Der Schilling war von 1925 bis 1938 und von 1945 bis zur Einführung des Euros am 1. Jänner 1999 die Währung und anschließend noch bis zum 28. Februar 2002 gesetzliches Zahlungsmittel der Republik Österreich. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 (siehe auch: Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus) stellte die Reichsmark bis 1945 die Währung dar.

Schnelle Fakten Schilling ...
Schilling
ThumbThumb
Staat: Osterreich Österreich
Unterteilung: 100 Groschen
ISO-4217-Code: ATS
Abkürzung: S, öS
Wechselkurs:
(fix)

1 EUR = 13,7603 ATS
1 ATS = 0,0726728 EUR

Emittent: OeNB
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Der Schilling wurde in 100 Groschen unterteilt.

Einführung, Erste Republik und Ständestaat (bis 1938)

Der Schilling, mit dem Schilling-Rechnungsgesetz vom 20. Dezember 1924 beschlossen und am 1. März 1925 eingeführt, ersetzte die Krone, die durch Inflation infolge des Ersten Weltkriegs entwertete Währung der k.u.k. Monarchie. Ende 1922 wurde der Bundesregierung Seipel I in den Genfer Protokollen von Staaten des Völkerbundes eine Anleihe von 650 Millionen Goldkronen gewährt. Österreich musste sich im Gegenzug zur Stilllegung der Notenpresse verpflichten und der finanziellen Kontrolle des Völkerbundes unterwerfen.

Am 14. November 1922 wurde die Oesterreichische Nationalbank gegründet (sie löste die in Liquidation befindliche Oesterreichisch-ungarische Bank unter österreichischer Geschäftsführung ab), deren wichtigste Aufgabe die Sicherung der Stabilität der Währung war. Per Gesetz[1] wurde dann der Wert des Schillings auf 10.000 (Papier-)Kronen, entsprechend 0,21172086 Gramm Feingold (mit betraglich unbegrenzter Einlöseverpflichtung) festgelegt, nachdem bereits aufgrund eines Gesetzes vom 21. Dezember 1923[2] als „Schillinge“ bezeichnete 10.000-Kronen-Silbermünzen (und entsprechend Halb- und Doppelschillingen zu 5.000 bzw. 20.000 Kronen) geprägt worden waren.

Gemäß Gesetzeswortlaut bestand die Einlöseverpflichtung aber nur in die Richtung, dass Goldbarren in Noten getauscht werden konnten. Es wurde zwar auch festgelegt, dass „Bundesgoldmünzen“ zum genannten Münzfuß geprägt werden müssen, jedoch ist im Gesetz nicht festgehalten, dass man diese Goldmünzen auch jederzeit zum Nennwert erhält.

Interessanterweise durfte die Nationalbank auch nach der Währungsumstellung bis Ende 1926 auf Kronen lautende Banknoten ausgeben (wobei in der Praxis die Wertangabe in beiden Währungen erfolgte.)

Ein Schilling war in 100 Groschen unterteilt, ursprünglich war der Name Stüber geplant.

Münzen 1925–1938

Es gab in der Ersten Republik und im Ständestaat Münzen zu 1, 2, 5, 10, 50 Groschen und ½, 1, 2, 5 Schilling und Banknoten zu 5, 10, 20, 50, 100 und 1000 Schilling. 1926 erfolgte die Ausgabe von Goldmünzen im Wert von 25 und 100 Schilling. Da sich der Schilling zu einer stabilen Währung entwickelte, etablierte sich die volkstümliche Bezeichnung Alpendollar.

Weitere Informationen Nennwert, Wertseite ...
Übersicht der Umlaufmünzen der Zeit von 1925 bis 1938[3][4]
Nennwert Wertseite Bildseite Durchmesser Gewicht Material Erstausgabe Ungültig ab Informationen
1 Groschen 1 Groschen Vorderseite 1 Groschen Rückseite 17 mm 1,6 g 95 % Cu
4 % Sn
1 % Zn
1. März 1925 Entwurf: Heinrich Zita
2 Groschen 2 Groschen Vorderseite 2 Groschen Rückseite 19 mm 3,3 g 95 % Cu
4 % Sn
1 % Zn
1. März 1925 Entwurf: Philipp Häusler
5 Groschen 5 Groschen Vorderseite 5 Groschen Rückseite 17 mm 3,0 g 75 % Cu
25 % Ni
21. Jänner 1931 Entwurf: Philipp Häusler
10 Groschen 10 Groschen Vorderseite 10 Groschen Rückseite 22 mm 4,5 g 75 % Cu
25 % Ni
1925 Entwurf: Heinrich Zita
12 Schilling ½ Schilling Vorderseite ½ Schilling Rückseite 19 mm 3,0 g 64 % Ag
36 % Cu
19. September 1925 Entwurf: Philipp Häusler
50 Groschen 50 Groschen 1934 Vorderseite 50 Groschen 1934 Rückseite 24 mm 5,5 g 75 % Cu
25 % Ni
1. August 1934 Entwurf: Gudrun Baudisch (WS), Michael Powolny (Adler)
50 Groschen 1935 Vorderseite 50 Groschen 1935 Rückseite 24 mm 5,5 g 75 % Cu
25 % Ni
21. Jänner 1935 Entwurf: Gudrun Baudisch (WS), Michael Powolny (Adler)
1 Schilling 1 Schilling 1924 Vorderseite 1 Schilling 1924 Rückseite 26 mm 7,0 g 80 % Ag
20 % Cu
16. Juni 1924 31. Dezember 1926[5] Entwurf: Heinrich Zita
1 Schilling 1925 Vorderseite 1 Schilling 1925 Rückseite 25 mm 6 g 64 % Ag
36 % Cu
1. Juli 1925 31. Mai 1935[6]
1 Schilling 1934 Vorderseite 1 Schilling 1934 Rückseite 26 mm 7 g 75 % Cu
25 % Ni
1. August 1934 Entwurf: Gudrun Baudisch (WS), Michael Powolny (Adler)
2 Schilling 2 Schilling 1928 Vorderseite 2 Schilling 1928 Rückseite 29 mm 12,0 g 64 % Ag
36 % Cu
1928 verschiedene Motive; Entwurf Wertseite: Edwin Grienauer; Liste siehe Doppelschilling
2 Schilling 1934 Vorderseite 2 Schilling 1934 Rückseite 29 mm 12,0 g 64 % Ag
36 % Cu
1934 verschiedene Motive; Entwurf Wertseite: Michael Powolny
5 Schilling 5 Schilling Vorderseite 5 Schilling Rückseite 31 mm 15,0 g 83,5 % Ag
16,5 % Cu
1. August 1934 Entwurf: Michael Powolny (WS), Edwin Grienauer (Madonna)
25 Schilling 25 Schilling Vorderseite 25 Schilling Rückseite 21 mm 5,9 g 90 % Au
10 % Cu
1926 Entwurf: Arnold Hartig
25 Schilling Vorderseite 25 Schilling Rückseite 21 mm 5,9 g 90 % Au
10 % Cu
1935 Entwurf: Michael Powolny
100 Schilling 100 Schilling Vorderseite 100 Schilling Rückseite 33 mm 23,5 g 90 % Au
10 % Cu
1926 Entwurf: Arnold Hartig
100 Schilling Rückseite 100 Schilling Vorderseite 33 mm 23,5 g 90 % Au
10 % Cu
1935 Entwurf: Michael Powolny (WS), Edwin Grienauer (Madonna)
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Banknoten 1925–1938

