Wortfolge, deren rasche Aussprache selbst Muttersprachlern schwerfällt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Zungenbrecher ist eine bestimmte Wortfolge, deren schnelle, wiederholte Aussprache selbst Muttersprachlern schwerfällt. Oft handelt es sich um ähnliche, aufeinander folgende Wörter, die aber in der Silbenfolge teilweise gleich bleiben und sich teilweise unterscheiden. Auch partielle Alliterationen sind häufig. Einige Zungenbrecher sind allerdings eher aufgrund ihrer ungewöhnlichen Wortzusammenstellung (Satzbau) schwierig und erfordern deshalb eine höhere Konzentration. Zungenbrecher werden einerseits zur Belustigung aufgesagt, dienen aber andererseits auch professionellen Sprechern wie Fernseh- und Rundfunkmoderatoren als Artikulationsübung.
De Paapscht hät z Schpiez s Schpäckschpickpschteck z schpaat pschtellt. („Der Papst hat in Spiez das Speck-Spick-Besteck zu spät bestellt.“)
Schträäzt’s z Züri? („Regnet es in Zürich?“ – viermal [ts] in Folge.)
S choge cheibe Chuchichäschtli chlämmt. („Der blöde Küchenschrank klemmt.“)
Gang gäng gredi gäge Gümlige go gugge, g’ob Göde Gödels Geranium gäng no gäge Gümlige gugge. („Geh immer direkt nach Gümligen und schau, ob Göde Gödels Geranien immer noch nach Gümligen schauen.“)
Z Schwyz am Ziit schiind d Sunne, und schiind si nid z Schwyz, so schiind si z Brunne. („In Schwyz scheint die Sonne an die Kirchenuhr, und scheint sie nicht in Schwyz, so scheint sie in Brunnen.“)
Dür drü düri lähri Röhrli lehrä d Lüüt rächte redä. („Durch drei dürre leere Strohhalme lernen die Leute richtig zu sprechen.“)
Zudem:
Schelle Se net an sellerer Schell, selle Schell schellt net, schelle Se an sellerer Schell, selle Schell schellt. (Dialektspruch aus dem Badischen, Schwäbischen und Sankt Gallischen)
A Mammaladeamerle hamma a daham. („Ein Marmeladeneimerchen haben wir auch daheim.“) Dieser Zungenbrecher aus dem Süddeutschen sollte möglichst schnell gesprochen werden; er hört sich dann leicht „Arabisch“ an.
D’r Babschd hot’s Schbätzle-Bschdeck z’schbäd b’schdelld. (Schwäbische Version der Schweizerdeutschen Variante, variiert mit einer landestypischen Speise.)
Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2007, ISBN 978-3-411-05506-7.
Sarah Maslin Nir:How Rhubarb Conquered Germany, Then the World. In: The New York Times. 1.Juni 2024, ISSN0362-4331 (nytimes.com[abgerufen am 3.Juni 2024]).