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synthetische halluzinogene Droge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
3,4-Methylendioxyamphetamin, kurz MDA, ist eine synthetische halluzinogene Droge, die in vielen Ländern verboten ist. MDA gehört chemisch-strukturell zur Gruppe der Amphetamine, genauer der Methylendioxyamphetamine.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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1:1-Gemisch von Enantiomeren: (R)-Form (oben) und (S)-Form (unten) | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Name | 3,4-Methylendioxyamphetamin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen | ||||||||||||||||||||||
Summenformel | C10H13NO2 | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 179,22 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | ||||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
MDA wurde erstmals 1910 von den Chemikern Carl Mannich (1877–1947) und Willy Jacobsohn (1884–1963) bei Merck in Darmstadt synthetisiert.[5][6]
Ab 1962 unternahm der US-Chemiker Alexander Shulgin Selbstversuche mit der Substanz.
Ab den späten 1960er Jahren wurde MDA daraufhin in der Hippieszene als sogenannte hug drug (Knuddeldroge) weitverbreitet. Anspielend darauf wurde es als Mellow Drug of America (Amerikas weiche Droge) bezeichnet.[7][8]
Nachdem die Wirkung des verwandten Wirkstoffs MDMA spätestens ab den 1970ern bekannt geworden war, wurde MDA, u. a. aufgrund der schwächeren empathogenen Wirkung, zumindest als Partydroge weniger als MDMA benutzt, durchlief aber ansonsten bis heute eine parallele Entwicklung. So wurde auch MDA bis zu seinem Verbot in den 1980ern in der Psychotherapie eingesetzt, da die Droge ebenfalls die Tendenz fördert, sich dem Therapeuten leichter zu öffnen und tiefere Einblicke in die eigene Psyche zu gewinnen. Und auch heute noch ist MDA oft anstatt oder in Ergänzung von MDMA in Ecstasy-Pillen enthalten.
Die Herstellung geschieht üblicherweise über den Grundstoff Piperonal. In PiHKAL[9] wird die Herstellung über das Nitropropen (Piperonal + Nitroethan) und die Reduktion mit LAH beschrieben. Es ist zudem ein möglicher Ausgangsstoff bei der Synthese von MDMA. Eine weitere mögliche Syntheseroute geht über den Naturstoff Safrol mit anschließender Halogenierung und darauffolgender Substitution mit Ammoniak. Ein alternativer Syntheseweg geht von Isosafrol über 3,4-Methylendioxyphenylaceton zu MDA.
Es existieren zwei pharmakologisch aktive Enantiomere, die (R)-Form und die dazu spiegelbildliche (S)-Form des Wirkstoffes. Die freie Base MDA ist ein Öl und enthält die funktionelle Gruppe eines primären Amins R–NH2 Die freie Base bildet mit Salzsäure ein kristallines Hydrochlorid R–NH2·HCl.
MDA hat eine leicht halluzinogene, entaktogene und (im Gegensatz zu MDMA) schwächere empathogene Wirkung.[10] MDA bewirkt die Ausschüttung von Katecholamin-Neurotransmittern und steigert die Emotionsintensität. Oftmals neigen unter MDA-Einfluss stehende Personen zum Philosophieren, weisen ein gesteigertes Redebedürfnis auf und erleben ein gesteigertes Ich-Erleben. MDA täuscht dem Konsumenten eine sowohl körperliche als auch geistige Ausdauerfähigkeit vor.
Die wirksame Dosierung liegt im Bereich von 80 bis 160 mg, die Wirkdauer liegt zwischen vier und zwölf Stunden. MDA ist ein Abbauprodukt von MDMA.
Die Gefahren des Langzeitkonsums von MDA sind ebenso wie die von MDMA nicht endgültig geklärt. Es besteht der Verdacht von dauerhaften Schädigungen des Zentralen Nervensystems. Es existieren noch keine Human-Langzeitstudien, mögliche langandauernde Schädigungen werden vor allem bei den Neuronen im Cortex cerebri, Hippocampus, Striatum, Hypothalamus und im Mittelhirn vermutet. MDA gilt jedoch als neurotoxischer als MDMA, MDE und MBDB.[10]
MDA wurde durch den Suchtstoffkontrollrat der UNO im Schedule I der Konvention über Psychotrope Substanzen eingeführt und ist damit praktisch weltweit illegal.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde MDA mit der ersten Betäubungsmittelrechts-Änderungsverordnung (1. BtMÄndV)[11] vom 6. August 1984 (BGBl. 1984 I S. 1081) als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel in Anlage 1 zu § 1 Abs. 1 BtMG[12] aufgenommen.
Seit 1998 werden im BtMG und in der BtMVV alle Amfetamine mit f statt ph geschrieben. MDA wird im BtMG auch als Tenamfetamin bezeichnet. Die Schreibweise wurde damit an die WHO-Nomenklatur angepasst.[13]
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