Zwischen 1925 und 1938 gab es Banknoten zu 5, 10, 20, 50, 100 und 1000 Schilling. Bei der ersten Schilling-Serie aus dem Jahr 1925 nannte man den Plural von Schilling noch Schillinge. Der letzte 100-Schilling-Schein der 1. Republik, der 1936 gedruckt wurde, ist allerdings wegen des Anschlusses Österreichs nicht mehr ausgegeben worden.

Weitere Informationen Nennwert, Vorderseite ...
Übersicht, österreichische Umlaufbanknoten (1. Republik) bis 1938[7][8]
Nennwert Vorderseite Rückseite Motiv Vorderseite Motiv Rückseite Format Druck Erstausgabe Außerkurs-
setzung
Präklusiv-
frist
(ungültig ab)
Design
Serie 1925
5 Schillinge 153 × 81 mm 2. Jänner 1925 8. Juni 1925 31. Juli 1928 31. Juli 1931 Rudolf Junk, Karl Sterrer
10 Schillinge 166 × 85 mm 2. Jänner 1925 27. April 1925 31. Jänner 1928 31. Jänner 1931 Rudolf Junk, Karl Sterrer
20 Schillinge 179 × 90 mm 2. Jänner 1925 1. Juli 1925 30. Juni 1929 30. Juni 1932 Rudolf Junk, Karl Sterrer
100 Schillinge 193 × 93 mm 2. Jänner 1925 26. März 1925 30. Juni 1929 30. Juni 1932 Rudolf Junk, Karl Sterrer
1000 Schillinge 205 × 98 mm 2. Jänner 1925 11. Mai 1925 31. März 1932 31. März 1935 Rudolf Junk, Karl Sterrer
Serie 1927
5 Schilling junger Mann mit Zirkel Erzberg 110 × 65 mm 1. Juli 1927 24. Oktober 1927 31. Jänner 1936 31. Dezember 1938 Rudolf Junk, Karl Sterrer
10 Schilling Merkur Nixe, Dürnstein 70 × 124 mm 3. Jänner 1927 7. März 1927 31. Jänner 1936 31. Dezember 1938 Berthold Löffler
20 Schilling 20 Schilling Rückseite Voralpenlandschaft mit säendem Landmann und den Bergen des Salzkammergutes 139 × 76 mm 2. Jänner 1928 23. April 1928 15. Mai 1938 31. Dezember 1938 Wilhelm Dachauer
50 Schilling 50 Schilling Vorderseite Karlskirche 157 × 79 mm 2. Jänner 1929 17. Juni 1929 30. November 1936 31. Dezember 1938 Alfred Cossmann
100 Schilling 100 Schilling Vorderseite Gebäude der Akademie der Wissenschaften 170 × 85 mm 3. Jänner 1927 5. Dezember 1927 15. Mai 1938 31. Dezember 1938 Wilhelm Dachauer
1000 Schilling Salzburg mit Festung Hohensalzburg 193 × 90 mm 2. Jänner 1930 15. Mai 1931 15. Mai 1938 31. Dezember 1938 Fritz Zerritsch
Serie 1933
10 Schilling Ruine Aggstein, Wachauerin (Modell Johanna Nestor)[7] Großglockner 70 × 125 mm 2. Jänner 1933 9. April 1934 15. Mai 1938 31. Dezember 1938 Arthur Brusenbauch
50 Schilling Kirchenanlage Maria Wörth 157 × 79 mm 2. Jänner 1935 8. Juni 1936 15. Mai 1938 31. Dezember 1938 Vs.: Rudolf Junk, Karl Sterrer,
Rs.: Rudolf Junk, Josef Seger
100 Schilling Frau mit Edelweiß Gosausee mit Dachstein 175 × 87 mm 2. Jänner 1936 nicht ausgegeben Rudolf Junk, Josef Seger
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Reichsmark

Thumb
10 Reichsmark

Fünf Tage nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich wurde der Schilling am 17. März 1938 mit einem Umtauschwert von 1 RM = 1,50 Schilling durch die Reichsmark abgelöst, die Noten verloren zum 25. April ihre Zahlungskraft. Die Oesterreichische Nationalbank verlor am 25. April das Notenprivileg und wurde in ihrer Funktion aufgelöst, alle Goldbestände wurden von der Reichsbank requiriert.[9] Nach Ansicht der Oesterreichischen Nationalbank war dieser Umtauschkurs günstig festgelegt worden, um eine österreichische Zustimmung zum Anschluss zu fördern.[10]

Die Münzen zu 1 Schilling, 50, 10 und 5 Groschen und die immer noch im Umlauf befindlichen Münzen zu 1000 Kronen galten ab 1. Oktober 1939 nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel, wurden aber noch bis Ende des Jahres umgetauscht.[11]

Der Entwurf eines 100-Schilling-Scheins von 1936 fand sich in der 20-Reichsmark-Note von 1939 (ausgegeben 1945) wieder.

