Strč prst skrz krk
tschechischer Zungenbrecher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strč prst skrz krk ( dt. ‚Steck den Finger durch den Hals‘) mit stark gerolltem silbischen r ist ein tschechischer und slowakischer 15 Buchstaben langer Zungenbrecher, ein Schibboleth. Im Sprachunterricht für Nichtmuttersprachler wird dieser Satz oftmals benutzt, um die Aussprache slawischer Wörter ohne geschriebene Vokale in diesen Sprachen zu üben.
Der Zungenbrecher ist in Lehrbüchern seit Ende des 18. Jahrhunderts belegt.[1] Er wurde häufig in deutschen und österreichischen Karikaturen als Klischee für die tschechische Sprache verwendet,[2] etwa auf einer vom Bund der Deutschen in Niederösterreich verlegten antitschechischen Postkarte um 1910 (siehe Böhmischer Sprachenkonflikt),[3] die auf den Ausruf „Deutsche, lernt Tschechisch“ des Bohemisten Franz Spina von 1905 reagiert.[4]
Die Phrase dient auch als Motto der 1987 gegründeten Schweizer Kulturkritikzeitschrift La Distinction.[5] Der Comic Tschechischer Zungenbrecher (2012) von Katz & Goldt handelt davon.[6]
Je nach Muttersprache sind die scheinbar vokallosen Wörter zunächst schwer aussprechbar. Im Tschechischen sind vokallose Wörter häufiger anzutreffen, da die Sonanten /r/ und /l/ silbisch sein können, also die Silbengipfelposition einnehmen können. Deshalb wird dieser Satz oftmals als Beispiel für einen „Satz ohne Vokale“ verwendet.
Im Deutschen können Nichtvokale wie /n/ und /l/ zwar auch silbisch sein, aber ihre Silben haben keinen Rand, z. B. /es.n̩/ essen, /ap͡f.l̩/ Apfel, und nur in dialektalen Begriffen wie Dirndl werden sie orthographisch ohne vorangehenden Vokalbuchstaben geschrieben.
Der tschechische Schriftsteller Josef Richard Vilímek (1835–1911), Herausgeber der Satirezeitschrift Humoristické listy, verwendet den Zungenbrecher als Motto für seine humoristische Flugschrift Der Sprachenklangmesser in der böhmischen Orthographie. Sendschreiben eines böhmischen Philologen an einen deutschen Humoristen (1861).[7] Darin listet er ähnliche Häufungen von Konsonanten im Deutschen auf und schließt mit einer Passage in tschechischer Transliteration: „Wir habn di Regl: ,Šrajb den Vokal nicht dort, wo Du denselbn nicht aussprichst‘“.[8]
Dieser Satz wird oft für den längsten tschechischen Satz ohne Vokalbuchstaben gehalten. Aber schon lange sind auch andere, noch viel längere bekannt:
Bekannt ist auch der Zungenbrecher, der das tschechische „ř“ thematisiert: Třista třicet tři stříbrných stříkaček stříkalo přes třista třicet tři stříbrných střech. ‚333 silberne Feuerspritzen spritzten über 333 silberne Dächer.‘
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