bzw. 1.500 kW (ca. 2.040 PS) installiert. Über eine dynamische Positionierung ist das Schiff in der Lage, eine vorgegebene Position genau einzuhalten.
Für die Navigation, Steuerung und Überwachung des Schiffsbetriebs ist die AIDAdiva mit einer sogenannten „Integrierten Brückenanlage“ ausgestattet. Über das System „NACOS 65-5“ des Herstellers SAM Electronics werden alle relevanten Informationen (z. B. Radarbild, elektronische Seekarten, Betriebsparameter der Maschinenanlage) auf hochauflösenden Farbbildschirmen dargestellt.
Die AIDAdiva ist in fünf Brandabschnitte unterteilt. Für den Fall einer Evakuierung stehen sechs Tenderboote, 14 Rettungsboote, zwei Schnellrettungsboote („Mann über Bord“-Boote) sowie vier Notrutschen („Marine Evacuation System“) bereit. Die Tenderboote werden auch zum Anlanden benutzt, wenn das Schiff auf Reede liegt.
Die AIDAdiva verfügt über insgesamt 1.025 Passagierkabinen unterschiedlicher Kategorien, davon sind 666 Außenkabinen (ca. 65 %), der größte Teil davon hat einen Balkon. Unter den Außenkabinen befinden sich 18 Suiten, die im vorderen und hinteren Bereich der Decks 6–9 liegen. Sie bieten eine Fläche zwischen 24 und 44 Quadratmetern und können mit bis zu vier Personen belegt werden. Elf Kabinen sind barrierefrei ausgebaut und bieten auf einer Grundfläche von bis zu 27,5 Quadratmetern Platz für maximal drei Personen. In allen Kabinen steht sogenanntes interaktives Fernsehen („iTV“) zur Verfügung. Über dieses System lassen sich Informationen über Reiseverlauf, Wetter sowie Nachrichten abrufen. Gegen Gebühr können auch Kinofilme abgespielt werden.
Der räumliche, gesellschaftliche und kulturelle Mittelpunkt der AIDAdiva ist das kreisförmige „Theatrium“ (Wortschöpfung aus Theater und Atrium) in der Mitte des Schiffes. Ein besonderes Merkmal sind die auch von außen sichtbaren großen Glasflächen, die von einer gläsernen Kuppel abgeschlossen werden. Mit einer Grundfläche von über 3.000 Quadratmetern erstreckt es sich über drei Decks (Deck 9–11), die im Bereich des „Theatriums“ unterbrochen sind. Das „Theatrium“ wird tagsüber für verschiedenste Veranstaltungen genutzt und dient am Abend als Haupt-Theatersaal. Es verfügt über eine große Bühnenanlage, die mit modernster Licht- und Tontechnik ausgestattet ist.
Im Bereich um das „Theatrium“ befinden sich auch die meisten der insgesamt elf Bars und Lounges. Die „AIDA Bar“ und die „AIDA Lounge“ sind großzügig verglast und liegen im vorderen Bereich auf Deck 10. Die sternförmige Theke der „AIDA Bar“ hat eine Länge von über 65 Metern. Die Diskothek „Anytime“ befindet sich im hinteren Teil von Deck 12. Die AIDAdiva ist das erste Schiff der Reederei, das mit einem Spielkasino ausgestattet ist. Auf Deck 9 befindet sich die „AIDA Kunstgalerie“ mit Werken von nationalen und internationalen Künstlern wie Janosch, James Rizzi, Udo Lindenberg und Robert Nippoldt.
Der Zugang zum Schiff erfolgt in der Regel über die Tenderpforten auf Deck 3. Hier befindet sich auch das Hospital sowie die Lager für Tauchausrüstungen und Fahrräder. Auf der Backbordseite ist die „Pier 3 Bar“ untergebracht, deren Bordwand terrassenähnlich nach außen geklappt werden kann. Die Schiffsrezeption mit öffentlichen Internet-Zugängen befindet sich etwas abseits von den übrigen Bordeinrichtungen auf Deck 5, wo im Heck auch der „Kids Club“ mit eigenem Poolbereich untergebracht ist.