Zweite Republik

Nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht Anfang Mai 1945 und der anschließenden Besetzung Österreichs strebte die Alliierte Kommission umgehend einen Ersatz der Reichsmark durch die frühere Schilling-Währung an.[12] Anders als in Italien oder Deutschland musste die Landeswährung nicht durch die „Allied Military Currency“ (Alliierter Militärschilling, Druck 1944 in den USA[13]) unterstützt, sondern vollständig zum Wechselkurs 1:1 verdrängt werden. Lediglich in der sowjetischen Besatzungszone wurde „Reichsmark“-Besatzungsgeld emittiert.

Bereits am 28. Juni 1945 konnten neue, von den Alliierten gedruckte Schilling-Briefmarken ausgegeben werden.[14] Das „Schillinggesetz“ vom 30. November 1945 regelte dann den Rücktausch restlicher Reichsmarkbestände zum Jahresende (max. 150 RM pro Kopf), von der Oesterreichischen Nationalbank konnten alte Schilling-Druckplatten der letzten Vorkriegsserie für die Banknotenproduktion reaktiviert werden.

1947 wurde der Schilling auf ein Drittel abgewertet. Dazu wurde von den Sparguthaben auch ein Teil vom Staat abgeschöpft (dieser wurde für den Wiederaufbau Österreichs verwendet).

Banknoten der alliierten Militärbehörde 1945

Die alliierte Militärbehörde gab im Jahr 1945 Banknoten zu 50 Groschen, 1, 2, 5, 10, 20, 25, 50, 100 und 1000 Schilling in den westlichen Besatzungszonen (Frankreich, Großbritannien, USA) aus. Der 25-Schilling-Schein kursierte aber nur in der britischen Zone.

Weitere Informationen Nennwert, Wertseite ...
Übersicht, österreichische Umlaufbanknoten (alliierte Militärbehörde, nichtsowjetische Zone) 1945[15][16]
Nennwert Wertseite Bildseite Format Druck Erstausgabe Außerkurs-
setzung
Präklusiv-
frist
(ungültig ab)
Design
50 Groschen Thumb Thumb 115 × 59 mm 1944 Mai 1945 24. Dezember 1947  ??  ??
1 Schilling Thumb Thumb 115 × 59 mm 1944 Mai 1945 24. Dezember 1947  ??  ??
2 Schilling Thumb Thumb 115 × 59 mm 1944 Mai 1945 24. Dezember 1947  ??  ??
5 Schilling Thumb Thumb 114 × 73 mm 1944 Mai 1945 24. Dezember 1947  ??  ??
10 Schilling Thumb Thumb 114 × 73 mm 1944 Mai 1945 20. Dezember 1945  ??  ??
20 Schilling Thumb Thumb 138 × 77 mm 1944 Mai 1945 20. Dezember 1945  ??  ??
25 Schilling Thumb Thumb 138 × 77 mm 1944 Mai 1945 20. Dezember 1945  ??  ??
50 Schilling Thumb Thumb 138 × 77 mm 1944 Mai 1945 20. Dezember 1945  ??  ??
100 Schilling Thumb Thumb 151 × 85 mm 1944 Mai 1945 20. Dezember 1945  ??  ??
1000 Schilling Thumb Thumb 151 × 85 mm 1944 Mai 1945 20. Dezember 1945  ??  ??
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In der sowjetischen Zone wurden drei andere Banknoten vorbereitet. Allerdings wurde nur eine Banknote auch tatsächlich ausgegeben.

Weitere Informationen Nennwert, Vorderseite ...
Übersicht, österreichische Umlaufbanknoten (alliierte Militärbehörde, sowjetische Zone) 1945[17][18]
Nennwert Vorderseite Rückseite Format Druck Erstausgabe Außerkurs-
setzung
Präklusiv-
frist
(ungültig ab)
Design
50 Reichspfennig Thumb Thumb 100 × 55 mm (1945) nicht ausgegeben (die Abbildung ist ein Probedruck; die Rückseite sieht aus wie beim 1-Reichsmark-Schein)  ??
1 Reichsmark Thumb Thumb 100 × 55 mm (1945) Dezember 1945 20. Dezember 1945 31. Dezember 1945  ??
2 Reichsmark Thumb Thumb 97,5 × 53,5 mm (1945) nicht ausgegeben  ??
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Münzen 1945–2002

Münzen gab es zu 1, 2, 5, 10, 20 (zeitweise) und 50 Groschen sowie zu 1, bis 1957 auch zu 2 Schilling, mit zunehmender Geldentwertung später auch zu 5, 10, 20, 25, 50, 100, 200, 500 und 1000 Schilling. Die höheren Werte (25–1000 S) waren vorrangig Sammlerstücke durchwegs in Silber oder Gold-Legierung und hatten außer dem 25-S-Stück wertgleiche Pendants aus Papier. Die Zwanzigschillingmünze wurde 1980 zusätzlich zur 20-S-Banknote speziell für Verkaufsautomaten eingeführt, von der Bevölkerung aber kaum angenommen. Daher wurden Automaten kaum dafür eingerichtet und nach der Euroumstellung war der Ruf nach einer Zwei-Euro-Banknote (dem Wert nach gut 27 S) sehr laut.

Schillingmünzen

Die Einschillingmünze wurde nach dem Krieg aus Aluminium hergestellt, es gab bis 1957 auch eine etwas größere Zweischillingmünze aus Aluminium. Ab 1959 wurde ein kleinerer Schilling aus Aluminiumbronze hergestellt, sein Abbild wurde der Körper des Sparefrohs, einer Werbefigur der Sparkassen. Die Zehnschillingmünze löste in den 1960er-Jahren die gleichwertige Banknote ab. Sie wurde ursprünglich aus Silber hergestellt, 1974 wurde sie – wegen des (über Nominale) gestiegenen Silberpreises – auf eine billigere Kupfernickel-Legierung umgestellt, ähnlich der Fünfschillingmünze zuvor. Als der Anstieg des Silberpreises absehbar war, wurden Silberfünfer und Silberzehner aus dem Rest der noch im Umlauf Befindlichen von Privaten gesammelt.

