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Endsilbe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
-stan ist eine Endsilbe in den Namen zahlreicher Länder sowie Regionen in von indoiranisch- und turksprachigen Völkern besiedelten Gebieten, vor allem in Zentralasien und auf dem indischen Subkontinent.
-stan, persisch ـستان, DMG -stān, kurdisch -stan, bedeutet „Ort des“ oder „Heimat von“ und geht auf einen indoiranischen sowie indoarischen Grundausdruck für „Ort“ oder „wo man steht“ zurück.[1] Außerdem enthält der Begriff eine weitere Bedeutung als „Ort der Zeit“: So heißt der „Frühling“ neben persisch بهار, DMG Bahār und kurdisch Bihar auch persisch بهارستان, DMG Bahārestān, ‚Frühlingszeit‘ und kurdisch biharistan, der „Sommer“ persisch تابستان, DMG Tābestān, ‚Hitzezeit‘ und kurdisch tavistan sowie der „Winter “ persisch زمستان, DMG Zemestān, ‚Kältezeit‘ und kurdisch civistan.
-stan erscheint auch in anderen Ortsbezeichnungen, wie z. B. im Namen Registan des berühmten Platzes in Samarqand, der sich aus persisch ريگستان, DMG Rēgistān/Rīgestān, ‚Sandort, Wüste‘ herleitet, oder auch im Wort گلستان, DMG Golestān/Gulistān, ‚Ort der Rosen, Rosengarten‘, einem berühmten Werk des persischen Dichters Saadi aus dem 13. Jahrhundert. Im Hindi findet sich die Endsilbe im Wort devasthan für „Ort der Devas“ oder „Tempel“.
Die entsprechende Form im Sanskrit ist -sthāna ( , स्थान in Devanagari). Beide Formen beruhen auf der indogermanischen Wurzel *steh₂-[2] für „stehen“, die auch Wörtern wie staan im Niederländischen, stand im Englischen, stare im Lateinischen und histamai (ἵσταμαι) im Altgriechischen zugrunde liegt und ebenfalls jeweils die Bedeutung „stehen“ besitzt.
In den slawischen Sprachen können zahlreiche weitere Wörter auf diese Wurzel zurückgeführt werden. Beispiele sind im Polnischen stan für „Zustand“ oder „Staat“ sowie im Russischen стан (stan) für „Siedlung“ oder „Lager“. In südslawischen Sprachen der Balkanhalbinsel steht stan für „Wohnung“, im Sorbischen für „Zelt“. Auch in germanischen Wörtern wie Stand/Statt/Stätte/Stadt (Ort, Stelle) ist die Wurzel erhalten.
Darüber hinaus besteht in nordgermanischen Sprachen der Begriff Langtbortistan für ein fiktives Land, das durch die Verwendung in dänisch- und schwedischsprachigen Zeichentrickfilmen populär wurde. Es ist eine wörtliche Übersetzung des englischen Originalbegriffes Remotistan, die in einer 1958 von Carl Fallberg und Paul Murry produzierten Geschichte über den fliegenden Elefanten Dumbo erstmals Erwähnung fand (abweichende Varianten sind Faroffistan und Farawaystan). Im Deutschen wäre der Begriff in etwa mit Weitwegistan zu übersetzen. Als Bezeichnung ferner und fremder Gegenden und Kulturen ist Langtbortistan bereits seit Beginn der 1970er Jahre fester Bestandteil vor allem der dänischen Alltagssprache. Es wurde zudem 2001 in das dänische Wörterbuch aufgenommen.
1992 gründete die Schweiz einen Wirtschaftsbund mit Ländern des Ostens unter dem Übernamen Helvetistan.
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