An Bord der AIDAdiva gibt es insgesamt acht Restaurants. Neben den drei Buffet Restaurants („Markt Restaurant“,„Weite Welt“ und „Bella Vista“) gibt es zwei weitere Bedienrestaurants („Almhütte“ und „Best Pizza @ Sea“). Das „Markt Restaurant“ im hinteren Bereich von Deck 9 bietet Platz für ca. 500 Gäste. Der Schwerpunkt des Themenrestaurants „Weite Welt“ auf Deck 10 ist die internationale Küche. Darüber hinaus gibt es auch drei À-la-carte-Restaurants („Rossini“, „Buffalo Steak House“ und „Sushi Bar“).
Der Wellness-Bereich der AIDAdiva auf Deck 12 umfasst eine Fläche von ca. 2.300 Quadratmetern, zum Zeitpunkt der Indienststellung der größte Wellness-Bereich an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Die „Wellness-Oase“ verfügt über einen Whirlpool mit einem Durchmesser von vier Metern und kann mit einer beweglichen Dachkonstruktion abgedeckt werden.
Auf den Freidecks mit einer Fläche von 6.400 Quadratmetern befinden sich die drei Swimmingpools mit einem Gesamtinhalt von ca. 100 m³ sowie vier Whirlpools. Im vorderen Bereich des Sonnendecks ist ein abgetrennter FKK-Bereich mit zwei weiteren Whirlpools eingerichtet. Im Heckbereich von Deck 14 liegt ein weiterer Joggingparcours sowie das Sportaußendeck mit Volleyball-, Basketball- und Squash-Feld hinter dem Schornstein.
Im Februar 2024 wurde verkündet, dass AIDAdiva großflächig renoviert wird, wobei das gesamte Innendesign des Schiffes geändert und modernisiert wird. Dabei werden alte Restaurants und Bars entfernt und neue geschaffen. Aber auch viele andere Bereiche werden erneuert. So werden die Kabinen von Grund auf renoviert und einige werden durch Suiten ersetzt, was auch die Passagierkapazität der Schiffes beeinflussen wird.[14] Der Werftaufenthalt ist vom 3. Februar 2025 bis 22. März 2025 in Marseille geplant.[15]
Die AIDAdiva befährt im Jahresverlauf zwei verschiedene Fahrtgebiete: Im Sommer 2019 wurden abwechselnd Norwegen- und Ostsee-Touren befahren. Auf der Norwegen-Tour werden Häfen wie Warnemünde, Bergen, Geiranger, Ålesund und Eidfjord angelaufen, während auf der Ostsee-Tour die Häfen Warnemünde, Tallinn, Sankt Petersburg , Helsinki und Stockholm angefahren werden.
Im Winter 2019/2020 wurde die 14-tägige Tour „Karibik und Mexiko“ befahren, bei welcher Halte in Ochos Rios auf Jamaika, Cozumel in Mexiko, Belize City, George Town auf Grand Cayman, Samaná, St. Kitts und Philipsburg auf St. Maarten auf dem Programm stehen. Diese Route konnte wahlweise ab La Romana in der Dominikanischen Republik oder Montego Bay auf Jamaika gestartet werden.
Im Herbst wurde außerdem eine 10-tägige Tour durch Neuengland und Kanada zwischen New York City und Montréal befahren.
Im Frühjahr 2022 wurden abwechselnd die Routen Dänemark & Norwegen sowie Dänemark & Schweden angefahren. Die Route Dänemark und Schweden 1 umfasst Halte in Aarhus Kopenhagen, Visby und Stockholm.
Seit Oktober 2022 wird die AIDAdiva in den Wintermonaten der Karibik eingesetzt.
Ende März 2023 kehrte das Schiff nach Hamburg zurück und befuhr ab dann Routen nach Dänemark, Schweden und Norwegen. Ab Oktober 2023 setzte die AIDAdiva wieder in das Winterfahrtgebiet Karibik über. Seit März 2024 ist die AIDAdiva für wenige Reisen in Hamburg stationiert, bevor sie in ihren Heimathafen für die Sommermonate, nach Rostock-Warnemünde wechselt. Von dort aus befährt sie wechselnd Routen in die Ostsee und nach Norwegen. Im Winter 2024/25 wird AIDAdiva im Mittelmeer stationiert, bevor sie im Sommer 2025 wieder in die Ostsee und nach Norwegen fahren wird.
Im November 2025 wird AIDAdiva zum ersten Mal auf Weltreise aufbrechen. Dabei stehen Ziele an der Ost- und Westküste der USA, sowie der Panamakanal, Hawaii, Japan und Asien auf dem Programm, bevor es durch den Suezkanal und durch das Mittelmeer wieder zurück nach Hamburg geht.
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