Groschenmünzen

Bei den Groschen waren bis zur Euroeinführung die Ein-, Zwei-, Fünf-, Zehn- und Fünfzig-Groschen-Stücke gültig, sie befanden sich aber infolge der Teuerung immer weniger im Umlauf. Nach der Wiedereinführung des Schillings wurden die 1-Reichspfennig-Stücke mit neuen 1-Groschen-Stücken 1:1 gleichgesetzt,[19] so konnten Produktions- und Umstellungskosten gesenkt werden. Die 1-Groschen-Münze selbst wurde nur kurz um 1947 geprägt, viele Reichspfennige wurden dabei auch mit dem neuen Bild überprägt. Da die seit 1948[20] ausgegebenen 1-Groschen-Münzen im Lauf der Zeit zwar vom Markt verschwanden und ihre Produktion eingestellt wurde – sie wurden bereits in den 1960er-Jahren zu einer Seltenheit –, sie aber nie formal außer Kurs gesetzt wurden, blieben auch die Reichspfennige bis zur Euro-Umstellung theoretisch gesetzliches Zahlungsmittel. Die Zweigroschenmünze wurde im Handel zwar nur bis etwa 1970 verwendet, doch noch bis in die 1990er-Jahre geprägt, hauptsächlich für Sammlersets. 2002 hatte der Aluminium-Schrottwert etwa das Nominal von 2 Groschen erreicht.

Silber- und Goldmünzen

Silbermünzen wurden im Wert von 25, 50, 100, 200 und 500 Schilling, Goldmünzen zu 200, 500, 1000 und 2000 Schilling geprägt. Sie galten als normale Zahlungsmittel, waren aber im normalen Zahlungsverkehr nur selten anzutreffen. Viele Stücke wurden nur in besonderen Erhaltungsgraden wie Polierte Platte hergestellt und nur über dem Nennwert verkauft. Sie sind nach wie vor begehrte Sammelobjekte. Eine Ausnahme sind die Wiener Philharmoniker, welche bis 2001 im Schillingnominal geprägt wurden.

Wert

Thumb
Wechselkurs zur D-Mark von 1957 bis 1999 (in Schilling pro DM)

Nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1971 wurde der Schilling an einen Korb aus mehreren Währungen gebunden. Im Juli 1976 erfolgte schließlich die alleinige Koppelung an die äußerst stabile Deutsche Mark. Diese Koppelung wurde zwar niemals offiziell verkündet, die Oesterreichische Nationalbank führte aber sämtliche Kursbewegungen parallel zur D-Mark durch, da Deutschland – damals wie heute – der wichtigste Handelspartner Österreichs war.[21]

Abkürzungen

Die allgemein und in österreichischen Gesetzen verwendeten Abkürzungen waren S und g. Dem Ausland gegenüber wurde die Abkürzung öS verwendet. Die Abkürzung der Währung nach ISO 4217, die sich nach der Computerisierung der Banken verbreitete, lautete ATS. Handschriftlich wurde das Schilling-S häufig mit deutlichen Serifen geschrieben.

Münzen

Weitere Informationen Nennwert, Vorderseite ...
Übersicht der österreichischen Münzen (Zweite Republik) bis 28. Februar 2002[22]
Nennwert Vorderseite Rückseite Durchmesser Gewicht Material Erstausgabe ungültig ab Informationen
1 Groschen 17 mm 1,8 g Zn 5. April 1948 Entwurf: Adolf Hofmann (WS), Michael Powolny (RS)
2 Groschen 18 mm 0,9 g 98,5 % Al, 1,5 % Mg 15. Juli 1950 Entwurf: Benno Rost (WS), Michael Powolny (RS)
5 Groschen 19 mm 2,5 g Zn 17. Juni 1948 Entwurf: Adolf Hofmann (WS), Michael Powolny (BS)
10 Groschen 21 mm 3,5 g Zn 1. Juli 1947 31. Mai 1959 Entwurf: Adolf Hofmann (WS), Michael Powolny (BS)
20 mm 1,1 g 98,5 % Al, 1,5 % Mg 27. November 1951 Entwurf: Hans Köttenstorfer
20 Groschen 22 mm 4,5 g 91,5 % Cu, 8,5 % Al 23. Dezember 1950 30. April 1959 Entwurf: Benno Rost (WS), Michael Powolny (RS)
50 Groschen 22 mm 1,4 g 98,5 % Al, 1,5 % Mg 11. Dezember 1947 2. Juni 1961 Entwurf: Michael Powolny
19,5 mm 3,0 g 91,5 % Cu, 8,5 % Al 1. Oktober 1959 Entwurf: Josef Kölblinger (WS), Ferdinand Welz (RS)
1 Schilling 25 mm 2,0 g 98,5 % Al, 1,5 % Mg 11. Dezember 1947 2. Mai 1961 Entwurf: Michael Powolny
22,5 mm 4,2 g 91,5 % Cu, 8,5 % Al 1. September 1959 Entwurf: Edwin Grienauer (WS), Ferdinand Welz (RS)
2 Schilling 28 mm 2,8 g 98,5 % Al, 1,5 % Mg 11. Dezember 1947 29. Juni 1957 Entwurf: Michael Powolny
5 Schilling 31 mm 4,0 g 98,5 % Al, 1,5 % Mg 25. Oktober 1952 15. Februar 1961 Entwurf: Michael Powolny
23,5 mm 5,2 g 64 % Ag, 36 % Cu 2. Jänner 1961 30. September 1969 Riffelung; Entwurf: Hans Köttenstorfer (WS), Josef Kölblinger (RS)
23,5 mm 4,8 g 75 % Cu, 25 % Ni 15. Jänner 1969 glatter Rand
10 Schilling 27 mm 7,5 g 64 % Ag, 36 % Cu 1. Juli 1957 31. März 1975 Entwurf: Ferdinand Welz
26 mm 6,2 g 75 % Cu, 25 % Ni 17. April 1974 Vorderseite unverändert – Rückseite: stilisiertes Bundeswappen; Entwurf Kurt Bodlak
20 Schilling 27,7 mm 8,0 g 92 % Cu, 6 % Al, 2 % Ni 10. Dezember 1980 20 Schilling-Kursmünzen-Reihe als geplanter Ersatz für die 20 Schilling-Note
insgesamt 18 verschiedene Motive,
siehe Liste der österreichischen 20-Schilling-Kursmünzen
25 Schilling-Silbermünze 30 mm 13 g 80 % Ag, 20 % Cu 1. Oktober 1955 drei unterschiedliche Wertseiten, insgesamt 19 verschiedene Motive
siehe Liste der österreichischen 25-Schilling-Gedenkausgaben
50 Schilling-Silbermünze 34 mm 20 g 1959–1973: 90 % Ag, 10 % Cu
1974–1978: 64 % Ag, 36 % Cu
20. Februar 1959 drei unterschiedliche Wertseiten, insgesamt 20 verschiedene Motive
siehe Liste der österreichischen 50-Schilling-Gedenkausgaben
50 Schilling-Bimetallmünze 26,5 mm 8,15 g Bimetall:
Ring: 92 % Cu, 6 % Al, 2 % Ni;
Innenteil: Magnimat 7
1996 einheitliche Wertseite, neun verschiedene Bildseiten
siehe Liste der österreichischen 50-Schilling-Gedenkausgaben
100 Schilling-Silbermünze Thumb 1974–79:
36 mm
ab 1991:
34 mm
1974–79:
24 g
ab 1991:
20 g
1974–1979:
64 % Ag, 36 % Cu
ab 1991:
90 % Ag, 10 % Cu
23. Dezember 1974 diverse Varianten der Wertseite; 24 Ausgaben von 1974–1979; 18 Ausgaben im Rahmen unterschiedlicher Serien ab 1991
siehe Liste der österreichischen 100-Schilling-Gedenkausgaben
100 Schilling-Bimetallmünze 34 mm 13,75 g Bimetall:
Ring: 90 % Ag, 10 % Cu;
Innenteil: 100 % Titan
19. Jänner 2000 2 Ausgaben von 2000–2001
siehe Liste der österreichischen Bimetall-Schilling-Gedenkausgaben
200 Schilling-Silbermünze Thumb 40 mm 33,63 g 92,5 % Ag, 7,5 % Cu 12. Jänner 1995 einheitliche Wertseite, zwei verschiedene Bildseiten
siehe Liste der österreichischen 200-Schilling-Gedenkausgaben
200 Schilling-Goldmünze 16 mm 3,121 g 99,99 % Au, 0,1 % Cu 1991 von 1991 bis 2001 Philharmoniker
siehe Gold-Philharmoniker
500 Schilling-Silbermünze Thumb Thumb 1980–1982:
38 mm
ab 1983:
37 mm
24 g 1980–1982: 64 % Ag, 36 % Cu
ab 1983: 92,5 % Ag, 7,5 % Cu
10. April 1980 von 1980 bis 1988 34 Ausgaben mit einheitlicher Wertseite; ab 1989 26 weitere Ausgaben mit frei gestalteten Wert- und Bildseiten
siehe Liste der österreichischen 500-Schilling-Gedenkausgaben
500 Schilling-Bimetallmünze 30 mm 13,4 g Bimetall:
Ring: 98,6 % Au, 1,4 % Cu;
Innenteil: 90 % Ag, 10 % Cu
24. März 1995 siehe Liste der österreichischen Bimetall-Schilling-Gedenkausgaben
500 Schilling-Goldmünze 22 mm 8,1136 g 98,6 % Au, 1,4 % Cu 24. Jänner 1991 von 1991 bis 2001 10 Ausgaben mit frei gestalteten Wert- und Bildseiten
siehe Liste der österreichischen 500-Schilling-Goldmünzen
22 mm 7,7759 g 99,99 % Au, 0,01 % Cu 1989 von 1989 bis 2001 Philharmoniker
siehe Gold-Philharmoniker
1000 Schilling-Bimetallmünze 40 mm 40 g Bimetall:
Ring: 90 % Ag, 10 % Cu;
Innenteil: 98,6 % Au, 1,4 % Cu
31. Mai 1994 siehe Liste der österreichischen Bimetall-Schilling-Gedenkausgaben
1000 Schilling-Goldmünze 27 mm 13,5 g 90,0 % Au, 10,0 % Cu 22. Oktober 1976 siehe Bundesgoldmünze
28 mm 16,97 g 91,67 % Au, 8,33 % Cu 12. Jänner 1995 IOC-Münze
siehe Liste der österreichischen 1000-Schilling-Goldmünzen
30 mm 16,225 g 98,6 % Au, 1,4 % Cu 15. Mai 1991 von 1991 bis 2001 10 Ausgaben mit frei gestalteten Wert- und Bildseiten
siehe Liste der österreichischen 1000-Schilling-Goldmünzen
28 mm 15,55 g 99,99 % Au, 0,01 % Cu 1994 von 1994 bis 2001 Philharmoniker
siehe Gold-Philharmoniker
2000 Schilling-Goldmünze 37 mm 31,1035 g 99,99 % Au, 0,1 % Cu 1989 von 1989 bis 2001 Philharmoniker
siehe Gold-Philharmoniker
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Banknoten 1945–2002

Weitere Informationen Nennwert, Vorderseite ...
Übersicht, österreichische Umlaufbanknoten (Zweite Republik) bis 28. Februar 2002[23][24]
Nennwert Vorderseite Rückseite Motiv Vorderseite Motiv Rückseite Format Druck Erstausgabe Außerkurs-
setzung
Präklusiv-
frist
(ungültig ab)
Design
Interimsnoten 1945 (bis zum Inkrafttreten des Währungsschutzgesetzes ausgegeben)
10 Schilling Ruine Aggstein, Wachauerin (Modell Johanna Nestor)[7] Großglockner 68 × 122 mm 29. Mai 1945 13. Dezember 1945 24. Dezember 1947 24. Dezember 1947 Arthur Brusenbauch
20 Schilling Thumb Voralpenlandschaft mit säendem Landmann und den Bergen des Salzkammergutes 137 × 73 mm 29. Mai 1945 13. Dezember 1945 24. Dezember 1947 24. Dezember 1947 Wilhelm Dachauer
100 Schilling Thumb Gebäude der Akademie der Wissenschaften 164 × 85 mm 29. Mai 1945 13. Dezember 1945 24. Dezember 1947 24. Dezember 1947 Wilhelm Dachauer
1000 Schilling Salzburg 185 × 92 mm 29. Mai 1945 13. Dezember 1945 24. Dezember 1947 24. Dezember 1947 Fritz Zerritsch
Interimsnoten 1947 (ab Inkrafttreten des Währungsschutzgesetzes ausgegeben)
5 Schilling junger Mann mit Zirkel Erzberg 110 × 67 mm 4. September 1945 11. Dezember 1947 27. Februar 1954 27. Februar 1974 Rudolf Junk, Karl Sterrer
10 Schilling Ruine Aggstein, Wachauerin (Modell Johanna Nestor)[7], Zweite Ausgabe Großglockner 68 × 132 mm 29. Mai 1945 11. Dezember 1947 15. September 1949 15. September 1969 Arthur Brusenbauch
50 Schilling Kirchenanlage Maria Wörth 154 × 78 mm 29. Mai 1945 11. Dezember 1947 14. Februar 1953 14. Februar 1973 Vs.: Rudolf Junk, Karl Sterrer,
Rs.: Rudolf Junk, Josef Seger
100 Schilling Thumb Zweite Ausgabe Gebäude der Akademie der Wissenschaften 177 × 85 mm 29. Mai 1945 11. Dezember 1947 30. April 1948 30. April 1968 Wilhelm Dachauer
1000 Schilling Zweite Ausgabe Salzburg 185 × 92 mm 1. September 1947 11. Dezember 1947 29. Juni 1957 30. Juni 1977 Fritz Zerritsch
Serie 1948
10 Schilling Münzerturm in Hall in Tirol 125 × 70 mm 2. Februar 1946 25. August 1949 30. April 1952 30. April 1972 Josef Seger
20 Schilling Wien 140 × 75 mm 2. Februar 1946 12. April 1948 30. Juni 1951 30. Juni 1971 Josef Seger
100 Schilling Frau im Trachtenkleid Gosausee vor Dachstein (Oberösterreich) 165 × 83 mm 2. Jänner 1947 28. Jänner 1948 27. Februar 1954 27. Februar 1974 Josef Seger
100 Schilling Wien und Donauweibchen 176 × 85 mm 3. Jänner 1949 3. November 1949 15. April 1959 15. April 1979 Erhard Amadeus-Dier
100 Schilling 2. Auflage Wien und Donauweibchen 176 × 85 mm 3. Jänner 1949 7. Juli 1952 15. April 1959 15. April 1979 Erhard Amadeus-Dier
Serie 1950
5 Schilling junger Mann mit Zirkel, Ausgabe 1951 Erzberg 110 × 67 mm 4. September 1945 1951 27. Februar 1954 27. Februar 1974 Rudolf Junk, Karl Sterrer
10 Schilling Spanische Hofreitschule Schloss Belvedere, ohne Auflagenbezeichnung 132 × 65 mm 2. Jänner 1950 26. Mai 1951 15. April 1959 15. April 1979 Vs.: Rupert Franke, Rs.: Erhard Amadeus-Dier
10 Schilling Spanische Hofreitschule Schloss Belvedere, 2. Auflage 132 × 65 mm 2. Jänner 1950 24. September 1954 15. April 1959 15. April 1979 Vs.: Rupert Franke, Rs.: Erhard Amadeus-Dier
20 Schilling Joseph Haydn Kalvarienberg Eisenstadt 148 × 70 mm 2. Jänner 1950 25. September 1950 29. Juni 1957 30. Juni 1977 Erhard Amadeus-Dier
50 Schilling Jakob Prandtauer Stift Melk 164 × 75 mm 2. Jänner 1951 25. Oktober 1952 30. April 1964 30. April 1984 Vs.: Erhard Amadeus-Dier, Hedwig zum Tobel, Rs.: Erhard Amadeus-Dier, Rupert Franke
100 Schilling Franz Grillparzer Dürnstein 176 × 85 mm 2. Jänner 1954 14. Oktober 1955 30. April 1964 30. April 1984 Josef Franz Renner
500 Schilling Julius Wagner-Jauregg Universität Wien 186 × 88 mm 2. Jänner 1953 5. Dezember 1953 30. September 1967 30. September 1987 Josef Franz Renner
1000 Schilling Anton Bruckner Bruckner-Orgel Stift Sankt Florian 192 × 89 mm 2. Jänner 1954 23. Jänner 1956 30. April 1964 30. April 1984 Roman Hellmann[23][24] und Erhard Amadeus-Dier[23]
Serie 1956
20 Schilling Carl Auer von Welsbach Maria Rain (Kärnten) 132 × 65 mm 2. Juli 1956 3. Dezember 1956 28. Februar 1970 28. Februar 1990 Roman Hellmann
50 Schilling Richard Wettstein Burg Mauterndorf 140 × 70 mm 2. Juli 1962 11. März 1963 28. Februar 1973 28. Februar 1993 Roman Hellmann
100 Schilling Johann Strauss Schloss Schönbrunn 150 × 75 mm 1. Juli 1960 25. September 1961 31. März 1972 31. März 1992 Roman Hellmann
1000 Schilling Viktor Kaplan, weiße Variante Kraftwerk Ybbs-Persenbeug 150 × 75 mm 2. Jänner 1961 5. Februar 1962 30. April 1962 30. April 1982 Roman Hellmann
1000 Schilling Viktor Kaplan, blaue Variante Kraftwerk Ybbs-Persenbeug 160 × 84 mm 2. Jänner 1961 26. November 1962 31. März 1972 31. März 1992 Roman Hellmann
Serie 1966
20 Schilling Carl von Ghega Semmeringbahn 132 × 65 mm 2. Juli 1967 4. November 1968 30. September 1989 30. September 2009 Roman Hellmann
50 Schilling Ferdinand Raimund Burgtheater 140 × 70 mm 2. Jänner 1970 15. Februar 1972 31. August 1988 31. August 2008 Roman Hellmann
50 Schilling Ferdinand Raimund, 2. Auflage Burgtheater 140 × 70 mm 2. Jänner 1970 19. September 1983 31. August 1988 31. August 2008 Roman Hellmann
100 Schilling Angelika Kauffmann Bregenzerwälderhaus 150 × 75 mm 2. Jänner 1969 19. Oktober 1970 28. November 1986 28. November 2006 Roman Hellmann
100 Schilling Angelika Kauffmann, 2. Auflage Bregenzerwälderhaus 150 × 75 mm 2. Jänner 1969 1. Juni 1981 28. November 1986 28. November 2006 Roman Hellmann
500 Schilling Josef Ressel Dampfschiff Civetta 155 × 80 mm 1. Juli 1965 24. Oktober 1966 31. August 1987 31. August 2007 Roman Hellmann
1000 Schilling Bertha von Suttner Leopoldskron, Hohensalzburg 159 × 84 mm 1. Juli 1966 21. September 1970 30. August 1985 30. August 2005 Roman Hellmann
Serie 1983
20 Schilling Moritz Daffinger Albertina 123 × 62 mm 1. Oktober 1986 19. Oktober 1988 28. Februar 2002 unbegrenzt Robert Kalina
50 Schilling Sigmund Freud Josephinum 130 × 65 mm 2. Jänner 1986 19. Oktober 1987 28. Februar 2002 unbegrenzt Robert Kalina
100 Schilling Eugen Böhm von Bawerk Neue Aula, seit 1857 Sitz der Akademie der Wissenschaften. 137 × 68,5 mm oder 138 × 68 mm 2. Jänner 1984 14. Oktober 1985 28. Februar 2002 unbegrenzt Robert Kalina
500 Schilling Otto Wagner Wiener Postsparkasse 144 × 72 mm 1. Juli 1985 20. Juni 1986[24] oder 20. Oktober 1986[23] 20. April 1998 20. April 2018 Robert Kalina
1000 Schilling Erwin Schrödinger Universität Wien 152 × 76 mm 3. Jänner 1983 14. November 1983 20. April 1998 20. April 2018 Robert Kalina
5000 Schilling Wolfgang Amadeus Mozart und stilisierte Ansicht von Salzburg. Wiener Staatsoper 160 × 80 mm 4. Jänner 1988 17. Oktober 1989 28. Februar 2002 unbegrenzt Robert Kalina
Serie 1997
500 Schilling Rosa Mayreder Rosa und Karl Mayreder, Gruppenbild der Teilnehmerinnen des Bundestags Österreichischer Frauenvereine in Wien 1911. 148 × 72 mm 1. Jänner 1997 20. Oktober 1997 28. Februar 2002 unbegrenzt Robert Kalina
1000 Schilling Karl Landsteiner Karl Landsteiner in seinem Labor im Pathologisch-Anatomischen Institut der Universität Wien. Modell eines Poliovirus und stilisierte Form des Vorgangs der Blutgruppenbestimmung. 154 × 72 mm 1. Jänner 1997 20. Oktober 1997 28. Februar 2002 unbegrenzt Robert Kalina
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Wäre der Schilling als Währung beibehalten worden, wären neue Ausgaben der Banknoten zu 20, 50, 100 und 5000 Schilling produziert worden, passend zu den 1997 eingeführten neuen 500- und 1000-S-Scheinen. Auf ihnen wären Gustav Klimt, Ida Pfeiffer, Franz Schubert und Marie von Ebner-Eschenbach abgebildet worden.[25]

Ende der Schillingwährung 1999/2002

Per 1. Jänner 1995 trat Österreich der Europäischen Union bei und bewarb sich erfolgreich um die Teilnahme an der geplanten Gemeinschaftswährung.

Eurokurs

Der Schilling wurde als Buchgeld am 1. Jänner 1999 durch den Euro abgelöst. Der mit den anderen Euroländern vereinbarte, bis zur Bargeldumstellung nicht veränderte Wechselkurs zum Euro betrug 1 Euro = 13,7603 Schilling.

Schillingumtausch

Die Bargeldeinführung des Euros fand am 1. Jänner 2002 statt; der Kurs für historische Umrechnungen blieb unverändert. Der Schilling blieb bis 28. Februar 2002 mit dem Euro gleichberechtigtes gesetzliches Zahlungsmittel.[26]

Von den Geldinstituten wurden Münzen und Banknoten der Schillingwährung noch ein Jahr lang in Euro umgetauscht. Kaufhausketten veranstalteten über dieses Jahr hinaus Eintauschaktionen, bei denen noch mit Schilling bezahlt werden konnte. Von 2002 bis 2019 veranstaltete die OeNB eine „Euro-Info-Tour“, bei der Schilling-Altbestände in vielen österreichischen Gemeinden bei einer mobilen Filiale in Euro getauscht werden konnten.[27] Trotz solcher Aktionen gab es zum 31. Dezember 2014 immer noch Schillingbestände im Wert von 630,3 Millionen Euro, darunter 283 Millionen Euro in Schillingmünzen.[28] Die Besitzer waren nicht bekannt.

Die zuletzt gültigen Noten und Münzen werden von der Oesterreichischen Nationalbank unbefristet – und kostenlos – eingewechselt. Für alle älteren Noten gab/gibt es eine zeitlich begrenzte Umtauschfrist. So konnten die 500-Schilling-Note aus dem Jahr 1986 (mit dem Abbild von Otto Wagner) sowie die 1000-Schilling-Note aus dem Jahr 1983 (mit dem Abbild von Erwin Schrödinger) bis zum 20. April 2018 umgetauscht werden.[29] Von diesen bis 2018 befristeten Banknoten waren Ende 2014 noch umgerechnet 112,6 Millionen Euro ausständig. Alle älteren Banknoten können nicht mehr getauscht werden, so lief beispielsweise für die 1000-Schilling-Banknote aus dem Jahr 1966 mit dem Abbild von Bertha von Suttner die Eintauschfrist am 30. August 2005 ab. Laut Nationalbank waren zu diesem Zeitpunkt noch 463.000 Stück im Umlauf, dies entsprach einem Wert von 33,6 Millionen Euro. Mit Ablauf der Umtauschfrist wurde der entsprechende Wert der noch ausständigen Banknoten von der Nationalbank ins Bundesbudget eingezahlt, diese also als verloren abgeschrieben und ausgebucht.

Banknoten mit zeitlich begrenztem Umtausch (Präklusivfristen)

Die Banknoten der letzten Schilling-Serie, die zum Zeitpunkt der Euro-Einführung die aktuellen gesetzlichen Zahlungsmittel in Österreich waren.[30]

Abgelaufene Eintauschfristen der Serie 1966 und Serie 1983[31]

Geldwert 2009

Ein Schilling bzw. eine Reichsmark entsprach 2009 etwa folgendem aktuellen Geldwert:[32][33]

  • S-Preise 1930: 2,96 €
  • RM-Preise 1938: 4,68 €
  • RM-Preise 1944: 3,74 €
  • S-Preise 1955: 0,46 €
  • S-Preise 1970: 0,28 €
  • S-Preise 1980: 0,15 €
  • S-Preise 1990: 0,11 €
  • S-Preise 1999: 0,09 € (1999 zu 0,07267 € umgerechnet; Inflationsrate seither: 22 %, entspricht etwa 2 % pro Jahr)

Wissenswertes

Thumb
20 Schilling 1950, Stich: E. Amadeus-Dier fec(it) – Detail am Schein vorne links unten: Abb. oben mit und Abb. unten ohne Schreibfehler ("ÖSTERREICHISCEE", rechts in den Teilbildern); am Schein rechts unten taucht dieser Fehler noch einmal auf

Vor der Dezimalisierung des Österreichischen Guldens war der Schilling eine Rechnungsmünze zu 18 Gulden oder 712 Kreuzer, Groschen (in Abgrenzung zum Guten, Marien- und Silbergroschen auch Kaisergroschen genannt) der Name der Dreikreuzer-Münze.[34]

Die Umstellung von der Krone zum Schilling erfolgte gleitend bis zum 1. Juli 1926. Zur letztmöglichen Umstellung wurde folgende amtliche Mitteilung herausgegeben:

„Ab sofort muss in Schilling und Groschen abgerechnet werden. Zuwiderhandelnde Personen werden mit 60.000 Kronen bestraft.“

Amtliche Mitteilung[35]

Bei der 50-Schilling-Münze aus dem Prägejahr 1999 Johann Strauß fehlt die Angabe des Prägejahrs.[36]

Von der 20-Schilling-Banknote aus dem Ausgabejahr 1950 gibt es zwei Varianten: eine mit Schreibfehler „OESTERREICHISCEE“ und eine ohne Schreibfehler „OESTERREICHISCHE“ im Unterdruck links und rechts unten auf der Vorderseite. Erstaunlicherweise ist die Variante ohne Schreibfehler die seltenere und somit in Sammlerkreisen auch die teurere.[37][38][39]

Die weiße Variante des 1000-Schilling-Scheins aus dem Jahr 1961 ist die teuerste österreichische Banknote der zweiten Republik. Er war nur wenige Monate im Umlauf, weil er dasselbe Format hatte wie der 100-Schilling-Schein und deswegen oft mit diesem verwechselt wurde. Er wurde wieder eingezogen und durch einen etwas größeren blauen Schein mit gleichem Bild ersetzt.[40]

Anhand der Darstellung des Viadukts über die Kalte Rinne auf der 20-Schilling-Note von 1968 kursierte um 1970/1980 in Oberösterreich folgender Witz: Person A: „Hast du schon den Radfahrer auf der Brücke gesehen?“ / Person B: „Wo?“ / A: „Na hier: Ganz klein. Schau genau …“ / B: „Nein ich seh’ ihn nicht.“ / A: „Tja, jetzt ist er schon weg, vorbeigefahren …“ / B stutzt. / A: „Hast du denn schon mal einen Radfahrer auf einer Eisenbahnbrücke gesehen?“ A lacht und verweist auf die Worte Semmering und auf der Vorderseite Ghega, wodurch praktisch jedem klar wurde, dass es sich um eine Bahnstrecke handelt.[41]

Beim Zugunglück auf der Südbahn vom 1. Dezember 2015 kam der betroffene Güterzug genau an der Stelle zu stehen, die die Mitte der Abbildung der 20-Schilling-Banknote von 1968 darstellt. Nach links und damit nach Südwesten in Richtung Semmering und Graz fahrend mit der vorderen Hälfte der Zuglänge am Kalte-Rinne-Viadukt und – teilweise entgleist – im Tunnel der Polleroswand rechts der Bildmitte. Das Bild zeigt am Viadukt die Masten der Oberleitung der Elektrifizierung von 1959.[42]

Der Schilling wird im Wienerlied „Du guater Schilling, pfiat di Gott“, geschrieben von Ludwig Prachtl und Franz Pelz, besungen.[43]

Mundartlich wurde die Währung u. a. mit Kurzformen wie Schüü bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

  • Karl Bachinger et al.: Abschied vom Schilling. Eine österreichische Wirtschaftsgeschichte. Verlag Styria, Graz-Wien-Köln 2001, ISBN 3-222-12872-3.
Commons: Österreichischer Schilling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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